Der Bärtige Süßwasserkugelfisch Pao baileyi (= Tetraodon baileyi)

Pao baileyi kommt in den Strom­schnellen des Mekong in Thailand, Laos und Kambodscha vor und wurde erst 1985 entdeckt. Der Fisch erreicht eine Maximal­länge von ca. 12-15 cm. Der seltsame Bart, den manche Tiere zeigen, ist wohl nur bedingt ein Geschlechtsmerkmal. Es gibt sowohl bartlose Tiere, die aber aufgrund der sonstigen Proportionen Männchen zu sein scheinen, wie auch leicht bärtige Tiere, die Weibchen sein könnten. Nur manchmal lassen sich die Geschlechter so leicht er­kennen, wie es auf einigen unserer Bilder zu sehen ist.

Überhaupt ist die Art sehr variabel bezüglich der Färbung und der Ausprägung des Bartes. Das hängt wohl mit der einzigartigen Form des Beutemachens bei Pao baileyi zusam­men. Dieser Kugelfisch saugt sich mit dem Bauch an den Untergrund an. Dabei imitiert er einen Stein. Daraus erklärt sich auch die Funktion des „Bartes“: diese Hautanhängsel imitieren Algenbewuchs. Kommt ein Fisch oder eine Garnele vorbei, der oder die den Stein nach Aufwuchs absuchen oder die Algen vom „Stein“ fressen will, wird das Tier zur Beute des Kugelfisches, der so mit minimalem Kraftaufwand Nahrung findet. Anders könnte ein relativ schlechter Schwimmer, wie es ein Kugelfisch ist, wohl kaum in Stromschnellen überleben.

Gegenüber Artgenossen ist Pao baileyi sehr unverträglich. Man pflegt die Tiere am bes­ten einzeln und setzt sie nur für Zucht­versuche zusammen. Die Wasserzu­sam­mensetzung bezüglich Härte und pH-Wert ist unwichtig, aber P. baileyi braucht unbe­dingt relativ sauberes, sauerstoffreiches Wasser. Bezüglich der Ernährung ist Pao baileyi nicht schwierig. Die Fische gewöhnen sich sehr schnell daran, Muschelfleisch, Shrimps, Würmer etc. von der Pinzette zu nehmen.

Frank Schäfer


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Terrascaping-Wettbewerb und Garnelenchampionat in Sindelfingen

Fisch & Reptil
Vom 1. bis 3. Dezember präsentiert die Messe Sindelfingen wieder mal alles, was die Hersteller- und Händlerszene aus ganz Europa derzeit zu bieten hat. Exotische Fische, Echsen und Schlangen, Insekten und Wirbellose, dazu ein topaktuelles Sortiment an Aquarien, Terrarien und weiterem Zubehör. Highlights im Rahmenprogramm sind der große Terrascaping-Wettbewerb und DaS Garnelenchampionat.

Wieder in Sindelfingen: DaS Garnelenchampionat
Nach der fulminanten Premiere in 2016 findet auch in diesem Jahr auf der Fisch & Reptil wieder DaS Garnelenchampionat statt, in dem es um die schönsten Zwerggarnelen geht. Die kleinen faszinierenden Wirbellosen werden in insgesamt 150 Becken ausgestellt. Für die Versteigerung nach der Prämierung der Sieger am Messesonntag hält Cristina Steinfeld noch einen Tipp bereit: „Das ist eine gute Gelegenheit für alle Wirbellosenfreunde, Exemplare aus dem Wettbewerb und vielleicht sogar preisgekrönte Zwerggarnelen zu erstehen.“ Schon jetzt werden Anmeldungen für das Championat auf dessen Website www.das-championat.com entgegengenommen.

„Home sweet home“ – der Terrascaping-Wettbewerb
Es geht in die dritte Runde: Als kreatives Highlight für leidenschaftliche Terrascaper lädt die Fisch & Reptil auch in diesem Jahr wieder alle Künstler der Terrariengestaltung zum großen Terrascaping-Wettbewerb ein. Das Thema in diesem Jahr: „Home sweet home“. „Und das ist durchaus in zweifacher Weise zu verstehen“, erläutert Cristina Steinfeld: „Die Terrarienlandschaften, die während des dreitägigen Wettbewerbs entstehen, sollen von heimischen Tieren bewohnt werden und für diese das ideale artgerechte Zuhause bieten. Die teilnehmenden Terrariengestalter bauen also den perfekten Lebensraum für ein bestimmtes Tier, und sie müssen der Jury auch genau erklären, warum ihr geschaffenes Biotop diesem Tier so gut entspricht. Wir freuen uns schon jetzt auf die fantastische Scapes, die unsere Terrascaper mit Steinen, Hölzern, Wurzeln, Pflanzen und anderen Naturmaterialien gestalten werden.“ Auch in diesem Jahr winken den Gewinnern wieder attraktive „Terraristik-Preise“. Interessierte Terrascaper können sich ab sofort zu dem Wettbewerb anmelden: Alle Infos rund um die Teilnahme finden sie unter www.fisch-reptil.de

Die Fisch & Reptil findet vom 1. bis 3. Dez. 2017 in der Messe Sindelfingen statt und ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte (inkl. Symposium) ist zum Preis von 10 € (Erwachsene) und 8 Euro (ermäßigt) erhältlich. Für Kinder unter 16 Jahren in Begleitung Erwachsener ist der Eintritt frei. Wie jedes Jahr fährt an allen Messetagen außer Sonntag ein kostenloser Pendelbus von der S-Bahn-Station Goldberg.
Weitere Informationen: www.fisch-reptil.de


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Die Crystal Red: eine Zwerggarnele wurde zum Haustier

Die wohl dienstälteste aller Zwerggarnelen im Aquarium hat nach intensiven Studien im Jahr 2014 auch einen wissen­schaftlichen Namen erhalten: Caridina logemanni Klotz & van Rintelen, 2014, be­nannt zu Ehren der Brüder Logemann, be­kannten Garnelenzüchtern.

So sahen Bienengarnelen ursprünglich aus. Photo: Uwe Werner

Wir sind bei Aqualog animalbook natürlich ziemlich stolz, dass wir die ersten waren, die mit Uwe Werners Klassiker „Garnelen, Krebse & Krabben” ein Buch zu dem Thema verlegt haben. Damals, 1998, ahnte noch niemand etwas davon, dass die Zwerggarnelen einmal einen derartigen Boom erleben würden. Immerhin prägte Uwe damals den Namen ”Zwerggarnelen”. Wissenschaftliche Namen waren zunächst kaum zu ermitteln.

Aktueller Aquarienstamm der Biengarnele, Caridina logemanni.

Die Bienengarnele, aus der die ”Crystal Red” schließlich erzüchtet wurde, sah zunächst auch noch recht unspektakulär aus. Man kann, verfolgt man die drei Auflagen von Uwes Buch, sehr schön die Entwicklung der Zwerggarnelenzucht verfolgen, von den noch recht bescheidenen Anfängen (mit Photos von heutzutage historischem Wert) bis hin zur heutigen Hochzucht.

Die Crystal Red ist, wie Uwe Werner schon früh vermutete, eine Zuchtform der Bienen­garnele, heißt also auch Caridina logemanni.

Frank Schäfer

Literatur:

Klotz, W. & T. van Rintelen (2014): To „bee“ or not to be – on some ornamental shrimp from Guangdong Province, Southern China and Hong Kong SAR, with descriptions of three new species. Zootaxa 3889 (2): 151-184


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Kelp – Das Superfood für Aquarienfische

Kelp – Das Superfood für Aquarienfische

Schon oft gehört, aber dennoch weiß man nicht genau was das eigentlich ist – dieses Kelp. Kelp ist nichts anderes als eine Alge. Sie wächst zumeist in ruhigen und nährstoffreichen Salzgewässern in Küstennähe. Die braune Seealge kann bis zu 80 Meter (!) groß werden, wobei sie tagtäglich etwa einen halben Meter wächst. Das ist ein rasantes Tempo! Das liegt auch daran, dass sie die Nährstoffe aus der Umgebung absorbiert und für sich nutzt.

Kelp an Land

Kelp ist reich an Vitaminen, Spurenelementen, Enzymen und Mineralstoffen. Deshalb gehört die Alge auch zu den besonders nährstoffreichen Lebensmitteln und wird hierzulande in Form von Nahrungsergänzungsmitteln konsumiert. In Asien kommt sie auch unverarbeitet auf den Tisch. Für die vegetarische Ernährung ist das nicht nur eine Abwechslung auf dem Speiseplan, sondern auch ein geschmacklich völlig neues Erlebnis.

Was gut und gesund für den Menschen ist – kann Tieren nicht schaden. Auf dem Futtermarkt für Zierfische gibt es inzwischen einige Anbieter die auf das „braune Gold“ setzen. Und der Trend hält an…


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Für überwiegend pflanzenfressende Fische gibt es von Söll Organix® ein umfangreiches Angebot an Futtersorten, die sich durch besonders hohe Anteile des braunen Seetangs auszeichnen. Kelp enthält Calcium, Magnesium, vielerlei Vitamine sowie hohe Anteile an Jod, Selen und Zink. Dank dieser Mineralstoffe und Spurenelemente werden Stoffwechselprozesse im Fischorganismus optimal unterstützt. Alle Kelpfuttersorten sind für eine tägliche Fütterung geeignet.

Söll Organix® Super Kelp Flakes

Söll Organix Super Kelp Flakes

Organix® Super Kelp Flakes enthalten extraviel Kelp und sorgen für eine gesunde Ernährung aller vorwiegend herbivoren (pflanzenfressenden) Zierfische im Süß- und Meerwasser. Das optimale Protein-Fett-Verhältnis erhöht die Verdaulichkeit und verbessert das Wachstum der Fische – bei weniger Ammoniak- und Nitritbelastung! Organix® Super Kelp Flakes schwimmen lange an der Wasseroberfläche und können von den Fischen gut aufgenommen werden.

Söll Organix® Super Kelp Pellets

Söll Organix Super Kelp Pellets

Die Futter-Pellets sorgen mit ihrem besonders hohen Anteil an frischem Kelp für eine gesunde Ernährung und ein langes Fischleben. Organix® Super Kelp Pellets stellen ein optimales Futter für Fische der mittleren bis unteren Wasserregionen dar. Das optimale Protein-Fett-Verhältnis sorgt für bessere Verdaulichkeit und besseres Wachstum bei weniger Ammonium-, Ammoniak- und Nitritbelastung.

Söll Organix® Super Kelp Tabs

Söll Organix Super Kelp Tabs

Organix® Super Kelp Tabs sind die idealen Bodenfuttertabletten für alle vorwiegend herbivoren (pflanzenfressenden) Aquarienbewohner. Dank ihres Sinkvermögens sind die Tabs sehr gut für Garnelen, Krebse, Welse sowie für ostafrikanische Cichliden geeignet. Das langsame Aufquellen verhindert Wassertrübung. Der vorwiegend enthaltene Kelp ist eine natürliche Algenkost, die wichtige Spurenelemente enthält. Jod und Kalium sind wichtig für die Verdauung sowie für alle Stoffwechselfunktionen im Fischorganismus.

Söll Organix® Super Kelp Flakes Baby

Söll Organix Super Kelp Flakes Baby

Das staubfeine Wachstumsfutter ist besonders auf die Fütterung des Zierfischnachwuchses unterschiedlicher Fischgattungen abgestimmt. Darüber hinaus ist es bestens geeignet für Fischarten mit kleinem Maul. Mit Organix® Super Kelp Flakes Baby werden Nährstoff- und Vitaminengpässe durch ein rein pflanzliches Futter bei herbivoren Tieren vermieden.

Söll Organix® Spezial Kelp Pellets

Söll Organix Spezial Kelp Pellets

Organix® Spezial Kelp Pellets sind 1 bis 2 Millimeter groß und somit für Garnelen und Krebse ideal geeignet. Das Futter quillt sehr langsam auf und besitzt ein gutes Sinkvermögen. Für die Herstellung der Organix® Spezial Kelp Pellets werden ausschließlich frische Meeresprodukte aus den reinen Gewässern Alaskas verwandt. Von den Fischern entlang der Küsten wird der Fang angeliefert und sofort mit großer Sorgfalt weiterverarbeitet.


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Fluviphylax: Zwergleuchtaugen aus Venezuela

Die Miniatur-Leuchtaugenfische der Gattung Fluviphylax werden nur etwa 1,5 cm lang und sind dabei sehr schlank. Die zarten Tierchen sind transportempfindlich und werden darum nur sehr selten importiert.

Fluviphylax sp. Venezuela, Männchen

Es scheint, dass die vor einiger Zeit erstmals durch Aquarium Glaser importierten Tiere aus Venezuela zu einer wissenschaftlich neuen Art gehören, denn alle fünf bislang bekannten Fluviphylax-Arten haben deutlich mehr Strahlen in der Afterflosse. Außerdem sind die Leuchtpunkte an der Bauchkante, die die Neuimporte zeigen, bislang von keiner Fluviphylax-Art erwähnt. Am ähnlichsten sind die Tiere noch F. obscurum.

Fluviphylax sp. Vemezuela, Weibchen

Abgesehen von der – hauptsächlich bedingt durch die geringe Körpergröße – Empfind­lichkeit gegenüber dem Fang und Transport sind die Miniatur-Leuchtaugen gar nicht so son­der­lich anspruchsvoll. Selbstverständlich füttert man derartig zarte Tierchen bevor­zugt mit lebenden Artemia-Nauplien und pflegt sie in einem Artaquarium.

Von dieser Art wurde es noch nicht berichtet, aber man kann Fluviphylax-Arten grundsätzlich auch im Aquarium nachzüchten. Die Geschlechter kann man (wenn man gute Augen hat) an der Form der Bauchflossen unterscheiden, die bei den Männchen lang ausgezogen sind, bei den Weibchen abgerundet.

Frank Schäfer


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Neue Zeitschriften im September 2017

Auch im September haben wir wieder viele neue Zeitschriften/Magazine für euch in unseren Zeitschriftenservice aufgenommen – diese könnt ihr ohne Abo einfach einzeln kaufen, innerhalb Deutschlands sogar ohne Versandkosten!


NEWS Bookazine Nr. 3 (Herbst 2017)

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Aquaristik – aktuelle Süßwasserpraxis 5/2017

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Amazonas 73 – Aquaristik und Wissenschaft

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DATZ 2017 – 09 (September)

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Marginata 50

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Schildkröten im Fokus 3-2017

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Reptilia 126 – Käfer erfolgreich züchten (August/September 2017)

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Terraria 67 – Terraristik und Politik

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Rodentia 94

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Orchideen Zauber 5 (September/Oktober 2017)

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Auf der Suche nach neuen Aquarienpflanzen

Ein großer Teil der beliebtesten Aquarienpflanzen kommt aus Thailand. Im südlichen Thailand kann man auf einer Strecke von 200 km mehr als 25 Arten von ihnen finden.

Dieser Teil des Landes kann auch sehr gut von bisher tropen-unerfahrenen Reisenden besucht werden, eine gute Gelegen­heit, unsere Aquarienpflanzen in freier Natur zu beob­achten. Das Gebiet, um das es hier geht, kann leicht von den beliebtesten Ferienzielen wie Phuket, Khao Lak oder Krabi erreicht werden. Die meisten Reisebüros bieten Charterflüge zu diesen Zielen an. Folgen Sie mir nun auf der ersten Etappe unserer Reise:

Pech mit dem Wetter

Es war November, und es goss in Strömen. Die Zufahrten zu den Dörfern waren überflutet und die Straßen hatten sich in Bäche verwandelt. Wir waren unterwegs durch Thailand in Richtung Süden, und die Regenzeit hätte eigentlich vorbei sein sollen. Doch die Wettergötter hatten offenbar beschlossen, uns diesmal im Stich zu lassen! 20 Kilometer südlich von Ranong besuchten wir eine Stelle, an der wir früher schon einmal gewesen waren und wo unseres Wissens nach Cyperus helferi wuchs. Wir hofften, dort viele Samen zur Vermehrung neuer Pflanzen zu finden. Leider stellte sich heraus, dass Cyperus hier doch nicht verbreitet und die ursprüngliche Ent­deckung 1991 wohl einfach ein Glücksfall gewesen war. Doch Barclaya longifolia stand hier in Blüte.

Bei seinem ersten Besuch mit einem einheimischen Sammler hatte man Holger Windeløv gesagt, dass Cyperus nur ein Unkraut sei und sich nicht für Aqua­rien eigne. Diese Einstellung ist weit ver­brei­tet – wenn man gute Pflanzen für Aquarien fin­den will, muss man sie oft aus einer anderen Perspektive betrachten.

Der Lebensraum von Cyperus helferi

Der natürliche Lebensraum von Cyperus helferi

Der kleine Bach, in dem die Pflanze damals wuchs, lief durch einen kleinen Bestand von Büschen und kleinen Bäumen. Das Wasser war glasklar, obwohl der Fluss von den Einheimischen zum Baden und Waschen von Kleidung benutzt wurde. Cyperus helferi wuchs in kleinen Popula­tionen am Rande des Baches in einem Boden mit feinem weißen Sand. Cyperus ist in den Tropen überall verbreitet, doch nur wenige Arten sind gute Unter­wasserpflanzen. Cyperus helferi ist die erste im Aquarium verwendete Cyperus-Art.

Ausschnittvergrößerung des darüber befindlichen Ufer­ab­schnittes mit Cyperus helferi im Wasser

Die Pflanze benötigt relativ viel Licht, und eine Zugabe von CO2 fördert das Wachstum. Die Blätter wachsen aus der Sprossbasis. Sie sind schmal, hellgrün und haben einen glatten Rand. Manchmal sieht man, dass Teile des Blattes in Zick Zack-Form deformiert sind. In Aquarien mit einer guten Wasserbe­wegung wiegt sich die Pflanze hübsch in der Strömung. Holger Windeløv, Gründer der Firma Tropica, war der erste, Cyperus helferi in Aquarienkultur brachte.

Cyperus helferi im Aquarium. Photo: Jan Ole Pedersen

Ranong

Ranong ist ein guter Ort für einen Aufenthalt in dieser Region – der einzige in einem Um­kreis von mehreren hundert Kilometern, in dem man ein Hotel finden kann! Außer­dem ist Ranong eine aufregende Stadt voller Eindrücke und Gerüche des Orients – ge­heim­nis­voll und wunderbar. Im Restaurant des Hotels „Jansons Terra“ erlebten wir die thailändische Version von Karaoke: „Sing a song“. Die einheimischen Musiktalente versuchten abwechselnd, ihr Publikum zu unterhalten, indem sie melancholische Lieder über Liebeskummer sangen Der Abend war relativ kühl, und wir wurden bald hungrig. Das beste „Pad-Thai“ in Ra­nong bekommt man auf dem Nacht­markt. Auf den ersten Blick mögen die hygie­nischen Verhältnisse etwas gefährlich für empfindliche europäische Mägen wirken, doch das Essen ist frisch und wird sorgfältig zubereitet. „Pad-Thai“ besteht aus gebraten­em Gemüse mit Nudeln und köstlichen Gewürzen und enthält oft Wasserpflanzen wie z.B. Blyxa spp..

Claus Christensen – www.AquaDiscover.com – Dänemark


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TWINSTAR SHRIMP September-Gewinnspiel bei Aqualog

Willkommen zu einem neuen Aqualog Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit unserem Partner european aquaristics!

Gewinne 1 von 10 TWINSTAR Shrimp: Es gibt sonst keine bessere Möglichkeit, Deine Garnelen vor Krustentierkrankheiten zu schützen; mehr Infos unter: http://european-aquaristics.com/twinstar/

TWINSTAR Shrimp wurde zur Vorbeugung von Krustentierkrankheiten entwickelt. Fischkrankheiten und die von Krustentieren unterscheiden sich durch die unterschiedliche Ausbreitung. Nutze TWINSTAR Shrimp also nur in Garnelenaquarien. TWINSTAR Shrimp beugt Krankheiten vor und macht dein Aquarium so zu einem sicheren Lebensraum, in dem Garnelen gesund gedeihen können. Auch die Geburten- und Wachstumsrate werden stark erhöht. Bis zu einem gewissen Grad, beugt TWINSTAR Shrimp auch dem Algenwachstum vor.

Gewinnspiel beendet; die Gewinner wurden am 04.10.2017 per E-Mail benachrichtigt.

 

Jahreskalender 2018: Süßwasser-Aquaristik

Der Aqualog Jahreskalender 2018 bietet die schönsten Motive aus der Süßwasser-Aquaristik des vergangenen Jahres.

Preis: 6 EUR (inkl. Versand nach DE)
>>JETZT BESTELLEN<< (Solange Vorrat reicht)

Das praktische Din A5-Format, in Kombination mit einer auffaltbaren Stütze, findet auf jedem Schreibtisch Platz und ist dennoch ein Hingucker speziell für Fischfreunde.

Durch die vielseitige Motivauswahl kommt jeder Aquarianer auf seine Kosten:

Tischkalender mit Spiralbindung und auffaltbarer Stütze, 12 Monatsblätter + Deckblatt, DIN A5 Querformat

NEWS Bookazine Abonennten aufgepasst…Ihr erhaltet ein kostenloses Exemplar gemeinsam mit Ausgabe Nr. 3 im September!


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Steckbrief: Muscheln und Schnecken im Süßwasser

Schnecken werden seit Anbeginn der Aquaristik als Algen- und Restevertilger im Aquarium gepflegt. In den meisten Aquarien leben kleine, unauffällige Schnecken ohne Zutun des Besitzers. Es werden aber auch große, attraktive Arten gezielt importiert und gezüchtet. Sie gehören zu verschiedenen Familien. Posthornschnecken (Planorbidae), Spitzschlammschnecken (Lymnaeidae) und Apfelschnecken (Ampullariidae) sind Lungenschnecken und müssen regelmäßig zum Luftholen an die Wasseroberfläche. Sumpfdeckelschnecken (Viviparidae), Raubschnecken (Buccinidae), Turmdeckelschnecken (Thiaridae) und Rennschnecken (Neritidae) atmen hingegen über Kiemen. Die Fortpflanzung erfolgt über Eier oder durch die Geburt fertig entwickelter Jungtiere. Rennschnecken können sich im Aquarium nicht vermehren, da aus ihren Eiern freischwimmende Larven schlüpfen, die sich nur in Meerwasser entwickeln können. Die meisten Schnecken sind Zwitter, es gibt aber auch getrennt geschlechtliche Arten. Süßwassermuscheln im Aquarium gehören zu den Körbchenmuscheln (Corbiculidae) und zu den Großmuscheln oder Najaden (Unionidae). Alle Muscheln leben als Filtrierer und atmen über Kiemen. Körbchenmuscheln sind lebendgebärend, während die Larven der Najaden eine zeitlang als Parasiten an Fischen leben.

Pomacea diffusa „blue“ – Blaue Apfelschnecke

Wasseransprüche

Die Ansprüche von Schnecken und Muscheln an das Aquarienwasser entsprechen im Wesentlichen den Ansprüchen von Fischen. Schnecken und Muscheln sind aber im Allgemeinen weniger empfindlich gegenüber einer höheren Belastung des Wassers mit Keimen. Grundsätzlich ist härteres, leicht alkalisches Wasser für alle Arten von Vorteil, weil es die Schalenbildung erleichtert, doch tolerieren manche tropischen Arten auch weiches und leicht saures Wasser.

Ernährung von Muscheln und Schnecken

Die im Aquarium gepflegten Schnecken ernähren sich in der Regel von pflanzlichen Stoffen. Speziell die Posthornschnecken, Spitzhornschnecken und Rennschnecken weiden Algenbeläge ab, daneben werden vor allem abgestorbene pflanzliche Substanzen gefressen. Apfelschnecken fressen auch an lebendem Pflanzengewebe und zerstören dabei oft Wasserpflanzen. Sumpfdeckelschnecken und Turmdeckelschnecken ernähren sich vorwiegend von Detritus, also abgestorbenem Material pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Alle genannten Arten können gut mit Futtertabletten und Flockenfutter für Zierfische gefüttert werden, Apfelschnecken sollte man zusätzlich Salatblätter (ungespritzt!) und ähnliches zufüttern. Raubschnecken ernähren sich vorzugsweise von anderen Schnecken, nehmen in Ermangelung dessen aber auch Granulate und Frostfutter. Muscheln brauchen Mikrolebewesen, vor allem Algen, als Futter. Man gibt am besten “grünes Wasser”, das man erzielt, indem man in ein Glas Leitungswasser einige Tropfen flüssigen Pflanzenvolldünger für Topfpflanzen gibt und in die pralle Sonne stellt. Man muss den Inhalt des Glases täglich kurz umrühren. Nach wenigen Tagen ist das Wasser tiefdunkelgrün und zum Verfüttern geeignet. Gleichfalls eignen sich Aufschwemmungen von Hefe in Milch, die jedoch das Bakterienwachstum sehr beschleunigen. Der Fachhandel bietet diverse Flüssigpräparate zur Jungfischaufzucht an, die ebenfalls als Zusatznahrung angeboten werden können.

Pflege

Schnecken und Muscheln brauchen keine besondere Pflege. Mäßiger Wasserwechsel (1/4 bis 1/5 des Inhalts des Aquariums wöchentlich oder alle 14 Tage) ist völlig ausreichend. Es ist darauf zu achten, dass Aquarien für Schnecken und Muscheln nicht zu stark gefiltert werden, so dass immer etwas Mulm im Aquarium zur Nahrungsergänzung vorhanden ist. Das zum Wasserwechsel verwendete Wasser sollte in etwa die gleiche Temperatur wie das Aquarienwasser haben. Ein Temperaturunterschied von 3-4°C ist akzeptabel, aber das Frischwasser darf immer nur kühler, niemals wärmer als das Aquarienwasser sein. Schnecken und Muscheln reagieren sehr empfindlich auf Metallverbindungen im Wasser und auf chemische Zusatzstoffe. Darauf ist bei neuen Wasserleitungen besonders zu achten. Man sollte so viele Schnecken wie möglich und alle Muscheln aus dem Aquarium entfernen, wenn eine medikamentöse Behandlung der Fische notwendig ist. Es liegt immer im Bereich des Möglichen, dass diese Medikamente von Schnecken und Muscheln nicht vertragen werden.

Batissa violacea – Blaue-Muschel

Verhaltensgerechte Unterbringung

Schnecken können in jedem handelsüblichen Aquarium gepflegt werden. Sehr große Apfelschnecken haben einen kräftigen Stoffwechsel und brauchen entsprechend voluminöse Aquarien, damit das Wasser nicht verdirbt. Muscheln brauchen einen Bodengrund, der das Eingraben gestattet (Sand oder feiner Kies). Der Bodengrund sollte mindestens etwa halb so hoch sein wie die Schale der Muschel lang ist. Rennschnecken leben in der Natur oft am Spülsaum von Ebbe und Flut und neigen dazu, aus dem Aquarium zu kriechen. Ihr Becken muss darum immer lückenlos abgedeckt sein.

Lebenserwartung

Je nach Art sehr unterschiedlich. Posthorn- und Spitzschlammschnecken werden meist nicht älter als 1-2 Jahre, Renn- und Apfelschnecken können mehrere Jahre alt werden. Einige Süßwassermuscheln gehören zu den langlebigsten Tierarten auf diesem Planeten und können 150-200 Jahre alt werden. Diese Arten werden allerdings nicht im Aquarium gepflegt. Die normalen Aquariennajaden werden meist 15-20 Jahre alt, Körbchenmuscheln 3-7 Jahre.

Größenwachstum

Die meisten im Aquarium gepflegten Schneckenarten werden 3-4 cm lang, allerdings erreichen einige Turmdeckelschnecken 7-8 cm Länge und manche Apfelschnecken können die Größe einer Männerfaust erreichen. Najaden werden zwischen 5 und 30 cm lang, je nach Art, Körbchenmuscheln werden maximal 5 cm lang.

Taia naticoides – Pianoschnecke

Besonderheiten

Niemals und unter keinen Umständen dürfen Schnecken und Muscheln aus dem Zoofachhandel in die freie Natur ausgesetzt werden. Sie können als Pflanzenschädlinge auftreten, Krankheiten übertragen und heimische Arten gefährden. Bei zu reichlicher Vermehrung (“Schneckenplage”) sind schneckenfressende Fische (Prachtschmerlen, Kugelfische) oder Raubschnecken (Anentome helena) einzusetzen. Man kann die Tiere auch absammeln und an Wasserschildkröten verfüttern. Eine tierschutzgerechte Methode, Schnecken zu töten, ist das Einwerfen in kochendes Wasser. Das Fleisch gekochter Schnecken ist für fast alle Zierfische ein Leckerbissen (gegebenenfalls kleinhacken). Eine zu reichliche Vermehrung von Schnecken tritt nur dann auf, wenn zu intensiv gefüttert wird.


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News Bookazine 3 (Herbst 2017) kommt mit Poster und Kalender

Liebe Aqualog-Freunde,

bald ist es soweit und unsere Herbstausgabe, das NEWS-Bookazine Nr. 3 erscheint.

Ein Schwerpunkt-Thema werden diesmal die Schlangenkopffische inklusive aller Arten sein. Zudem stellen wir euch das Biotopaquarium „Thailand“ vor, haben exklusive Unterwasserfotos von Kois aus Japan, sowie aktuelle Raritäten und Neuimporte und vieles mehr!

Außerdem gibt es für Abonnenten ab sofort einen Treuebonus; zum einen erhalten Sie von nun an zu jedem Bookazine ein Faltposter mit den Highlights der vorgestellten Artengruppe, diesmal o.g. Schlangenkopffische. Zum anderen gibt es mit der Herbstausgabe jeweils einen Jahreskalender für das Folgejahr mit den Highlights aus der Süßwasseraquaristik – Gesamtwert der Prämien 11 €.

Noch ist es nicht zu spät; holt Euch jetzt das Jahresabo 2017 und profitiert von den Vorteilen für treue Leser!


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Ganz was Neues – oder doch ein alter Hut?

Beifänge sind immer spannend. Oft handelt es sich um Arten, deren gezielter Fang und Export sich nicht lohnt, weil keine Nachfrage nach den Tieren auf breiter Ebene besteht. Aber für einen kleinen Kreis Eingeweihter sind sie etwas Besonderes, denn letztendlich sind wir doch alle noch Jäger und Sammler. Und wer um die Existenz einer Art weiß (das sind allerdings nur wenige Menschen), der will sie auch einmal zu Gesicht bekommen. So ticken Menschen nun einmal.

Doch manchmal sind die Beifänge auch altbekannte Arten, die nur deshalb niemals als Wildfänge gehandelt werden, weil die Nachzuchten aus verschiedenen Gründen im Handel bevorzugt werden. Besonders begehrte Arten werden fast immer als Nachzucht gehandelt, weil sie nur so ganzjährig und zu leicht kalkulierbaren Preisen zur Verfügung stehen. Wildfänge hingegen haben saisonale Schwankungen in der Verfügbarkeit, sind darum mal teurer und mal billiger und – ja nach Jahreszeit – auch krankheitsanfälliger; schließlich leben die meisten unserer Aquarienfische in freier Natur ja nur wenige Monate, auch wenn sie im Aquarium mehrere Jahre alt werden können. Und Krankheitserreger sind die häufigste Todesursache im Freileben unserer Fische. Der ständige gnadenlose Überlebenskampf schwächt den Organismus und irgendwann haben Krankheitserreger dann leichtes Spiel und gewinnen die Überhand.

Wie auch immer – es ist, kommen solche altbekannten Aquarienfische dann als Beifang einmal wieder als Wildfang zu uns, sehr spannend, die Unterschiede zu ihren domestizierten Vettern zu studieren. Im Allgemeinen sind die seit Generationen im Hobby gezüchteten Tiere wesentlich größer und korpulenter, oft auch erheblich farbenprächtiger.

Diese Woche ging ich auf der Suche nach einer bestimmten Art durch die Fischhalle und schaute eher zufällig in ein Aquarium, in dem noch ein Rest Dicrossus filamentosus schwamm. Dieser wunderschöne Zwergcichlide, auf Deutsch als Schachbrett-Buntbarsch bekannt, wird regelmäßig und in größeren Stückzahlen aus Brasilien und Kolumbien importiert. Er kommt in den gleichen Lebensräumen wie der beliebte Rote Neon (Paracheiroden axelrodi) vor. Der wiederum ist die einzige Süßwasser-Zierfischart von großer wirtschaftlicher Bedeutung, die hauptsächlich als Wildfang gehandelt wird, sehr zum Wohl der Umwelt, wie wir schon häufiger berichtet haben. So werden also Dicrossus filamentosus von den Neonfängern als Nebengeschäft mitverkauft. Die, in deren Aquarium ich gerade schaute, kamen aus Kolumbien. Es waren noch rund 20 Exemplare. Ein Beifang weckte meine Aufmerksamkeit. Es war ein Hechtbuntbarsch, ein Crenicichla. Ich fokussierte meine altersmüden Augen auf das Tier. Ach so, ein Crenicichla aff. regani. Nicht aufregendes, die hatten wir auch rein sortiert da. Aber halt: da sahen doch zwei Dicrossus irgendwie komisch aus. Kein Wunder: es waren gar keine. Es waren zwei Apistogramma, ein Pärchen obendrein, denn einer hatte eine auffällig bunte Schwanzflosse, der andere nicht. Fast alle Apistogramma-Arten haben ein Längsband entlang der Körpermitte, das sie aber auch völlig verblassen lassen oder in eine Fleckenreihe auflösen können. Die zwei hatten das Längsband so aufgelöst, dass es dem Schachbrettmuster der Dicrossus erstaunlich ähnlich sah.

Da sind sich Dicrossus filamentosus und Apistogramma cf. viejita einig: sie zicken ihr Spiegelbild an.

Ich fischte die zwei heraus und betrachtete sie näher. Hmmm. Die gelbe Schwanzflosse, die oben und unten rot eingefasst war, das gibt es bei A. macmasteri und A. viejita. Aber beide Arten sind gewöhnlich viel hochrückiger und kommen gewöhnlich als Beifang zu Schmetterlingsbuntbarschen, Mikrogephagus ramirezi. Also ab ins Fotobecken. Der kleine Taschenspiegel funktionierte auch hier wieder ganz wunderbar. Bereits am nächsten Tag zeigten beide Apistogramma, was in ihnen steckt und gifteten ihr Spiegelbild an. Ich hatte gerade noch einige Badis autumnum im Fotobecken, bei denen der dominante Mann ständig ins Bild schwamm, aber vom Männchen des Apistogramma gelangen trotzdem ganz gute Aufnahmen.

Es sind wohl Apistogramma viejita. Der Hauptunterschied zu A. macmasteri besteht in den bei A. viejita vorhandenen und bei A. macmasteri fehlenden Unterbauchstreifen. Aber es sind sehr schlanke A. viejita. Und als Beifang zu Dicrossus erwartet man die auch nicht. Ich habe bestimmt schon einige Tausend D. filamentosus gesehen und die Importbecken nach Beifängen durchgeschaut. Da waren nie A. viejita dabei.

Jetzt schwimmen sowohl die zwei Beifang-Apistogramma als auch ein Pärchen der Dicrossus filamentosus, mit denen sie uns erreichten, bei mir in einem Schwarzwasseraquarium. Die Gesellschaft dort – Schokoguramis und Wildfang-Mosaikfadenfische – ist zwar von einem anderen Kontinent, aber man verträgt sich gut. Hier können die Zwergbuntbarsche jetzt erst einmal ordentlich auswachsen. Mal sehen, was noch daraus wird…

Frank Schäfer

 

Mehr zum Lesen über Zwergbuntbarsche finden Sie hier: https://www.animalbook.de/navi.php?qs=zwergbuntbarsche


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Werden Schlangenkopffische in der EU verboten?

Am Samstag stellte ich die aktuelle Verschlimmbesserung der EU-weiten Verbotsliste der invasiven Tier- und Pflanzenarten vor. Jetzt steht die dritte Revision vor der Tür, schon wieder sollen Aquarien- und Teichpflanzen verboten werden, nämlich Gymnocoronis spilanthoides (Falscher Wasserfreund), Hygrophila polysperma (Indischer Wasserstern), Salvinia molesta (Schwimmfarn) und Pistia stratiotes (Muschelblume). (Quelle: http://ornamentalfish.org/channa-spotlight-eu-ban/). Dazu die komplette Gattung Channa (Schlangenkopffische)! Das können wir uns nicht gefallen lassen. Wie kommt es nur, dass die entsprechenden Interessensverbände der Aquaristik schon wieder dazu nicht vorher befragt wurden? Wie kann es in einer demokratischen Grundordnung geschehen, dass diktatorische Dekrete in Form von Notstandsgesetzen erlassen werden, ohne dass  die Interessen der davon Betroffenen im Geringsten berücksichtigt werden?

Natürlich haben zwei Arten der Schlangenköpfe das Potential, in Europa invasiv zu werden. Es deutet aber bisher nichts darauf hin, dass das auch stattfindet. Die beiden Arten sind Channa argus und Channa maculata. Mit Channa argus wurde 1957 ein gezielter Ansiedlungsversuch in der Tschechoslowakei durchgeführt, der jedoch scheiterte (Lusk, S., Luskova, V., & Hanel, L. (2010). Alien fish species in the Czech Republic and their impact on the native fish fauna. Folia Zoologica, 59 (1), 57-72.) Die Gefahr, dass eine der beiden Arten oder ihr Hybrid in Europa invasiv werden, ist darum als äußerst gering einzustufen, auch wenn sie in den USA unangenehm wurden. Hinzu kommt, dass keine der beiden Arten in nennenswerter Anzahl im Tierhandel vertreten ist, selbst Spezialisten mit besten Verbindungen zum Großhandel, wie ich, die gerne einige Exemplare für Fotozwecke hätten, kommen nicht an Tiere heran.

Dieses Bild von Channa maculata ist gut 15 Jahre alt. Ich hätte gerne nochmal ein paar Tiere, um bessere und aktuelle Fotos machen zu können, bekomme aber keine.

Noch ist es nicht zu spät. Wenden Sie sich an ihren zuständigen EU-Vertreter und machen Sie darauf aufmerksam, dass eine solche radikale Vorgehensweise, wie das Verbieten einer ganzen Fisch-Gattung, bei der nur ein winziges Risiko bei einzelnen Arten besteht, dass sie invasiv werden können, völlig unverhältnismäßig ist. Und auch das geplante Verbot von Aquarienpflanzen, die teils seit der Zeit vor dem 2. Weltkrieg kontinuierlich im Hobby vertreten waren und sich noch nie in Europa als auch nur annähernd invasiv gezeigt haben, wie Indischer Wasserstern und Muschelblume, die beide noch nicht einmal leichte Fröste unbeschadet überstehen können, ist einfach Unsinn, der die politisch Handelnden diskreditiert und bei den vom Gesetz Betroffenen für keinerlei Verständnis sorgt.

Das kommende, gerade in Vorbereitung befindliche Heft des Aqualog Bookazines hat Schlangenkopffische als Titelthema. Noch gibt es Schlangenköpfe im Hobby. Vorsorglich kann man nur jedem raten, sich schnellstens mit so vielen Arten wie möglich einzudecken…

Frank Schäfer


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Wer hat Angst vorm Bösen Wolf?

In Hessen ist seit dem 9.10.2007 die private Haltung „gefährlicher Tiere“ verboten. Ausgenommen von dem Verbot sind kommerzielle Haltungen. Das Gesetz soll dem Schutz der Bevölkerung vor diesen gefährlichen Kreaturen dienen. Welche Arten unter das Haltungsverbot fallen, regelt eine Liste. Die aktuell (Stand Juli 2017) gültige Liste kann hier abgerufen werden: https://rp-darmstadt.hessen.de/sites/rp-darmstadt.hessen.de/files/Liste%20gefährlicher%20Tierarten.pdf

Exemplare dieser gefährlichen Arten, die vor dem 9.10.2007 erworben wurden, fallen unter Bestandsschutz. Das bedeutet, auch Privatpersonen dürfen die Tiere behalten, allerdings mussten sie sie bis zum 30.4.2008 bei der zuständigen Behörde, dem Re­gierungspräsidium, melden. Wichtig: auch Tiere, die schon lange meldepflichtig sind und beim Regierungspräsidium bereits ordnungsgemäß gemeldet wur­den, mussten nochmals gemeldet werden, wenn sie nun in der Kategorie „gefährliche Tiere“ eingeordnet wurden. Die Zucht mit den Tieren ist Privatpersonen jedoch verboten.

Wölfe sind keine für den Menschen gefährlichen Tiere. Mit diesem Ammen­märchen muss endlich Schluss gemacht werden!

Auf der Liste der verbotenen Arten finden sich u.a. Skorpione, Spinnen, Giftschlangen, aber auch alle Krokodilarten und groß­wüchsige Riesenschlangen. Auf den ersten Blick wirkt das Gesetz vernünftig, ja, vielleicht schon lange überfällig. Es darf sich ja auch nicht jeder einfach so eine großkalibrige Waffe kaufen. Warum also hochgiftige Schlangen oder Skorpione?

Auf den zweiten Blick bekommt die Angelegenheit jedoch einen bitteren Bei­geschmack. Wird hier nicht die jahr­zehntelange Arbeit der Tier- und Arten­schützer gnadenlos zunichte gemacht? Diese Gruppierungen kämpfen auf­opfe­rungs­voll darum, Tierarten endlich nicht mehr in die Kategorien „nützlich“ und „schädlich“ einzuordnen. Und jetzt wird in einem Gesetz wieder, wie im finsteren Mittelalter, Panik gemacht, mit Urängsten der Menschen vor dem Gefressen- oder Ge­bissen­werden gespielt. Es werden Gefahren heraufbeschworen, die überhaupt nicht existieren. Denn, um den oben aufgeführten Vergleich noch einmal zu bemühen, der einzige Zweck einer großkalibrigen Waffe besteht darin, Menschen zu töten oder zu verletzen. Hingegen spielte der Mensch in der Evolution der giftigen Schlangen und Skorpione überhaupt keine Rolle. Sie sind nicht giftig, um Menschen töten zu können, und belästigt man sie nicht, werden sie weder beißen noch stechen. Aus Unwissen­heit und Angst werden sie dennoch in ihren natürlichen Lebensräumen verfolgt und getötet und häufig an den Rand der Ausrottung gebracht. Es sind die Arten­schützer, und unter ihnen in diesem spe­zi­el­len Fall eben vor allem die privaten Tierhalter, die durch ihre Arbeit mit den Tieren helfen, diese sinn­losen Vorurteile ab­zu­­bau­en und die Arten wenig­stens in mensch­licher Ob­hut vor dem Aus­ster­ben zu bewah­ren. Und nun solch ein Gesetz.

Androctonus australis – im Bild ein Exemplar aus Ägypten – gehört zu den giftigsten Skorpionsarten überhaupt. Seine Haltung ist Privatpersonen in Hessen verboten. Zu Unfällen kommt es jedoch nur in den Heimatländern der Skorpione, wenn die nachtaktiven Tiere auf der Suche nach einem Tagesversteck in Schuhe oder Schlafsäcke kriechen. Kein Androctonus würde jemals aus Bosheit einem Menschen verletzen!

Dies lässt das Gesetz beim dritten Blick in noch schlechterem Licht er­schei­nen. Wird hier etwa ein ganz anderes Ziel ver­folgt? Möchte man eine engagierte Minderheit ohne Lobby, nämlich die privaten Halter und Züchter von Giftschlangen, Spinnen und Skorpionen, aus populistischer Kal­kül heraus einem mediengeilen Mob zum Fraß vorwerfen? Dieser Eindruck drängt sich auf, studiert man die Liste der verbotenen Arten noch einmal genauer. Taucht dort doch tatsächlich sogar ein Frosch auf, nämlich Phyllobates terribilis, eine Pfeil­gift­froschart. Sicherlich kann dieses Tier, wie viele andere Pfeilgiftfrösche auch (die übri­gens in der Liste nicht aufgeführt sind), in Stress-Situationen ein hochpotentes Gift in seiner Haut entwickeln. Um jedoch eine Vergiftung beim Menschen hervorzurufen, muss dieses Gift erst einmal in den Blutkreislauf gelangen. Wie soll das ein kaum 5 cm großes Fröschlein, das weder über Zähne, noch über Krallen, noch über sonst irgendwelche anatomische Strukturen verfügt, die die menschliche Haut verletzen könnten, denn bewerkstelligen?

Es ist völlig unbestritten, dass Phyllobates terribilis über ein sehr starkes Haut­gift verfügt. Er setzt es jedoch nicht aktiv und schon gleich gar nicht gegen Menschen ein. Seine Zucht im Terrarium dient der Arterhaltung und ist Privatpersonen in Hessen verboten, es sei denn, sie stammen „aus nachweislich verlässlichen Nachzuchten“ – was auch immer damit gemeint sein mag.

Liest man die Liste weiter, entpuppt sich das Gesetz vollends als Farce. Wer, um Himmels willen, hat die denn zusammengestellt und mit welchen Quellen als wissenschaftlicher Grundlage? Offenbar wurde da neben der „Sendung mit der Maus“ und dem Hand­buch des Fähnleins Fieselschweif (woher sonst sollte ein offenbar zoologischer Laie die Information haben, dass Phyllobates terribilis ein starkes Hautgift hat) nur noch die Märchensammlung der Gebrüder Grimm und die Erstausgabe von Brehms Tierleben be­müht. Findet sich doch auf der Liste tatsächlich der (böse) Wolf! Dabei ist Canis lupus eine unter höchstem Artenschutz ste­hen­de Spezies, deren private Haltung – wenn überhaupt – seit 1980 auch nach bisheriger Gesetzes­lage nur unter strengsten behördlichen Auf­lagen möglich war. Eine Gefahr für die Bevöl­kerung durch privat gehaltene Wölfe be­stand und besteht nicht! Alle anderen Hun­de­artigen sind nicht auf der Liste. Ebenso fehlen die Hyänen. Dafür wird eine Anzahl Großkatzen-Arten aufgeführt, das gefähr­lichste aller Wildtiere jedoch, dem jährlich Menschen durch unprovozierte Angiffe zum Opfer fallen, nämlich das Flusspferd, fehlt auf der Liste. Das klang wohl nicht gefährlich ge­nug. Dafür sah der für die Liste Verant­wort­liche aber fern. Denn alle Bären sind jetzt auch verboten – Bruno sei Dank.

Flusspferde verursachen unter allen Großtieren Afrikas die meisten tödlichen Angriffe auf Menschen. In Hessen gelten sie aber von Amts wegen nicht als gefährlich.

Da die kommerzielle Zucht aller „gefährlicher“ Arten nach wie vor erlaubt ist, müssen Terrarianer nicht befürchten, ihre kostbaren Zuchtgruppen möglicherweise nicht ersetzbarer Exemplare auflösen zu müssen. Wer es nicht aus steuer­lichen Gründen ohnehin schon tut, braucht die Zucht nur als Gewerbe anzumelden und ist aus dem Schneider. Doch liest man die Liste der „gefährlichen Tiere“ mit leichtem Kopfschütteln noch ein letztes Mal, ist es kaum zu vermeiden, dass es einem eiskalt den Rücken herunter läuft. Nicht wegen der „gefährlichen Tiere“. Aber das gleiche Ministerium, das diese unsägliche Liste zu verantworten hat, ist auch für die Reaktor­sicherheit von Kernkraftwerken zuständig. Da kann man nur beten, dass die Sachbear­beiter dort kompetenter sind und ihre Vorschriften nicht anhand der Gebrauchs­anweisung eines Märklin-Metall-Baukastens erlassen!

Auf dem obigen Bild sehen Sie das gefährlichste Gifttier der Welt, dem alljährlich mehr Menschen zum Opfer fallen, als allen Giftschlangen, Spinnen, Skorpionen und sonstigen Gifttieren zusammen genommen: die Honigbiene. Trotzdem käme niemals jemand auf den Gedanken, die Imkerei zu verbieten, die nichts anderes ist als ”die private Haltung für den Menschen gefährlicher Wildtiere”!

Frank Schäfer


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