Top Importe Februar 2017

Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top-Importe mit freundlicher Unterstützung vom weltbekannten Großhändler für tropische Süßwasserfische – Aquarium Glaser!


Gnathocharax steindachneri

Im Lebensraum des Roten Neon gibt es nur wenig Nahrung. Es ist erstaunlich, wie viele Fische dort dennoch existieren können. Zahlreiche Arten bleiben aber vergleichsweise klein, sehr zur Freude von uns Aquarianern, denn sie geben wunderbare Aquarienfische ab.
Auch ein Raubfisch dieses Lebensraumes ist ein wahrer Zwerg: Gnathocharax steindachneri. Er wird nur etwa 5 cm lang. Gnathocharax gehört in die engere Verwandtschaft der Süßwasser-Barrakudas (Acestrorhynchus) und hat ein entsprechendes Gebiss. Aber für andere Fische, die größer als ein Zentimeter sind, stellt er keine Gefahr dar. Vermutlich ernährt sich Gnathocharax steindachneri in der Natur von Fisch- und Insektenlarven.
Die Fische schwimmen gerne im Trupp im oberen Drittel der Wassersäule. Bezüglich der Nahrungsaufnahme sind sie trotz ihres spezialisierten Gebisses absolut problemlos, sie fressen von Anfang an mit Begeisterung auch Trockenfutter.


Weißsaum-Ancistrus

Es gibt mehrere Arten von Weißsaum-Antennenwelsen. A. dolichopterus ( = L183) ist relativ leicht daran zu erkennen, dass er als einzige Ancistrus-Art meist 9 Weichstrahlen in der Rückenflosse hat (die anderen haben 7-8). Das ist in der Regel (leider gibt es gelegentlich individuelle Ausnahmen) ein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal. Die Färbung ist das nur eingeschränkt, denn Jungtiere sehen anders aus als erwachsene oder alte Fische und die Ancistrus-Arten können auch stimmungsabhängig ihre Färbung recht schnell wechseln.
Vor der Entdeckung, dass L183 der „wahre“ A. dolichopterus ist, glaubte man, es handele sich bei L183/Weißsaum-Antennenwels um A. hoplogenys. A. hoplogenys ist aber mit L59 identisch und hat orangefarbene Flossensäume. Eine andere Weißsaum-Antennenwels-Art, die immer wieder mit L183 = Ancistrus dolichopterus verwechselt wird, ist mit verschiedenen L-Nummern belegt worden: L71, L181 und L249. Es ist aber alles die gleiche Art. Früher nannte man sie „falscher hoplogenys“, weil nur die Jungtiere die hübschen weißen Flossensäume besitzen, diese Flossensäume bei erwachsenen Tieren aber verschwinden. Dem stellte man L183 = Ancistrus dolichopterus als „echten hoplogenys“ gegenüber. Leider hat sich das Namenskuddelmuddel bis heute erhalten.

 


Channa sp. Meghalaya

Gerade ist Saison für viele Channa-Arten aus Indien. Ab und zu – so auch jetzt – kann der herrliche Channa pardalis angeboten werden, der unter der Bezeichnung „True Blue“ bekannt wurde. Es gibt einen zweiten, sehr ähnlichen Channa, der als Channa sp. Meghalaya gehandelt wird. In Schlangenkopf-Kreisen wird gemunkelt, auch dieser Fisch solle als neue Art beschrieben werden. Der wesentliche Unterschied zwischen C. pardalis und Channa sp. Meghalaya bestehe darin, dass letzterer eine intensiv orangefarbene Zone vor dem Auge und keine schwarzen Punkte im Gesicht habe.
Auch C. sp. Meghalaya ist gerade im Aq. Glaser Stock; eine gute Gelegenheit, die Unterschiede auf ihre Beständigkeit zu überprüfen. Also fischte ich ein 14-15 cm langes Paar – das größte Exemplar ist zweifellos ein Mann – und den kleinsten Fisch im Becken heraus, um sie zu fotografieren. Das Weibchen passt hervorragend zu den Thesen: keine schwarzen Punkte im Gesicht und eine intensiv orangefarbene Zone vor dem Auge. Das Männchen passt nur so halb. Die schwarzen Punkte fehlen zwar (weitgehend), aber von einer orangefarbenen Zone vor dem Auge ist nichts zu entdecken. Das halbstarke Tier hat hingegen derart viele schwarze Punkte im Gesicht, dass ich schon dachte, es sei ein True Blue (C. pardalis) versehentlich zu den C. sp. Meghalaya geraten – bis ich die kräftig orangefarbene Zone vor dem Auge sah.
Fazit: Channa pardalis oder True Blue und Channa sp. Meghalaya sind herrliche Fische und man sollte sie getrennt voneinander pflegen und züchten; aber von eindeutigen Artunterschieden aufgrund der Färbung kann keine Rede sein.


Myxocyprinus asiaticus

Den chinesischen Wimpelkarpfen, auch Fledermaus-Schmerle genannt, haben wir eigentlich immer im Stock. Die Art ist in der Natur leider wegen Gewässerverbauung (vor allem durch Wasserkraftwerke) vom Aussterben bedroht. Alle im Handel befindlichen Exemplare stammen aus Aquakulturen und sind Nachzuchten.
Einige Tiere sind eher rötlich und ihre riesige Rückenflosse ist eher abgerundet, andere eher schwarz-weiß und mit einer spitz zu laufenden Rückenflosse. Die Größe beider Typen ist in etwa gleich, beide fotografierten Fische sind 10-12 cm lang. Handelt es sich etwa um Geschlechtsunterschiede? Das wäre seltsam, denn Wimpelkarpfen werden bis zu 1,2 Meter lang und 23 kg schwer; erwachsene Tiere sehen auch völlig anders aus.
Aufgrund ihrer Endgröße eignen sich Wimpelkarpfen nur als Jungtiere für normal große Aquarien, später müssen sie in entsprechend große Becken oder den Gartenteich umziehen. Sie sind bei uns winterhart und erfreuen sich großer Beliebtheit als Beifisch zu Koi, da Wimpelkarpfen gerne Algen fressen und somit helfen, den Teich sauber zu halten.

 

 

 


Marmorierte Zwerg-Messerfische

Die wichtigsten Messerfische im Handel sind der Schwarze Seekuh-Messerfisch, Apteronotus albifrons (oft auch nach der englischen Populärbezeichnung Black Ghost genannt), und der Braune Seekuh-Messerfisch, A. leptorhynchus (Brown Ghost).
Nun haben wir eine dritte Art aus Venezuela im Sortiment, die vorläufig noch selten verfügbar ist, den Marmorierten Zwerg-Messerfisch Adontosternarchus clarkae. Diese hübsche Art ist genauso faszinierend zu beobachten wie die beiden anderen – also das mühelose Vorwärts- und Rückwärtsschwimmen, das wie ein Unterwasser-Ballett anmutet – hat aber den Vorteil, nur etwa maximal 20 cm lang zu werden. Gewöhnlich bleiben sie deutlich kleiner. Die beiden Ghosts erreichen dagegen bis zu 50 cm (A. albifrons) bzw. 30 cm (A. leptorhynchus).
Untereinander und gegen artfremde Fische sind Marmorierte Zwerg-Messerfische friedlich. Sie benötigen Versteckplätze und ein abwechslungsreich eingerichtetes Aquarium. Gefressen wird am liebsten Frostfutter, besonders gut eignen sich Rote Mückenlarven, doch wird auch Granulatfutter willig aufgenommen. Da die Tiere besonders in der Eingewöhnungszeit eher dämmerungsaktiv sind, muss darauf geachtet werden, dass sie auch genug zu fressen bekommen.
Die Wasserzusammensetzung ist für die Pflege unerheblich, die Temperatur sollte zwischen 24 und 28°C liegen.


Hemigrammus coeruleus

Zu den begehrtesten Salmlern zählt gegenwärtig Hemigrammus coeruleus. Die etwa 6 cm lang werdende Art sieht im Schlichtkleid schon sehr hübsch aus, ganz ähnlich wie ein großer Glühlichtsalmler (H. erythrozonus). Doch wirklich spektakulär wird der Fisch während der Balz. Man könnte meinen, dann eine andere Art vor sich zu haben, so intensiv rot werden die Tiere. Als Wildfang werden diese Salmler nur extrem selten angeboten.

 


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Neue Zeitschriften im März 2017

Auch im März haben wir wieder viele neue Zeitschriften/Magazine für euch in unseren Zeitschriftenservice aufgenommen – diese könnt ihr ohne Abo einfach einzeln kaufen, innerhalb Deutschlands sogar ohne Versandkosten!



Gartenteich Aktuell
1/2017

 

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Amazonas 70
„Kammbuntbarsche“

 

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Terraria 64
Kroatien

 

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DATZ 2017
03 (März)

 

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Caridina
1/2017

 

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Orchideen Zauber 2
(März/April 2017)

 

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Training Days in Japan – My Journey by Oliver Knott

Ab Montag den 06.03.2017 ist das Buch Training days in Japan – My Journey lieferbar!

Jetzt in unserem animalbook-Shop bestellen und direkt nach Erscheinen erhalten Sie Ihr Exemplar zugeschickt. Die ersten 30 Bestellungen über den animalbook-Shop erhalten eine signierte Ausgabe – schnell sein lohnt sich!

Der hochwertige, englischsprachige Din A4 Bildband Training days in Japan – My Journey aus dem Hause Aqualog, beschreibt Oliver Knotts lehrreiche Reise nach Japan im Jahre 2004.

Begleiten Sie Oliver Knott auf dieser faszinierenden Reise, in eine von Akribie und Perfektion geprägte Welt, voller Inspirationen und Herausforderungen.

Der Autor schildert auf 168 Seiten und 150 Farbfotos seine Erfahrungen als „Praktikant“ Takashi Amanos und welchen Einfluss diese Begegnung auf sein Wirken als Aquascaper bis heute hat.


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Aqua-Fisch 2017 lädt zum Anfischen ein

Überblick
Informations- und Einkaufsplattform am Bodensee: 26. Internationale Messe für Angeln, Fliegenfischen und Aquaristik – Vortragsforen mit Expertentipps – Aktionen für den Anglernachwuchs


Friedrichshafen – Wenn die Gewässer aus dem Winterschlaf erwachen, wirft die internationale Messe für Angeln, Fliegenfischen und Aquaristik ihre Netze aus: Vom 10. bis 12. März wird die Aqua-Fisch in Friedrichshafen wieder Dreh- und Angelpunkt für alle Fans der Flossentiere und bunten Unterwasserwelten. Rund 160 Aussteller locken die Besucher mit einem breiten Produktangebot an den Bodensee. Viele Bereiche laden zum Mitmachen ein, Vortragsforen setzen frische Impulse. Mit einer bunten Flora und Fauna ist die Messe auch der jährliche Szenetreff für Liebhaber der Aquaristik und Terraristik. Schwerpunkte sind in diesem Jahr unter anderem Aktionen für den Anglernachwuchs, wie beispielsweise die neu angelegte Kinderrallye sowie das Fischmobil.

Bereits zum 26. Mal markiert die Messe am Bodensee den Saisonstart und zieht mit ihrem Angebot Raubfisch- und Friedfischangler, Fliegenfischer wie auch Aquarianer gleichermaßen an. „Wer sich auf dem internationalen Marktplatz über neue Ausrüstungen und Produkte informieren oder sich neu eindecken will, erhält bei führenden Ausstellern alles, was er braucht. Das Vortragsprogramm ergänzt das umfassende Produktangebot in optimaler Weise“, betonen Messegeschäftsführer Klaus Wellmann und Projektleiterin Petra Rathgeber. In einer Halle komprimiert finden Angler und Fliegenfischer die passenden Geräte und Zubehör, Bekleidung, geeignete Boote, Räuchergeräte sowie Anbieter von Reisen. In einer weiteren Halle kommen alle Fans der Aquaristik und Terraristik auf ihre Kosten. Im Foyer Ost stehen das Kochstudio und diverse Aktionsbereiche im Mittelpunkt.

Aktionen für den Nachwuchs

„Einen Schwerpunkt legen wir in diesem Jahr darauf, Kinder- und Jugendliche vom Angelsport zu begeistern“, berichtet Projektleitern Petra Rathgeber. Zum ersten Mal können die kleinsten Messebesucher auf eine Rallye gehen, Stände finden, bei den Reptilienfreunden echte Tiere bestaunen und mehr über diese erfahren oder farbenprächtige Guppy-Bilder ausmalen. Im Fischmobil des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg bekommen alle Interessierten die Gelegenheit, Fische und Krebse aus nächster Nähe zu erleben, Fischschuppen und Schlundzähne unter dem Mikroskop anzusehen und ökologische Zusammenhänge zu begreifen. Bei der „Casting-Demo“ der Jugendabteilung des Regionalverbands Südwürttemberg-Hohenzollern gilt es einen an der Rute befestigten Köder möglichst weit und zielgenau auszuwerfen. Ein Malwettbewerb im Vorfeld der Messe lädt Kinder dazu ein, Bilder rund um die Themen Fische, Angeln und Aquarium anzufertigen. Zur Aqua-Fisch werden diese Kunstwerke in einer eigenen Ausstellung zu sehen sein und die schönsten Werke erhalten Preise. Angelspiele und das Kinderkino sind weitere Aktionselemente.

Expertentipps rund ums Fliegenfischen und Angeln

Elementarer Bestandteil der Aqua-Fisch sind die Vortragsforen. So ist das Angelforum in Halle A7 Anlaufstelle für Anfänger und Fortgeschrittene, die mehr über Reviere, Angeltechniken oder spezielle Fischarten erfahren wollen. Daniel Adriani nennt beispielsweise sieben Grundsätze für mehr Spaß am Wasser. Wer gezielt auf die Jagd nach atlantischen Lachsen, schwedischen Saiblingen oder Barschen an der Oberfläche gehen will, ist bei den Vorträgen von Hans Spinnler, Elmar Elfers und Benedikt Götzfried richtig. Reviere wie Schleswig-Holstein, Norwegen und Kanada stellen Jesco Peschutter, Torsten Ahrens und Urs Schlageter vor. Am Fliegenfischerpool der Halle A7 demonstrieren Hans Spinnler und Günter Feuerstein unterschiedliche Wurftechniken. Die hohe Kunst des Fliegenbindens beherrschen Igor und Nadica Stancev, was sie mehrmals täglich zeigen.

Show und Schau im Foyer Ost

Ausprobieren und Mitmachen lautet die Devise im Foyer Ost. Den ganzen Tag über finden Wurfdemonstrationen mit den Flyfishing Ladies sowie Casting-Demos der Jugendabteilung des Regionalverbands Südwürttemberg-Hohenzollern statt. Gerne dürfen alle Interessierten auch selbst aktiv werden. Am Schaubecken des Landesfischereiverbandes (LFV) Baden-Württemberg können die Besucher mit der Flunder auch den Fisch des Jahres 2017 begutachten. Mit der Wahl dieser wanderfreudigen Plattfischart soll auf die Bedeutung von Meeren und Flüssen als untrennbare Lebensräume hingewiesen werden. Lust auf Meer macht in diesem Jahr das Kochstudio der AOK: Stephanie Müller stellt Rezepte vor und bringt gesunden Fisch auf den Teller, von dem die Besucher probieren dürfen. Ebenfalls im Foyer Ost werden die Bilder des BIG-FISH Fotowettbewerbs ausgestellt. Alle, die im vergangenen Jahr ein besonderes Angel-Erlebnis bildlich festgehalten haben, können dies einreichen.

Szene-Treff für Liebhaber der Aquaristik und Terraristik

Wer die Fisch- und Reptilienwelt bewundern will, findet alles in Halle B5: Von Aquarien und Zubehör über Beleuchtung bis hin zu Tieren und Pflanzen sowie die passende Beratung im Aquaristik-Forum. Angedockt an die Produktwelt ist auch die Fischbörse des Aquarienvereins Multicolor Ailingen, die Betta Show der Kampffischfreunde mit über 300 Kampffischen aus Asien und Europa sowie eine Auktion am Messe- Samstag. „Der Terraristik-Bereich ist in dieser Messeauflage mit den Reptilienfreunden Oberschwaben und dem Reptilium Landau deutlich größer“, freut sich Petra Rathgeber. Liebhaber von Schlangen, Fröschen, Echsen oder Spinnen können sich mit Gleichgesinnten austauschen und ganz unterschiedliche Terrarien bestaunen. Darüber hinaus bietet das Kochstudio des Reptiliums Landau gebratene Maden zum Probieren an.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Die Aqua-Fisch 2017 ist am Freitag, 10. März und Samstag, 11. März von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag, 12. März von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet elf Euro, ermäßigt neun Euro. Für Familien ist ein Familienticket für 26 Euro erhältlich. Weitere Informationen sowie die Übersicht zum Vortragsprogramm unter: www.aqua-fisch.de.


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Cyprinodon macularius, der Stahlblaue Wüstenkärpfling

Der Wüstenkärpfling (Cyprinodon) aus den USA und Mexiko gehört zu den bewundernswertesten, weil zähesten Fischen überhaupt. Diese Fische leben in der Natur oft in Wüstenbächen oder Quelltöpfen. Sie sind dort ungeheuren Temperaturschwankungen ausgesetzt. Tagsüber kann die Wassertemperatur bis über 40°C ansteigen, nachts bis auf den Gefrierpunkt abfallen. Oft sind die Quellen auch salzhaltig. Und zum Fressen gibt es nichts als Algen. Leider sind trotzdem viele der Wüstenkärpflinge – es gibt bzw. gab 49 Arten, von denen etliche nur in einem einzigen Quelltopf existieren – durch Biotopzerstörung und unüberlegte Aussetzungen fremder Arten schon ausgestorben.

Der Stahlblaue Wüstenkärpfling (Cyprinodon macularius) teilt dieses Schicksal glücklicherweise nicht, er gilt derzeit als nicht akut gefährdet. Wer sich darüber genauer informieren will, dem sei der ausführliche Eintrag auf der Internationalen Roten Liste zu dieser Art empfohlen:

http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2014-3.RLTS.T62209A15364704.en

Machmal könnte man diesen wunderschönen Killi sogar im Zoofachhandel erwerben. Diese Tiere sind dann immer deutsche Nachzuchten. Hierzulande hat es sich bewährt, diesen Fisch im Sommer draußen zu pflegen. Ständig unter gleichförmigen Bedingungen gepflegt, verweichlicht er und wird krankheitsanfällig, der Stress hingegen hält ihn gesund!

Frank Schäfer

Weiteren Lesestoff über Killifische gibt es hier: https://www.animalbook.de/navi.php?qs=killi


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Neue Zeitschriften im Februar 2017

Auch im Februar haben wir wieder viele neue Zeitschriften/Magazine für euch in unseren Zeitschriftenservice aufgenommen – diese könnt ihr ohne Abo einfach einzeln kaufen, innerhalb Deutschlands sogar ohne Versandkosten!


Reptilia 123
Bepflanzung von Pfeilgiftfrosch-Terrarien
Februar/März 2017

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Koralle 103
Aquariengetsaltung
Februar/März 2017

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Rodentia 92

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DATZ 2
Februar 2017

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Aquaristik
aktuelle Süßwasserpraxis 1/2017

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Discus live 62
Dezember 2016

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Top Importe Januar 2017

Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top-Importe mit freundlicher Unterstützung vom weltbekannten Großhändler für tropische Süßwasserfische – Aquarium Glaser!

Schwarzschwingen-Zwergbeilbäuche

Zwei Arten Schwarzschwingen-Zwergbeilbäuche gibt es. Diese niedlichen Fische werden nur rund 3 cm lang. Aus Peru und Kolumbien hat Aquarium Glaser gelegentlich Carnegiella schereri im Stock; diese Art wird allerdings meist als Jungtier von Gasteropelecus sternicla geschickt. Tatsächlich sieht Carnegiella schereri seinem deutlich größer werdenden Vetter farblich sehr ähnlich, aber man kann die Art immer zweifelsfrei erkennen, weil ihr, wie allen Carnegiella-Arten, die Fettflosse fehlt. Gasteropelecus haben hingegen immer eine Fettflosse.
Aus Brasilien kommt Carnegiella marthae. Die beiden Zwergbeilbäuche sind so eng miteinander verwandt, dass sie früher nur als Unterarten zueinander gesehen wurden. Dann hießen sie Carnegiella marthae marthae und Carnegiella marthae schereri. Man unterscheidet die beiden Arten sicher anhand der Bauchfärbung: C. schereri ist gepunktet, C. marthae fein liniiert.

 


Altolamprologus calvus

Zu den attraktivsten Buntbarschen des Tanganjikasees gehört dieser Bursche, der knapp 13 cm Länge erreichen kann. Trotz seines gefährlichen Aussehens gehört er zu den friedlichsten Buntbarschen überhaupt. Man kann fast als Faustregel sagen: was er nicht fressen kann, interessiert ihn nicht. Und erstaunlich: obwohl diese Art in der Natur ganz sicher ein Raubfisch ist, frisst er im Aquarium mit einiger Begeisterung auch Trockenfutter…


Poecilia wingei, Endler-Guppy „White Peacock“

Die Zucht der vielen verschiedenen Endler-Varianten ist zu einen beliebten Zweig des Hobbys geworden. Neben zahlreichen Zuchtformen, die entweder durch Kreuzung oder durch Selektionszucht erzielt wurden, gibt es auch sehr unterschiedlich aussehende Wildtypen. Der White Peacock ist so ein Wildtyp. Die Ahnen dieser Tiere wurden 2004 von Armado Pou in der Laguna de los Patos North Lake gesammelt, wenn es stimmt, was auf spezialisierten Internet-Seiten dazu zu lesen ist. Sicherlich sind inzwischen die Fische viel einheitlicher in der Färbung, als das bei Wildfängen üblich ist, aber sie haben immer noch das extrem lebhafte Wesen der Wildfische und sind dazu wunderbar klein und zierlich geblieben. Während der Balz werden die Männchen erheblich dunkler als in Neutralfärbung.

 

 



Colisa lalia

Der Zwergfadenfisch vereinigt in sich allergrößte Farbenpracht, ein friedliches Wesen und ein interessantes Verhalten. Er wird nur 3 cm (Wildfänge) bis 6 cm (Zuchtformen) groß und weil er ein ruhiger Fisch ist, passt er auch in kleinere Aquarien. Auch in Bezug auf das Futter ist der Zwergfadenfisch anspruchslos, er ist mit Trockenfutter genau so glücklich wie mit Frost- oder Lebendfutter. Nur zu groß dürfen die Futterbrocken nicht sein, denn der Zwerfadenfisch hat einen engen Schlund. Manchmal wird der Zwergfadenfisch auch als Trichogaster lalius bezeichnet, eine Auffassung, der wir nicht folgen.

 


Trigonostigma heteromorpha wild

Der Keilfleckbärbling (Trigonostogma heteromorpha) gehört zu den ganz besonderen Fischen, die Aquariengeschichte schrieben. Vor über 100 Jahren wurde er in der Umgebung von Kuala Lumpur und im botanische Garten von Singapur entdeckt, bald darauf nach Deutschland importiert. Man war verrückt nach dem Fisch! Es wurden wahnsinnige Preise bezahlt. Und die Zucht wollte einfach nicht gelingen! Schließlich lernte man am Keilfleckbärbling, dass die chemische Wasserzusammensetzung für die Zucht von tropischen Zierfischen sehr bedeutsam sein kann. Heute ist die Art ständig als Nachzucht verfügbar. Leider wird dabei nicht immer auf Qualität geachtet. Von Zeit zu Zeit haben wir Wildfänge aus Malaysia im Programm. Das sind wirklich wunderschöne Tiere, die deutlich machen, warum unsere aquaristischen Großahnen so versessen auf sie waren…


Cetopsis orinoco

Walwelse heißen so, weil sie bezüglich ihrer Körperform tatsächlich an einen gestrandeten Wal erinnern. Ein weiteres wal-ähnliches Merkmal ist die zweite Nasenöffnung, die oberhalb des Auges liegt und wie die Spritzlöcher der Wale aussieht. Im Hobby sind Walwelse nicht sehr verbreitet. Von den 42 derzeit anerkannten Arten sind nur 2 oder 3 gelegentlich im Handel zu finden und auch diese müssen als ausgesprochene Raritäten gelten. So wird es die Welsspezialisten freuen, dass Aquarium Glaser jetzt der Import von Cetopsis orinoco aus Kolumbien gelang. Diese etwa 10 cm lang werdende Art sieht bis auf die Färbung dem etwas bekannteren Cetopsis coecutiens ziemlich ähnlich. Cetopsis orinoco gehört zu den Arten, bei denen die geschlechtsreifen Männchen eine fadenförmige Verlängerung der Rückenflosse entwickeln. Es ist empfehlenswert, diese Fische in einem Aquarium mit kräftiger Strömung zu pflegen, denn viele der in Museen hinterlegten Tiere wurden in stark strömenden Bächen oder Flüssen gesammelt.

 


Xiphophorus hellerii King Lyratail

Der Lyratail-Schwertträger ist eine sehr anspruchsvolle Zuchtform von Xiphophorus hellerii, denn man kann gewöhnlich nur mit den Weibchen züchten. Zur Begattung braucht man „normale“ Schwertträger, da bei fast allen Lyratail-Männchen auch die als Begattungsorgan dienende Flosse, das so genannte Gonopodium, extrem verlängert ist. Damit kann keine erfolgreiche Befruchtung durchgeführt werden. In Züchterkreisen sprich man von dem Versuch, mit gekochten Spaghetti Mikado zu spielen… Bei der Rückkreuzung mit „normalen“ Männchen fallen immer nur eine begrenzte Zahl von Lyra-Nachkommen ab, weshalb diese Zuchtform deutlich teurer als viele andere ist.
Ganz selten gibt es aber auch Lyratail-Männchen mit schönen Lyra-Flossen, aber normal entwickeltem Gonopodium. Diese nennen die Liebhaber „King Lyratails“. Dieter Bork hat für Aquarium Glaser ein paar King-Lyratails gezüchtet, die die Nachkommen von King-Lyratails sind, die sie aus Importen ausgelesen haben. Sie sind gespannt, ob es uns gelingt, daraus einen dauerhaften King-Lyratail-Stamm zu erzielen.
Zum Vergleich zum King Lyra zeigen wir hier noch Bilder der Wiener Lyratail Helleri, die Aquarium Glaser gelegentlich anbieten können.

 

 


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Die Keilfleckbarbe – Trigonostigma heteromorpha?

Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass es nicht nur eine Keilfleckbarbe gibt, sondern mehrere, einander ähnliche Formen, die wissenschaftlich noch bearbeitet werden müssen (siehe http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0028381). Damit sind jetzt nicht T. espei oder T. hengeli gemeint (von denen es übrigens auch mehrere Farbvarianten gibt, deren systematischer Status noch ungeklärt ist). Auffällig sind die Unterschiede, wenn man Wildfänge sieht. Die abgebildeten Keilfleckbarben sind allesamt Wildfänge.

Der Wildfang aus Süd-Thailand ist deutlich schlanker als die übliche „Aquarien-heteromorpha“.

Beim Wildfang aus Malaysia ist der rote Rücken und Hinterleib des Männchen sehr ins Auge fallend.

Wildfang der Keilfleckbarbe von Sumatra

Und dann ist da noch das Tier von Sumatra, bei dem der Keil so besonders groß ist.

Die „Aquarien-heteromorpha“ ist wohl eher als Haustierform anzusprechen, da in der Vergangenheit nicht darauf geachtet wurde, wo eventuelle eingekreuzte Exemplare herkamen. Andererseits muss man aber auch sagen, dass erfahrene Züchter sich gewöhnlich davor hüten, mit neuen Tieren ihre bewährten Stämme zu verpfuschen; so gibt es eventuell in menschlicher Obhut noch genetische Linien, die in freier Natur durch die weiträumige Umweltzerstörung vor allem in Singapur und Malaysia schon ausgestorben sind.

Übrigens: einen Übersichtsartikel über Keilfleckbarben finden Sie hier: https://www.aqualog.de/blog/suesswasser/keilfleckbaerblinge/

Und weiteren Lesestoff über Barben hier: https://www.animalbook.de/navi.php?qs=barben

Frank Schäfer


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Neue Zeitschriften im Januar 2017

Auch im Januar haben wir wieder viele neue Zeitschriften/Magazine für euch in unseren Zeitschriftenservice aufgenommen – diese könnt ihr ohne Abo einfach einzeln kaufen, innerhalb Deutschlands sogar ohne Versandkosten!


Orchideen Zauber 1
Januar/Februar 2017

 

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Terraria 63
Nordamerikanische Nattern

 

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Aquaristik Fachmagazin 252
(Dezember 2016 / Januar 2017)

 

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Reptilia 122
Der Blaue Baumwaran
Dezember/Januar 2016-17

 

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Aquaristik
aktuelle Süßwasserpraxis
1/2017

 

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Der Orangerote Lanzenskink, Acontias percivali

Der Orangerote Lanzenskink ist im südlichen Afrika weit verbreitet. Man findet ihn in Angola, Botswana, Namibia, Kenia, Südafrika, Tansania und Zimbabwe. Hier lebt er in Savannen. Der Lanzenskink ist ein unterirdisch lebendes Tier, das man in der Natur kaum einmal außerhalb des Bodens findet. Der Orangerote Lanzenskink wurde aus Tansania impotiert. Seine Gesamtlänge liegt bei etwa 15 cm. Immerhin gehört in die Gattung Acontias aber auch eine der größten Skinkarten überhaupt, nämlich der erst 1996 in Südafrika entdeckte Acontias poecilus, der ohne Schwanz bereits über 38 cm, insgesamt gut 49 cm lang wird. Alles in allem gibt es sechs Acontias-Arten mit einigen Unterarten, deren Status jedoch umstritten ist. Die Typus-Art der Gattung ist der bereits 1758 von LINNÉ beschriebene, in Südafrika lebende A.meleagris. Die Geschlechter lassen sich bei Acontiaspercivali am besten in der Draufsicht unterscheiden. Der Kopf des Männchens ist vergleichsweise breiter als der des Weibchens. Die Fortpflanzungszeit fällt in unseren Winter. Die Art ist lebendgebärend und die Jungtiere sind vergleichsweise riesig. Das abgebildete Weibchen wurde wohl bereits tragend importiert und gebar am 15. Januar zwei Junge. Die Aufnahme entstand am Tag nach der Geburt. Die Geburt fand im Beisein des Männchens statt, das sich nicht für die Jungtiere interessierte. Sie wurden jedoch sicherheitshalber separiert, zumal Jungtiere ganz allgemein ein größeres Feuchtigkeitsbedürfnis als die Erwachsenen haben.

Acontias percivali,Muttertier mit frischgeborenen Jungen.

Nach dem bisher Gesagten klingt es vielleicht nicht sehr verlockend sich mit der Pflege solcher Tiere zu befassen, da sie doch weitgehend unterirdisch leben. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Ähnlich wie der bekannte Apothekerskink (Scincus scincus) lässt sich der Orangerote Lanzenskink nach der Eingewöhnung durchaus gelegentlich blicken. Nimmt man die Tiere in die Hand, verfallen sie gewöhnlich in eine Art Agonie, ohne sich aber direkt tot zu stellen. Eines der Jungtiere, die sich insgesamt sehr lebhaft zeigen, versuchte sogar einmal nach dem haltenden Finger zu schnappen, ein Verhalten, wie es 20 erwachsene Exemplare nie zeigten. Man pflegt den Orangeroten Lanzenskink am besten in einem Terrarium mit etwa 3 cm hoher Sandschicht, so dass man bei Bedarf den Boden schnell nach dem Pflegling durchsuchen kann. Da die Skinke gelegentlich trinken, sollte eine flache Schale mit stets frischem Wasser nicht fehlen. Darunter hält man den Sand etwas feucht, so dass die Tiere bei Bedarf diese Stelle aufsuchen können. Die restliche Einrichtung ist für die Skinke ohne Belang. Sonnenbäder nehmen sie nicht, so dass ein Heizspot nicht gebraucht wird. Jedoch sollte die Temperatur im Terrarium 21-25°C betragen. Hauptnahrung des Orangeroten Lanzenskinks im Terrarium sind Mehlwürmer und Buffalos, sie nehmen zwar auch andere Insekten an, doch haben sie Probleme, sie zu erwischen. In der Natur fressen sie auch Regenwürmer, dies konnte im Terrarium aber noch nicht beobachtet werden.

Das Männchen (hinteres Tier) unterscheidet sich äußerlich vom Weibchen durch den breiteren Kopf.


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Von Lungenfischen, Sechsstreifensalmlern und Klapperschlangen

Ich habe noch Urlaub und heute stand „Zoo“ auf dem Programm. Und warum in die Ferne schweifen, schließlich liegt das darmstädter Vivarium fast unmittelbar vor meiner Haustür. Da war ich ja auch schon viel zu lange nicht mehr…

Kaum waren wir dort, wurde klar, warum der Parkplatz sogar für winterliche Verhältnisse zu leer war: Vogelgrippe!  Das hatten wir völlig vergessen. Die armen Zooler müssen deswegen richtig la Ola machen. Darum war weit über die Hälfte des Zoos nicht zugänglich.

Natürlich gab es trotzdem genug zu sehen. Zutiefst beeindruckt hat mich ein Australischer Lungenfisch (Neoceratodus forsteri). Dieses lebende Fossil ist zwar immer extrem interessant, aber gewöhnlich bekommt man als Zoobesucher von dem Tier nicht viel Action geboten. Es lümmelt halt so vor sich hin, meist macht es keinen großen Unterschied, ob man ein präpariertes oder ein lebendes Exemplar vor sich hat. Der Lungenfisch im Vivarium hatte aber seine lebendigen fünf Minuten. Und die allein machten den Besuch zum Ereignis. Ich habe noch nie einen Knochenfisch so schwimmen sehen! Das erinnert eher an Vogelflug, an Rochen oder Chimären, aber doch nicht an einen Echten Knochenfisch! Sagenhaft! Ich pflege schon viele Jahre mehrere Arten afrikanischer Lungenfische, die „laufen“ mit ihren fadenförmigen Flossen. Man darf leider im Vivarium nicht mit Blitzlicht fotografieren, aber ich konnte ein Filmchen von dem einzigartigen Schwimm-Verhalten machen, klicken Sie auf den folgenden Link, um es zu sehen: neoceratodus1

Australischer Lungenfisch, Neoceratodus forsteri

Der Lungenfisch gründelt nach kleinen Futtertieren im Sand

Ein weiteres Highlight waren die großen Sechsstreifensalmer (Distichodus sexfasciatus) im Afrikahaus. Jugendliche Tiere dieser Art – sie kommt im gesamten Kongo vor, vom Unterlauf bis in den Tanganjikasee – gehören zu den schönsten Fischen überhaupt. Aber es sind leider die übelsten Pflanzenzerstörer, die es überhaupt gibt. Und untereinander sind sie richtig zänkisch. In iherer afrikanischen Heimat sind Sechsstreifensalmler sehr beliebte Speisefische. Sie werden nämlich oft bis zu 80 cm lang und mehrere Kilo schwer, der Angelrekord soll bei einem 1 Meter langen Tier von 20 Kilogramm Gewicht liegen.

Im Afrikahaus des Vivarium lebt eine Truppe rund 30-40 cm langer Tiere friedlich zusammen mit einer Familienschar Tilapia mariae. Ein sehr schönes Bild! Besonders bemerkenswert finde ich aber, dass die Distichodus absolut friedlich miteinander sind. Vor vielen, vielen Jahren hatten wir mal eine Gruppe Sechsstreifensalmler in einem 600-Liter-Aquarium mit Tanganjikasee-Cichliden in meinem Aquarienverein, der Hottonia in Darmstadt. Sie wuchsen recht schnell auf Handgröße heran, aber friedlich waren sie nie miteinander. Es herrschte ein ständiges gejage und gemobbe. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ein friedliches Miteinander dieser Tiere überhaupt möglich sei. Der Vivarium-Besuch hat mich eines Besseren belehrt.

Schließlich durchstreifen wir noch das Terrarium. Reptilien machen es den Zoo-Leuten grundsätzlich schwer, denn es liegt in der Natur der meisten Arten, sich zu verstecken. Darum ähneln die großen Terrarien der Zoos oft Suchbildern. Heute meinten es aber zwei Klapperschlangenarten besonders gut mit mir und posierten, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Im Vivarium pflegt man zwei relativ „banale“ Arten, die Prairieklapperschlange (Crotalus viridis) und die Waldklapperschlange (C. horridus). Beide sind in außerordentlich schönen Exemplaren vertreten, die schon lange eingewöhnt sind und sich durch Besucher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Klappern tun sie nicht, auch wenn man sie aus unmittelbarer Nähe betrachtet. Aber gerade diese Vertrautheit ist es ja, die die Giftschlangenpflege so gefährlich für den Pfleger macht. So lange die Tiere nervös und aggressiv sind, passiert so gut wie nie etwas. Aber wenn man jahrelang mit den Tieren umgeht und sie nie versuchen, anzugreifen, lässt die Vorsicht nach. Man glaubt, es könne nichts passieren. Und doch beiben die Schlangen zeitlebens gefährlich. Eine ungewohnte Bewegung, irgend etwas Unvorhergesehenes und die vermeintlich harmlose, zahme Schlange beißt zu. Darum sind in den Terrarien im Vivarium verschließbare Schlupfkisten, wie man sie sonst aus ästhetischen Gründen in öffentlichen Schaustellungen selten sieht. Die Schlangen nehmen diese Schlupfkisten als Verstecke an. Sind sie wirklich einmal beunruhigt, etwa, weil die Pfleger das Terrarium umbauen oder reinigen, kriechen die Schlangen ganz ohne jeden Zwang in die Schlupfkisten, um sich zu verstecken. Man kann nun die Schlupfkiste mit einem Schlangenhaken aus sicherer Entfernung mit einem Schieber gefahrlos verschließen und die Umbau- oder Reinigungsarbeiten vornehmen.

Bleibt als Fazit: auch wenn derzeit wegen der Vogelgrippe in den meisten Zoos nur ein Bruchteil der Anlagen zugänglich ist: ein Zoo-Besuch lohnt immer!

Frank Schäfer


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Die Sechzig-Null Tagebücher: Brunnenbau

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zu meinen Highlights 2016 gehörte sicherlich der Bau meines ersten eigenen Rammbrunnens, für den ich rekordverdächtige drei Tage brauchte. Die Sechzig-Null Tagebücher haben es dokumentiert:

Brunnenbau: die Erste

Nun muss ja auch noch Wasser in den Teich. Auf 60-0 gibt es weder Strom- noch Wasseranschluss. Strom kann man mit Muskelschmalz ersetzen, Wasser aber nicht. Also: ein Brunnen muss her. Ich kaufe eine Komplett-Set und fange an zu bohren. Schon bei 1,5 Meter Tiefe kommt Wasser und zwar so viel, dass an ein Herausziehen des Bohrers nicht mehr zu denken ist. Gemäß der Empfehlung des Brunnenbauer-Set-Verkäufers bohre ich noch einen weiteren Meter und drehe den Bohrer anschließend entgegen der Bohrrichtung wieder heraus. Nun verschraube ich den Ramm-Filterkopf mit zwei Metern Steigrohrleitung und schlage sie ein. Rückschlagventil drauf, Pumpenstock und dann die Schwengelpumpe. Wasser marsch! Aber es kommt nix außer dumpfem Gegurgel.

Schaffe, schaffe, Brunnenbohren. Mit einem solchen Handbohrer geht es in die Tiefe.

Ein Anruf beim Brunnenbauer-Set-Verkäufer ergibt: unter 4 Meter Einschlagtiefe geht das nicht. Hmmm. Blöd. Wie bekommt man den ordentlich verhanften und verschraubten Mist jetzt wieder auseinander? Alleine geht das nicht. Einen Besuch beim Baumarkt später bin ich stolzer Besitzer zweier gewaltiger Rohrzangen. Schon jetzt hat die Aktion erheblich mehr gekostet als geplant, rund 400.- Euro. Mein Bruder muss ran, denn einer muss das Rohr mit der einen Zange halten, der andere mit der anderen Zange schrauben. Extem tricky ist es immer, den Schlagkopf, den man braucht, um das Rohr beim Einschlagen mit dem Vorschlaghammer nicht zu beschädigen, abzubekommen, denn man muss alle 10 Schläge oder so die Verschraubungen nachziehen, die sich unter den Hammerschlägen lockern. Wenn man mit Einschlagen fertig ist und der nächste Meter Rohr aufgeschraubt werden soll, sitzt der Schlagkopf bombenfest. Nach 4 Metern der zweite Pumpversuch. Nur dumpfes Gurgeln. So ein Mist! Bei 5 Meter kommt, das weiß ich, eine gewaltige Granitplatte. Viel Puffer ist da nicht mehr. Es wird dunkel, ich breche ab.

Brunnenbau: die Zweite

Der Bruder kann die nächsten zwei Tage nicht, der hat sich – anders als ich – ja keinen Urlaub genommen. Es muss nun also wieder allein gehen. Das Rohr ist jetzt, inklusive Rammfilter, 4 Meter im Boden. Bei 5 Meter kommt eine Granitplatte. Der Pumpenstock ist 0,5 Meter lang. Also versuche ich jetzt erstmal, mit 4,5 Meter hinzukommen. Rückschlagventil, Pumpenstock, Schlagkopf – und mit einer einzigartigen Mischung aus viel Gefühl und roher Gewalt weiter auf das Gestänge einschlagen. Jeder Zentimeter ist richtig Arbeit! Irgendwann ist auch das geschafft. Schwengelpumpe drauf, angießen – nicht als dumpfes Gegurgel. Was mir durch den Kopf geht ist nicht jugendfrei.

Schon nach 1,5 m stoße ich auf eine wasserführende Schicht, die eine weitere Benutzung des Bohrers unmöglich macht.

Was nun? Mehr als 5 Meter wird nicht gehen! Ich muss den letzten Meter Rohr als Pumpenstock nehmen, anders geht es nicht. Um den ursprünglichen Pumpenstock abzubekommen, klemme ich die eine Rohrzange am Rückschlagventil mit den Knien fest und schraube mit der zweiten am Pumpenstock. Das tut an den Knien echt fies weh, geht aber schließlich. Nun schraube ich meinen letzten Meter Rohr auf. Schlagkopf drauf. Und hämmern. Und hämmern. Und hämmern. Für den halben Meter brauche ich fast eine Stunde, unfassbar. Aber schließlich ist es vollbracht. Ich bekomme den Schlagkopf mit Müh und Not ab und schraube die Schwengelpumpe auf. Angießen. Anpumpen – schon bei der zweiten Pumpbewegung merke ich, dass da was nicht stimmt, irgendwo zieht das Gestänge Luft. Ich drehe an der Pumpe, um eine eventuell gelockerte Schraubverbindung wieder anzuziehen, da ist es passiert: die Pumpe dreht lose. Ich hebe an. Das Rückschlagventil hat die Schläge nicht ausgehalten und ist quer durchgebrochen. Was mir durch den Kopf geht ist überhaupt nicht jugendfrei.

Und jetzt? Aufgeben? Kommt nicht in Frage! Aber den ersten Versuch muss ich als gescheitert akzeptieren. An die Stelle mit dem gebrochenen Rückschlagventil komme ich nicht mehr ran, das kann ich komplett vergessen. In der Zwischenzeit kommt das Ordnungsamt vorbei. Was ich denn da treiben würde? Besorgte Mitbürger vermuteten, ich würde illegal Müll entsorgen. Ok, das ist schnell geklärt und ich erfahre vom Herrn vom Ordnungsamt, dass dieser mein 60-0 selbst noch vor zwei Jahren gemäht hatte. Es würde zu weit führen, jetzt alles wiederzugeben, was wir besprachen, aber der entscheidende Tipp von ihm ist: das Grundwasser ist seines Erachtens oberflächennah und die Schicht, die ich in 1,5 Meter Tiefe getroffen habe, könnte durchaus schon die Wasserführende sein.

Alla hopp. Ich also in den Baumarkt, einen neuen Rammfilter, ein neues Rückschlagventil und zwei weitere Meter Steigrohr gekauft. Kommt jetzt auch nicht mehr drauf an. Erdbohrer rein, alles wie gehabt, ich bohre nur einen halben Meter neben dem aufgegebenen Loch und nutze den Aushub, um selbiges wieder aufzufüllen. Wieder Wasser bei 1,5 Metern Tiefe. Wieder bohre ich einen weiteren Meter tief und versuche dabei, so gut wie möglich den Boden zu lockern. Rammfilter und zwei Meter Steigrohr zusammengeschraubt und eingeschlagen. Pumpe drauf (diesmal ohne Extra-Rückschlagventil im Steigrohr, ich beschränke mich auf das dornartige in der Schwengelpumpe), angegossen – erst dumpfes Gurgeln – dann kommt endlich Wasser!!!!!!

Das verbessert meine Laune aber mal ganz erheblich! Ich schraube die Schwengelpumpe wieder ab, montiere „richtiges“ Rückschlagventil (das die Entlleerung des Steigrohrs und der Schwengelpumpe ohne Demontage der ganzen Pumpe während Frostzeiten möglich macht) und Pumpenpstock. Schlagkopf drauf. Ganz sachte hämmere ich mit dem Vorschlaghammer das Ganze einen weiteren halben Meter rein, damit ich den Fuß für die Schwengelpumpe auch benutzen kann, der ist schließlich gekauft und bezahlt. Schwengelpumpe drauf, angießen, anpumpen. Nur dumpfes Gurgeln. Was mir durch den Kopf geht ist sowas von nicht jugendfrei. Es wird dunkel, ich breche ab.

Brunnenbau: die Dritte

Ich habe schlecht geschlafen. Meine Laune ist nicht gut. Offenbar ist die wasserführende Schicht, an die ich rankann, nur sehr dünn. Folgendes habe ich mir ausgedacht: ich klemme zwei Dachlatten mit Schraubzwingen so am Steigrohr fest, dass ich die Hebelkraft nutzen kann, um das Gestänge zentimeterweise zu heben und zu senken. Den Versuch, von unten mit dem Vorschlaghammer an den Schwengelpumpenfuß zu hauen und das Gestänge so wieder im Bohrloch anzuheben, gebe ich schleunigst auf, als ein Stück des gusseiserenen Fußes der Schwengelpumpe abbricht. Die Dachlatten-Konstruktion funktioniert hingegen ausgezeichnet. Mittels eines kleinen Stuhls vom Sperrmüll und sechs übereinandergestapelten Dachlatten probiere ich nun aus, wie tief das Rohr maximal im Boden sein darf, bevor der Rammfilter in wasserundurchlässigem Lehm steckt. Ein Stück Dachrinne leitet das mühselig gepumpte Wasser in den kleinen Teich. Ich kann immer nur 5-10 Liter Wasser fördern, dann saugt der Rammfilter Luft und ich muss wieder 10 MInuten warten, damit genug Wasser nachläuft, um erneut pumpen zu können. Naja, mühsam nährt sich das Eichhörnchen, wenig Wasser ist immer noch besser als gar kein Wasser.

Mit dieser brillanten Konstruktion (© Frank Schäfer!) konnte ich das Brunnengestänge zentimeterweise anheben oder absenken und so die optimale Position für den Sandfilter oberhalb der wasserundurchlässigen Lehmschicht finden.

Nächstes Jahr geht es weiter auf Sechzig-Null. Bis dahin wünsche ich allen viel Schaffenskraft, Gesundheit und einen erfolgreichen und glücklichen Start in das Neue Jahr!

Frank Schäfer

Wie alles begann? Lesen Sie hier: https://www.aqualog.de/blog/die-sechzig-null-tagebuecher-von-frank-schaefer/ und hier: https://www.aqualog.de/blog/die-sechzig-null-tagebuecher-2-der-erste-teich/

 


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Top Importe Dezember 2016

Brienomyrus brachyistius

Diese vergleichsweise kleine Art, als Maximallänge wird mit 17,5 cm angegeben, gewöhnlich bleibt sie jedoch mit 10-12 cm deutlich kleiner, ist ein enger Verwandter der vergleichsweise häufig importierten Art B. niger. Die verspielten, intelligenten Fische sind sehr lebhaft und fallen weniger durch ihre Färbung, als durch ihr ungewöhnliches, lustig anmutendes Verhalten auf. Es gibt unter unseren Tieren etwas größere, schlankere, Fische, die wir für Männchen halten, und etwas gedrungener wirkende Tiere, die vermutlich Weibchen sind. Über die Fortpflanzungsbiologie dieser Nilhechte ist nichts bekannt. Im Aquarium fressen die Tiere problemlos jede Sorte von Lebend-, Frost- und Trockenfutter, die ins Maul passt.



Betta macrostoma

Betta macrostoma ist mit Sicherheit einer der schönsten Kampffische – und einer der empfindlichsten. Man kennt kaum eine zweite Fischart, die derart empfänglich für bakterielle Infektionen ist, wie diese. Viele Züchter wissen sich nicht anders zu helfen, als ihre Becken permanent über UV-Filter laufen zu lassen. Ein kleiner Tipp: Lehm im Wasser aufgelöst „fängt“ ebenfalls zuverlässig Bakterien ein.
Aquarium Glaser hat diese kostbaren Fische normalerweise nicht im Stock, nur gelegentlich bieten sie einige wenige Paare an. Jetzt ist so eine Gelegenheit, bei der sich einige Glückspilze ein schönen Weihnachtsgeschenk machen können…

 


Melanoides tuberculata: wilde Turmdeckelschnecken aus Thailand

Wer kennt sie nicht, die Regenwürmer des Aquariums: Turmdeckelschnecken. Seit über 50 Jahren leben sie im Bodengrund unzähliger Aquarien und sorgen dafür, dass nichts gammelt. Mancher Aquarienbesitzer hat sich schon erschreckt, wenn er einmal nachts in das Aquarium schaute, weil dann plötzlich die ganze Scheibe voll mit Schnecken hängt, von denen man tagsüber nichts sieht. Da diese Schnecke lebendgebärend ist und sich parthenogenetisch fortpflanzt (es gibt also nur Weibchen, die Klone von sich selbst erzeugen) ist ein einziges Exemplar bereits ein prima Zuchtpärchen. Verkauft werden diese nützlichen Tiere kaum, meist kommen sie als Spende eines anderen Aquarianers oder als Baby ungewollt in den Wurzeln von Wasserpflanzen.

 


Corydoras eversi

Nur extrem selten kann Aquarium Glaser diesen wunderschönen Panzerwels aus dem Rio Araguaia in Brasilien anbieten, denn er wird nicht exportiert und die wenigen Nachzuchten sind immer schnell vergriffen.
Der wissenschaftlichen Beschreibung von Corydoras eversi liegt eine Aufsammlung durch Hans-Georg Evers aus dem Jahr 1998 zugrunde. Die Art ist seit ihrer Ersteinfuhr durch Erhaltungszucht in der Aquaristik präsent. Sie ähnelt sehr C. araguiaensis aus dem gleichen Verbreitungsgebiet und unterscheidet sich – abgesehen von farblichen Details – durch eine Struktur im Schädelskelett.
Im Laufe der Jahre wurden die Fische immer schöner, die gegenwärtig gezüchteten Tiere zeigen einen wunderschönen Orangeton, der fast bis ins Ziegelrote geht.

 


Dichotomyctere fluviatilis (früher: Tetraodon fluviatilis)

Die Grünen Kugelfische wurde vor einiger Zeit von den übrigen Tetraodon abgetrennt und die eigenständige Gattung Dichotomyctere überführt. Drei Arten sind gewöhnlich im Hobby vertreten, der Palembang- oder Figur-8-Kugelfisch (D. ocellatus, früher Tetraodon biocellatus), der Grüne Schwarzpunkt-Kugelfisch (D. nigroviridis) und der eigentliche Grüne Kugelfisch (D. fluviatilis). Es gibt weitere Arten, aber die tauchen nur ganz selten einmal im Handel auf.
Die drei Arten unterscheiden sich – abgesehen natürlich von der Färbung – vor allem bezüglich der Endgröße. D. ocellatus bleibt mit maximal 6 cm am kleinsten, D. fluviatulis wird mit ca. 20 cm am größten, D. nigroviridis steht mit ca. 12-15 cm dazwischen. Alle drei Arten sind typische Brackwasserfische, die jeden Salzgehalt von reinem Süßwasser bis hin zu reinem Meerwasser tolerieren. Bei der Pflege in reinem Süßwasser ist darauf zu achten, dass das Wasser möglichst hart ist und (das ist viel wichtiger), dass der pH-Wert nicht unter 8 sinkt. Bei so hohen pH-Werten muss man gut biologisch filtern, denn Kugelfische sind verfressen. Funktioniert der biologische Filter nicht gut, so kann sehr giftiges Ammoniak entstehen.
Untereinander und auch gegen andere Fische sind die Grünen Kugelfisch ganz allgemein friedlich. Leider gibt es aber individuell immer wieder Flossenbeißer, die in Gesellschaft anderer Fische zur Landplage werden können. Möglichst große Aquarien, mehrere Kugelfische beisammen (günstig sind soziale Gruppen zwischen 4 und 8 Exemplaren) und möglich viel und abwechslungsreich füttern beugt solchem Verhalten vor, ganz ausschließen kann man es leider aber nicht..
Der eigentliche Grüne Kugelfisch (D. fluviatilis) kommt nur in Indien vor.

 



Betta splendens Plumetail oder Rosetail

Bei den Schleierkampffischen hat eine weitere Flossenvariante Einzug gehalten: der Plume- (= Feder) oder Rose- (= Rosen) Schwanz. Rosetail ist der Name, den die Züchter den Tieren geben, Plumetail findet der Handel passender.
Bei diesen Tieren ist die Halfmoon-Schwanzflosse im Bereich der feinen Verzweigungen mit Ausbuchtungen versehen, so dass das Bild eine halbierten Blüte entsteht. Die Fische werden in allen bekannten Betta-Farben gezüchtet. Aquarium Glaser hat diese neue Variante derzeit im Angebot.

 



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Frohe Weihnachten!

Liebe Aqualog-Freunde,

das gesamte Team wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen tollen Start ins neue Jahr.
Wir freuen uns über das positive Feedback zu unserem neuen Konzept auf Aqualog.de und geben auch im Jahr 2017 stets das Beste!


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Aphyocharax dentatus: schwarzer Rücken in der Balz

Aphyocharax dentatus ist ein wenig populärer Rotflossensalmler. Die Art wird mit bis zu 8 cm Länge recht groß (für Aphyocharax-Verhältnisse) und gegenwärtig sind Salmler – jedenfalls soweit es Raritäten betrifft – ja ganz allgemein nicht so sonderlich beliebt. Im südlichen Südamerika ist A. dentatus recht weit vebreitet, worauf auch die Zahl der Synonyme hindeutet: die bereits 1903 von Eigenmann & Kennedy beschriebene Art erhielt von Ahl gleich zwei Doppelbeschreibungen: A. pappenheimi (1923) und A. nasutus (1936). Und 1933 stellten Martini, Nichols & La Monte sogar eine neue Gattung für ihre Art auf, die heute ebenfalls als Synonym zu Aphyocharax dentatus gilt: Notropocharax difficilis.

Viele Synonyme deuten immer auf zwei Dinge hin: erstens, dass die Art relativ häufig vorkommt und zweitens, dass sie von relativ variabler Gestalt ist. Ein geübter Aquarianer sieht auf den ersten Blick, dass es sich um einen Rotflossensalmler handelt, die Art dentatus ist am sichersten an dem dunklen Schulterfleck zu erkennen.

Ich hatte zwei dieser Fische als Beifang in einer Paraguay-Sendung entdeckt und ins Fotobecken gesetzt. Man weiß ja nie, vielleicht würden sie sich ja doch als etwas ungewöhnliches entpuppen. Aber nein, es waren ganz normale Aphyocharax dentatus, ich verlor das Interesse. Da passierte es: am nächsten Tag, als ich die Aphyocharax zurücksetzen wollte, sah ich an einem anderen Fisch im Fotobecken fette Ichthyo-Punkte. So ein Mist. Davon war ich jetzt wirklich lange verschont geblieben. Aber es nützt ja nichts, kranke Fische kann ich natürlich nicht zurück in die Anlage bringen. Also wurde das Fotobecken unter Quarantäne gestellt, die Behandlung mit der üblichen Chemie eingeleitet und die Temperatur auf 30°C erhöht: was man halt so tut, um Ichthyophthirius den Garaus zu machen.

Nach drei Tagen bei den hohen Temperaturen begannen die Aphyocharax zu balzen. Sie erkrankten übrigens nicht am Ichthyo. Als ich die Fische balzen sah, erwachte mein Interesse wieder, denn die Fische bekamen dabei rußig-schwarz überhauchte Rücken. Das hatte ich noch nie zuvor bei A. dentatus gesehen! Im nachhinein bin ich darum froh, die zwei Tiere mitgenommen zu haben, sonst hätte ich diese neue Beobachtung ja nie machen können. Fünf Tage später war der Ichthyo verschwunden; niemand musste daran sterben. Und die A. dentatus kommen jetzt doch wieder zurück in ihr ursprüngliches Becken in der Fischhalle von Aquarium Glaser…

Frank Schäfer

Und hier noch ein Buchtipp zum Thema: https://www.animalbook.de/Salmler-aus-Suedamerika


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