

NEWS 114
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Amblystegium
(Stumpfdeckelmoos) wächst
manchmal auch im Terrarium ganz gut.
Die schönen und pflegeleichten Chinesischen Rotbauchunken bilden den Kernbesatz des Terrariums.
Bryum bicolor,
ein Allerweltsmoos, das oft in
Blumentöpfen wächst. Es zeigt Nährstoff-
reichtum an.
Hochwassers immer am Ufer von Fluss-
buchten bildet.Meist sterben dieMoose und
Flechtennacheiniger Zeit ab,dasmacht aber
wenig aus. Auf dem alten Moos- oder
Flechtenbewuchs wächst Javamoos ausge-
zeichnet und bildet einen mehr als befriedi-
genden Ersatz, man muss nur dafür sorgen,
dass das Javamoos-Geflecht mit einemEnde
im Wasser hängt. Dann sorgt es durch den
Kapillareffekt selbst für die benötigte
Feuchtigkeit, ohne dass man ständig
sprühen muss. Manchmal hat man auch
Glück und bringt ein Moos mit nach Hause,
das gut im Terrarium wächst. Aber das ist
leider die Ausnahme und nur selten gelingt
eine befriedigende Bestimmung, zu welcher
Art das Moos gehört. Bodenbewohnende
Waldmoose sollte man für das Terrarium
übrigens nicht sammeln,weniger aus Arten-
und Naturschutzgründen, sondern weil sie
sich nicht lange halten, aber die überall auf
feuchten Rasenflächen wachsenden Moose
kann und darf man jederzeit probieren.
Besonders der "Sparrige Runzelbruder"
(
Rhytidiadelphus squarrosus
), das wohl häu-
figste aller Rasenmoose, ist immer einen
Versuch wert.
Die Tiere
Der Top-Klassiker für dieses Biotop ist die
Chinesische Rotbauchunke (
Bombina orien-
talis
). 5-10 Exemplare sollten immer vor-
handen sein und bilden den eisernen "Kern-
besatz". Die Unken werden sich auch willig
fortpflanzen, Laich und Kaulquappen muss
man aber separat aufziehen. Der Ruf der
Unke ist ein leises Geräusch, das auch in
Wohnräumen kaum stört und sich anhört,
als schnippe man ganz leicht mit dem
Fingernagel an ein Weinglas. Die Unke frisst
am liebsten Heimchen passender Größe. Ein
weiterer Lurch,der in diesemTerrariumnicht
fehlen sollte, ist der Chinesische Feuer-
bauchmolch (
Cynops orientalis
). Auch von
dieser hübschen und anspruchslosen Art
können 5-10 Exemplare eingesetzt werden.
Sie vertragen sich ausgezeichnet mit den
Unken, fressen aber deren Laich. Ansonsten
füttert man die Molche mit Frostfutter für
Aquarienfische (am besten mit gefrosteten,
erwachsenen Artemia). Da die Molche das
Futter riechen, kommen auch die Exemplare
zum Fressen ins Wasser, die sich gerade an
Land aufhalten. Alternativ kann man auch
den nahen Verwandten
Cynops pyrrhogaster
oder
Cynops cyanurus
wählen, aber bitte im-
mer nur eine Art pro Becken.
Cynops orien-
talis
ist von allenMolcharten amtemperatur-
tolerantesten, zugleich eine kleine Molchart
und friedlich obendrein, bietet sich also für
das Gesellschaftsterrarium geradezu an.
Nur vorübergehend kann man Babyschild-
kröten im Gesellschaftsterrarium halten,
aber das macht so viel Freude, dass einige
Kinder von der Chinesischen Streifen-
schildkröte (
Ocadia
oder
Mauremys sinensis
)
nicht fehlen sollten. Man muss aber selbst-
verständlich vor der Anschaffung klären,
wohin mit den Tieren, wenn sie zu groß
geworden sind! Toll ist es aber z.B., wenn die
erwachsenen Tiere in einer Freilandanlage
untergebracht sind und deren Nachzucht im
Gesellschaftsterrarium.Dann lerntman diese
Schildkröte nämlich noch von einer ganz
anderen Seite kennen: Babies sind ausge-
sprochene Klettermaxe, die man tagsüber
viel öfter imGezweig findet als imWasserteil!
Bei dieser Haltungsform treten auch die
gefürchteten Hautkrankheiten, unter denen
Ocadia sinensis
als Baby öfter zu leiden ha-
ben,kaumnoch auf.Babies der Chinesischen
Streifenschildkröte sind fast ausschließlich
Kleintierfresser und ernähren sich, wie die
Molche, am liebsten von Frostfutter. Zusätz-
lich sollte man aber auch immer ein
spezielles Schildkröten-Aufzuchtfutter an-
bieten, um einer Mangelernährung vorzu-
beugen. Molche und Unken lassen die
Schildkröten unbeachtet.
Der Landteil kann noch ein Echsenpärchen
vertragen, es bieten sich der Kleine Nacken-