HausTier Hamburg 2018 – Gewinnspiel

Wilkommen zu einem neuen Aqualog Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit unserem Partner – der HausTier Messe in Hamburg!

Gewinne 10 x 2 Tagestickets für die HausTier Messe in Hamburg!

Am 3. und 4. März startet die kleine, feine Haustiermesse mit Schwerpunkt Hund & Katze für
Tierliebhaber in der MesseHalle Hamburg-Schnelsen. Das Angebot der Aussteller reicht über Futter, Snacks, Tierheilmethoden bis hin zu Accessoires, Versicherung und Bestattungsmöglichkeiten.

Besonderes Highlight ist die Showbühne, wo es an beiden Tagen ein buntes Rahmenprogramm mit Vorführungen, Tombola, informativen Vorträgen und Wissenswertes rund um den Tierschutz geben wird.

 

Nähere Informationen zum Ausstellerangebot und dem Rahmenprogramm gibt es ab ca. Mitte
Februar auf www.haustiermesse-hamburg.de zu sehen.

Die Messe ist am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 €, ermäßigt 4 € und neu das 2-Personen-Ticket 10 €. Kinder bis 14 Jahre erhalten freien Eintritt. 1.600 kostenfreie Parkplätze stehen zur Verfügung.

Mach jetzt mit und freu Dich auf einen ereignissreichen Tag auf der HausTier Messe in Hamburg! Viel Glück!

Das Gewinnspiel wurde am 21.02.2018 beendet und die Gewinner per E-Mail benachrichtigt.

Spurenelemente und Vitamine für das Leben im Aquarium

Spurenelemente und Vitamine für das Leben im Aquarium

Für ein funktionierendes Aquarium sind Bioelemente in erforderlicher Menge zwingend notwendig. Für alle aquatischen Lebewesen und Pflanzen kommen diese in der natürlichen Umgebung im ausgeglichenen Verhältnis vor. Aufgrund schneller Bioabläufe verarmen Aquariensysteme jedoch sehr stark und ein Mangel einzelner Elemente kann zu leichten bis schweren Störungen führen. Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten, Minderwuchs, Fressunlust und herabgesetzte Agilität bei Fischen sind nur eine Auswahl an typischen Reaktionen.

Diverse Versorgungspräparate am Markt vervollständigen das verfügbare Mineralien-Spektrum im Aquarienwasser und sichern die Grundlage für Artenvielfalt und Vitalität. Makro- und Spurenelemente werden von Fischen nicht nur mit dem Futter aufgenommen, sondern in bedeutendem Maße auch direkt aus dem Wasser über Haut und Kiemen absorbiert. Aus diesem Grund stärken solche Produkte nicht nur die Abwehrkräfte Ihrer Fische, sondern tragen auch entscheidend zum Wohlbefinden und zur Gesundheit aller aquatischen Lebewesen bei. Wachstum und Paarungsbereitschaft werden effizient gefördert und das Farbkleid erscheint in brillanter Pracht.


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21 Elemente

Egal ob Fische, Wirbellose oder Wasserpflanzen – 21Elemente von Söll ist der Alleskönner fürs Aquarium. Enthalten sind 21 wichtige Makro- und Spurenelemente sowie Vitamine:

Einige der Elemente, wie z.B. Kupfer, Mangan, Sulfat und Zink, sind Bestandteile von Hormonen und Enzymen bzw. für deren Aktivierung zuständig. Sie besitzen eine immense Bedeutung für den Aminosäure-, Fett-, Protein- und Kohlehydratstoffwechsel. Magnesium, Natrium, Kalium und Chlorid sorgen für eine funktionierende Osmoregulation und Exkretionstätigkeit. Für die Atmung bei Wirbellosen sind Zink und Kupfer unentbehrlich, sowie Eisen für den Sauerstofftransport.

Selbstverständlich stehen die Elemente nicht nur den Fischen zur Verfügung, sondern sind ebenfalls für das Wohlbefinden der Wasserpflanzen und aller aquatischer Lebewesen verantwortlich.

Mit Söll 21Elemente laufen die hochkomplexen biologischen Vorgänge im Aquarium natürlich und sicher ab – zum Wohle der gesamten aquaristischen Lebensgemeinschaft.

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.soelltec.de


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Hemigrammus falsus und H. ocellifer: die Schlusslichtsalmler

Der Schlusslichtsalmler wurde bereits 1910 nach Deutsch­­land eingeführt und auch bald darauf nachgezüchtet, wurde damals je­doch stets mit Hemigrammus ocellifer ver­wech­selt und als solcher bestimmt. Erst 1958 klärte Hermann Meinken den Fehler auf und be­schrieb den altbekannten Fisch unter dem Namen H. ocellifer falsus. Der ”echte“ H. ocellifer hat einen gut erkennbaren Schulterfleck, das macht ihn unverwech­selbar.

Hemigrammus falsus, Wildfangmännchen aus der Madre de Dios-Region in Peru. Der Schulterfleck ist bei dieser Art bestenfalls schwach ange­deutet vorhanden, meist fehlt er ganz.

Es gibt keine Anzeichen, dass sich die beiden Formen in der Natur vermischen oder Zwi­schenformen ausbil­den, obwohl sich ihre Verbreitungsgebiete teilweise überlappen. Daher sind sie als gute Arten zu betrachten.

Hemigrammus ocellifer, Männchen. Man er­kennt die Art problemlos an dem Schulter­fleck. Das abgebildete Tier ist ein Nach­zuchtexemplar aus Südostasien.

Während vor 1958 ausschließlich Hemi­grammus falsus im Aquarium gepflegt wurde, ist er später von dem farblich attrak­tiveren H. ocellifer verdrängt worde. Heute findet man H. falsus gar nicht mehr im regu­lären Zierfischhandel.

Frank Schäfer


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Betta splendens Mustard Gas

Über Geschmack lässt sich streiten. Aber zweifellos ist die Bezeichnung „Senfgas“ (nichts anderes bedeutet „Mustard Gas“) – einer der widerlichsten Chemiekampfstoffe weltweit – für diesen wunderschönen Fisch eine schlim­me Geschmacksverirrung. Mir persönlich ist darum das Wortmonstrum „Half Moon Black Yellow“ lieber. Aber Mustard Gas hat sich international als Bezeichnung durchgesetzt, hoffen wir, dass das in Unkenntnis der Wortbedeutung geschah.

Ursprüng­lich soll ein Züchter namens Jude Als in den USA diese Tiere erzüchtet haben, allerdings sahen die noch ganz anders aus: ein blauer oder grüner Körper mit gelben Flossen. Diese Bettas sollen reinerbig gewesen sein. Heute werden unter dem Namen „Mustard Gas“ hauptsächlich in Asien schwarze Bettas mit orangefarbenen oder gelben Flossen und dunklen Flossensäumen gezüchtet, züch­terisch Melano-Butterfly-Bettas ge­nannt. Die Erzüchtung der attraktiven schwarzen (Melano-) Kampffische ist an sich schon schwierig genug, denn die Weibchen sind steril; darum muss man mit Weibchen anderer Farben züchten und die verdeckten (rezessiven) Gene durch Rückkreuzung der dabei entstehenden „normal“ gefärbten Weib­chen, die aber das Melano-Gen tragen, auf ein Melano-Männchen zum Vorschein bringen oder man kreuzt Geschwister und erhält so einen gewissen Anteil Tiere in der gewünschten Farbkombination.

Dazu muss man sehr viel von Vererbungslehre verste­hen und züchterisches Geschick besitzen. Die Kombination schwarzer Körper, gelbe Flossen, schwarze Flossensäume ist noch seltener als schwarze Fische und so gibt es von Betta splendens Mustard Gas immer nur wenige Exemplare im Angebot.


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Serrapinnus sp. aff. kriegi aus dem Madre de Dios in Peru

Aus der Grenzregion zwischen Peru und Bolivien, dem Fluss Madre de Dios, konnte Aquarium Glaser, Rodgau, schon etliche aquaristisch und auch wissen­schaftlich neue Fischarten importieren.

Diese Region liegt im äußersten Südosten Perus und ist bezüg­lich der Fische zoo­geografisch besonders interessant, da der Hauptfluss der Region, der Rio Madre de Dios, nicht wie die übrigen in Peru aus den Anden kommenden Flüsse nach Norden zum Amazonas, sondern nach Osten fließt. Hier passiert der Rio Madre de Dios zunächst Bolivien, wo er in den Rio Beni fließt, der in Brasilien gemeinsam mit dem Rio Marmoré den Rio Madeira bildet, der schließlich in den Amazonas mündet. Mit über 1.100 km Länge ist der Madre de Dios der größte Zufluss des Rio Madeira.

Serrapinnus sp. aff kriegi

Serrapinnus sp. aff. kriegi, Männchen

Der Hauptanteil des Salmlerimports aus der Madre de Dios Region bestand aus Salmlern der Cheirodon-Verwandtschaft. Die Salmler, die man früher „Cheirodon“ nannte, wurden zwischenzeitlich in mehrere Gattungen aufgeteilt Nanocheirodon, Comp­sura, Odontostilbe, Serrapinnus und Cheiro­don. Alle haben ein ganz typisches Farb­muster mit Schwanzwurzelfleck, der oben und unten von hellen Punkten eingefasst ist. Die einwandfreie Bestimmung der importierten Art gelang noch nicht. Zunächst dachten wir, es handele sich um Cheirodon luelingi, doch ließ sich das nicht veri­fizieren. Es handelt sich offenbar um eine (zumindest für Peru) neue Art der Gattung Serra­pinnus (man erkennt die Angehörigen dieser Gattung daran, dass die Männchen eine aus den sog. Interhaemalia gebildete säge­­artige Struktur bauchwärts vor der Schwanz­­flosse haben), die ähnlich zu dem be­liebten Serrapinnus kriegi aus Paraguay ist. Die niedlichen Neuimporte werden darum vorläufig als Serrapinnus sp. aff. kriegi „Peru“. bezeichnet.

Der Pfeil zeigt auf die sogenannten Interhaemalia des Männchens

Die größten Exemplare sind et­wa 4 cm lang und offensichtlich ge­schlechts­­reif. Die Tiere sind völlig friedlich, sehr lebhaft und robust. Die Geschlechter lassen sich, außer durch die merkwürdige Interhaemalia-Struktur vor der Schwanzflosse auch gut daran unter­schei­den, dass die Männchen stark ver­breiterte erste Afterflossenstrahlen haben. Die Fär­bung der Schwanzwurzelpunkte ist bei den Männchen ein kräftiges Orangerot, bei den Weibchen eher ein Gelb. Allerdings muss man einschränkend dazu sagen, dass rang­niedere Männchen ebenfalls nur gelbe Schwanz­punkte aufweisen.

Serrapinnus sp. aff. kriegi, Weibchen

Vorschlag eines deutschen Gebrauchs­namens: Peruanischer Dreiflecksalmler

Frank Schäfer


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Xiphophorus hellerii Yucatan

1975 fing der Berliner Aquarianer Günter Daul bei einer Urlaubsreise einige Schwertträger im Bundesstaat Quintana Roo in Mexiko und brachte sie mit nach Hause. Dieser Stamm erhielt in der Folge den irreführenden Namen Xiphophorus hellerii ”Yucatan”. Der Bundesstaat Yucatan liegt westlich von Quintana Roo. Eigentlich müssten die Fische darum korrekt Xiphophorus hellerii ”Quintana Roo” heißen; doch ist die Form schon so oft als Xiphophorus hellerii ”Yucatan” in Büchern bezeichnet worden, dass eine Umbenennung keinen Sinn macht. Zur Geschichte dieses Fisches siehe Wagenknecht, U. (2012): Der Yucatan-Schwertträger. Viviparos 1/2012: 26-29 (online hier:http://www.lebendgebaerende-aquarienfische.de/media/files/Wagenknecht%20%282012%29%20Der%20Yucatan-Schwerttraeger.pdf).

Besonders interessant ist, dass diese Fundortpopulation jetzt schon 42 Jahre bei den Liebhabern erhalten blieb. Die Genetik der Farbvererbung der vielfarbigen (polychromatischen) Form ist eben­falls spannend. Es gibt nämlich Weibchen mit eher gelbem Bauch, die, wenn sie mit Männchen mit viel Rot in der Färbung verpaart werden, reinerbig rotbäuchige Männchen und gelbbäuchige Weib­chen als Nachkommen haben, während weißbäuchige Weibchen mit blaugrünen Männchen ebenfalls reinerbig die Farben der Elterntiere an die Nachkommen weitergeben. Die Liebhaber der Wildformen der Lebengebärenden Zahnkarpfen züchten allerdings meist in gemischten Schwärmen, damit die genetische Vielfalt dieser Fische auch in künftigen Aquarien-Generationen erhalten bleibt.

Frank Schäfer


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Einfach Abtauchen! Fische als Haustiere für Kinder…

Kinder sind fasziniert von tropischen Zierfischen. Kein Wunder, leuchten die Tiere doch in wunderschönen Farben und sind absolut spannend zu beobachten. Zugleich üben sie eine beruhigende Wirkung auf kleine und große Betrachter aus. Warum also nicht solch ein schönes Stück Natur im eigenen Zuhause einrichten?!

Je nach Alter können sich die Kids relativ selbstständig um ihre Flossenfreunde kümmern – natürlich mit Hilfe und Unterstützung der Eltern. Bevor die Unterwasserwelt jedoch eingerichtet wird, sollte die Auswahl der Fische gut überlegt werden, damit die Tiere miteinander harmonieren und von den jungen Fischfreunden gut gepflegt werden können. Zudem spielt die Größe des Aquariums eine wichtige Rolle, das Aquarienmodell muss auf die Anzahl und Größe der Tiere abgestimmt sein. Als Faustregel gilt: mindestens 1 Liter Wasser pro 1 Zentimeter ausgewachsenem Fisch! Die folgenden Arten sind toll zu beobachten und für Kinder geeignet. Gerne hilft auch der Zoofachhandel bei der Auswahl und weiß, welche Arten zusammen in einem Aquarium gehalten werden können.

© Tetra GmbH: Guppys werden auch Millionenfisch genannt, da sie sich schnell vermehren

Guppys gehören zu den beliebtesten tropischen Zierfischen, sind sehr schwimmfreudig und sorgen für Leben im Aquarium. Es gibt sie in vielen verschiedenen Varianten und Formen mit wunderschön-bunten Farben. Die Männchen beeindrucken durch ihre große Schwanzflosse, welche sie beim Werben um das Weibchen eindrucksvoll einsetzen. Guppys werden bis zu 6 cm groß und leben in einer Gruppe zusammen, wobei der Anteil der Weibchen immer größer sein sollte. Das Aquarium sollte schön bepflanzt sein, damit sich dort auch die Jungen verstecken können.


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Ebenso wie Guppys gehören Platys zu den lebendgebärenden Fischen. Sie legen also keine Eier, stattdessen kommen die Babys direkt im Wasser zur Welt, können von Anfang an schwimmen und nehmen kleinstes Futter auf. Lebendgebärende fühlen sich nur in einer Gruppe sehr wohl, wobei immer die Anzahl der Weibchen überwiegen sollte. Platys sind sehr neugierig und werden schnell zutraulich. Nach einer Eingewöhnungsphase lassen sie sich sogar von Hand füttern. Übrigens zupfen Platys gerne an grünen Fadenalgen herum, was lustig ausschaut.

© Tetra GmbH

Guppys und Platys halten sich bevorzugt in den oberen und mittleren Wasserzonen des Aquariums auf und fressen gerne Flocken, Granulate und Crisps. Dagegen lebt der Marmorierte Panzerwels meist am Boden. Er ist sehr aktiv, wuselt über Kies und Wurzeln und verträgt sich in der  Regel prima mit den anderen Fischen. Es sollte jedoch immer ein kleiner Schwarm gehalten werden. Als Futter bevorzugen diese Welse Futtertabletten, die schnell zu Boden sinken, dort zerfallen und von den Tieren verspeist werden können.

© Tetra GmbH: Bei dieser Antennenwels-Art lassen sich Männchen und Weibchen gut auseinanderhalten, denn die Männchen verfügen über eine Art Geweih am Kopf (im Bild ist ein Weibchen zu sehen)

Mit seiner dunklen Färbung und den hellen Tupfen sieht der Braune Antennenwels sehr hübsch aus. Vor allem macht es großen Spaß, diesen Aquarienbewohner zu beobachten, denn er liebt es, die auf der Aquarienscheibe, auf Steinen, Holz und Wurzeln wachsenden Algen abzugrasen, daher auch sein Spitzname „Scheibenputzer“. Der Antennenwels ist eher ein Einzelgänger, anderen friedlichen Fischarten gegenüber aber sehr tolerant. Er frisst gerne sogenannte Wafer-Futter, die zu Boden sinken und dort nach und nach von ihm abgeknabbert werden.


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Alpheus cyanoteles: Süßwasser-Pistolenkrebse

Pistolenkrebse der Familie Alpheidae sind meist marin. Viele Arten sind den Seewasser-Aquarianern gut bekannt. Berühmt ist die Symbiose zwischen Pistolenkrebs-Arten und Schläfergrundeln, die man auch sehr schön im Aquarium beobachten kann.

Dabei betätigt sich der nahezu blinde Pistolenkrebs unermüdlich als Höh­len­baggerer, der die gemeinsame Wohn­röhre der beiden Tierarten von dem stets nachrutschenden Sand befreit, während die gut sehende Grundel sich als Wächter betätigt.

Ihren martialischen Namen haben die Pistolenkrebse von der Fähigkeit be­kommen, mit der stark vergrößerten, speziell geformten Schere ein knallendes Geräusch zu verursachen. Das ist auch außerhalb des Wassers sehr gut hörbar, unter Wasser kann der Knall einen Fisch betäuben. Das Geräusch erinnert weniger an einen Pistolenschuss, als an das Geräusch einer mit einem Schlag zer­springenden Aquarienscheibe. Ich persön­lich schaffte einen marinen Pistolenkrebs wieder ab, nachdem ich mehrmals nachts zutiefst erschreckt in mein Fischzimmer ge­spurtet war, um zu sehen, welches Aquarium zersprungen sei. Es stellte sich jedesmal als blinder, vom Pistolenkrebs erzeugter Alarm heraus, zerrüttete jedoch nachhaltig mein Nervenkostüm.

Echte Süßwasserarten sind, wie eingangs erwähnt, sehr selten unter den Alpheiden. Aus Westafrika (Niger-Delta und Gabun) wird Potamalpheops haughi (Coutiere, 1906) aus reinem Süßwasser gemeldet (der Gattungs­name bedeutet ”Flußbewohnen­der Al­pheus-arti­ger”, der Artname ist wie bei der nachfolgenden Art ein Widmungsname), P. monodi (Sollaud, 1932) ist ein in Westafrika weit verbreiteter Brackwasserbewohner, der fast bis in reines Süßwasser geht. Zwei weitere Arten existieren im Nigergebiet, eine davon noch unbeschrieben. P. stygicola (Hobbs, 1973) ist eine im Süßwasser lebende, höh­lenbewoh­nende Art aus Mexiko. Ihr Art­name be­zieht sich auf den Fluss Styx, der in der grie­chi­schen Mytho­logie die Gren­ze zur Unter­welt der Toten darstellt.

Weitere Arten wur­den in der jüngeren Vergangenheit in Austra­lien, Südostasien und Südasien entdeckt und teilweise auch beschrieben. Die Gattung Potamalpheops ist zwar aquaristisch noch nicht in Erscheinung getreten, aber, wie man dieser Auflistung entnehmen kann, zoogeografisch hoch interessant (siehe hierzu auch Anker, 2005).

Alpheus cyanoteles, der Süßwasser-Pistolenkrebs

Auf diesem Bild erkennt man sehr gut die riesige Knallschere.

Die blaue Färbung des Schwanzfächers war für den wissenschaftlichen Artnamen auschlaggebend.

Aus der Gattung Alpheus Fabricus, 1798 gibt es einige wenige Brackwasserarten und eine Art, die an reines Süßwasser angepasst ist. Der Gattungsname ist aus der griechischen Mythologie entlehnt, Alpheus war ein Flussgott. Die Art A. cyanoteles Yeo & Ng, 1996 ist ein reiner Süßwasserbewohner von der malaiischen Halbinsel. Der Artname bezieht sich auf die blaue Färbung des Telsons und der Uropoden (also des Schwanzfächers). In seiner Heimat bewohnt der Krebs sehr weiches (Leitfähigkeit unter 24 µS pro Zentimeter) und saures Wasser. Bevor erkannt wurde, dass es sich um eine eigenständige Art handelt, wurden Aufsammlungen dieses Pistolenkrebses aus dem Süßwasser als A. paludicola Kemp, 1915 (paludicola =  sumpfbewohnend) fehlidenti­fiziert. Bei letzterer, eng mit  A. cyanoteles verwandter Art handelt es sich um einen zwar hochgradig gegen Schwankungen des Salzgehaltes toleranten Brackwasserbe­wohner, der jedoch selten oder nie reines Süßwasser aufsucht.

Die Eier von Alpheus cyanoteles sind groß, der Krebs gehört dem spezialisierten Fort­pflanzungstyp an, bei dem aus den Eiern direkt fertige kleine Abbilder der Eltern entschlüpfen, also keine winzigen, im Meer lebenden Larvenstadien auftreten.

Der Süßwasser-Pistolen­krebs wird gelegentlich für die Aquarien­haltung importiert. Bislang erwiesen sich die hier gepflegten Tiere als empfindlich, und es gelang noch nicht, einen Aquarienstamm der Art aufzubauen. Möglicherweise hängt das mit falschen Wasserwerten bei der Pflege zusammen. Wer das Glück hat, die Art im Zoofachhandel anzutreffen, sollte die Tiere unbedingt in sehr weichem und stark sauren Wasser unter­bringen. Untereinander sind die Tiere schlecht verträglich, es kommt immer wie­der zu abgezwickten Gliedmaßen. Die Art ist ein Allesfresser.

Frank Schäfer

Literatur:

Anker, A. (2005): Presence of the Alpheid shrimp genus Potamalpheops Powell, 1979 (Crustacea: Decapoda: Caridea) in south Asia, with description of a new species from Sri Lanka. The Raffles Bulletin of Zoology Suppl. No 12: 31-37


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Renova oscari – ein ungewöhnlicher Killifisch

2013 konnte Aquarium Glaser eine pracht­volle Killifisch-Art aus Venezuela importieren, die zunächst provisorisch als Moema sp. Venezuela bezeich­net wurde. Es zeigte sich aber schnell, dass es sich um eine Population der erst 1995 be­schrie­benen, mono­typ­ischen (=nur eine Art enthaltenden) Gattung Renova handelt.

Renova unterscheidet sich von Moema nur in geringfügigen ana­to­mischen Details (weniger Wirbel, anderes Kopfprofil, geringere End­größe etc.). Vor ihrer wissenschaftlichen Be­schrei­bung als Renova oscari war die Art unter Killianern als „Moema sp. von Isla Raton“ be­kannt. Es handelt sich um eine annuelle (= nur eine Saison lebende), bodenlaichende Art. Typus­lokalität ist die etwa 14 km lange und 6 km breite Insel „Isla Raton“ im Orinoko, wo Renova oscari ge­meinsam mit einer noch unbe­schrie­benen Rivulus-Art, Micromoema xipho­pho­ra und Terranatos dolichopterus vorkommt.

Die Maximallänge von Renova oscari liegt bei 5-6 cm.

Frank Schäfer


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Frei geboren – Die Geschichte eines Tokehs (Gecko gekko)

Es kommt eher selten vor, dass man zu einem Aquarien- oder Terrarientier eine persönliche Beziehung aufbaut. In der Regel sind es „Exemplare“, die man zwar pflegt und hegt, doch steht stets die forschende Beobachtung im Vordergrund, nicht so sehr die Ergründung der individuellen Eigenheiten.

Tokeh, Gecko gekko

Dennoch kommt es im Laufe einer jahrzehntelangen tierpflegeri­schen Tätig­keit immer wieder zu Begeg­nungen der besonderen Art. Dann trifft man auf Tiere, die einen aufgrund ihrer ausgeprägten Per­sön­lich­keits­struk­tur alle guten Vorsätze, bloß nicht anthroposophisch gegen­über seinen Pfleglingen zu denken, über den Haufen werfen lassen.

Eine solche Persönlichkeit war ein Tokeh, der 4 mal mit mir umzog und sich doch nie länger als bestenfalls einige Tage in einem Terrarium befand. Alles begann mit einem Stück Korkrinde, an dem ein Gelege eines Tokehweib­chens festgeklebt war. Diese großen Geckos (wissenschaftlich: Gekko gecko) legen meist ein Zwillingsgelege. Ein spezieller Klebstoff verbindet das Ei fest mit der Unterlage, so dass man die kalkigen und damit sehr zerbrechlichen Reptilien-Eier nicht ohne sie zu beschä­digen von der Unterlage ablösen kann. Die Rinde war zu groß für einen her­kömm­lichen Brutapparat und so fragte mich mein Freund Thomas Petsch von der Firma City-Zoo (damals noch in Darm­stadt), ob ich nicht die Zeitigung der Eier zuhause probieren wolle. Klar wollte ich.

Typisches Gecko-Gelege; beide Jungtiere sind bereits geschlüpft

Ich füllte also ein Aquarium 10 cm hoch mit Wasser, installierte einen Heizstab, gab zwei Backsteine so hinein, dass deren Oberkante über den Wasser­spiegel ragte und legte darauf die Rinde mit dem Gelege. Zwei Monate später ergab es sich, dass ich aus meinem Elternhaus auszog. Die Rinde kam auf einen Stapel Wurzeln, den ich später abholen wollte. Nun ja, das „später“ zog sich dahin und vier Wochen nach meinem Auszug rief mich meine Mutter an und teilte mir mit, in meinem alten Zimmer sei eine Eidechse unter­wegs. Sofort zählte ich die Häupter meiner Lieben, doch da fehlte niemand.

Es stellte sich heraus, dass es ein ent­zückendes Tokehkind war, ge­ringelt, wie es für Jungtiere dieser Art typisch ist. Der Tokeh war, trotz der un­günstigen Be­dingungen, aus dem vergessenen Ge­lege geschlüpft! Ich packte den klei­nen „Wildfang“ in eine Transport­schachtel. Wieder daheim, kam er in ein Terrarium mit einigen türkischen Eidechsen. Das fand der Tokeh aber scheinbar doof, denn wenige Tage später entschlüpfte er während der Fütterung.

Tokehkind

Fortan war sein Lieblingsplatz zwischen zwei über­einander­gestapelten Terrarien. Dort saß er in einem Spalt, der genau so breit war, dass ich mit der Hand nicht hinein fassen konnte und blickte mich höhnisch aus seinen geschlitzten Augen an. Da es in jedem Terrarienzimmer dieser Welt eine ausreichende Anzahl frei­laufender Heimchen gibt (so auch bei mir), war die Futterversorgung sicher­gestellt und der Tokeh wuchs munter heran. Etwa ein Jahr später zog ich wieder um. Diesmal sollte der Tokeh aber zu einem ordentlichen Terrarientier mutieren und hinter Glas kommen. Ich kam gar nicht dazu, es zu probieren.

Ich hatte in dem neuen Zimmer gerade an­gefangen, die Schlangen auszupacken (die sonst nämlich zu dem eher geringen Ergötzen der neuen Vermieter gerne ausbüchsen und in deren Fernseh­zimmer aufzu­tau­chen pflegen, was dann zu unan­genehmen Gesprächen der Art führt: Wie, Sie halten auch Schlangen? Sie hatten doch geschworen, Sie hätten nur Schildkröten und Fische? Der Trick, alle Schlangen beim Vermieter als einhei­mische Ringelnattern zu deklarieren, die sich wohl versehentlich in dessen Wohnung verirrt hätten, klappt nur dann, wenn nur eine Spezies auf einmal ausgebrochen ist). Da ver­rutschte der Deckel der Transport­schachtel mit dem Tokeh und das Tier verschwand hinter einem Terrarien­turm.

Beim nächsten Umzug, wieder etwa ein Jahr später, gelang es mir sogar, den mittlerweile ausgewachsenen Tokeh in ein Terrarium zu setzen. Doch das war nur von kurzer Dauer. Beim abendlichen Rundgang stellte ich nämlich einige Tage später fest, dass die eine der beiden Frontscheiben einen Spalt weit offen und das Terrarium leer war. Der Tokeh muss scheinbar so lange versucht haben, die Scheibe aufzuschieben, bis ihm das tatsächlich auch gelang! Das konnte er wohl nur wegen seiner lamellenbe­hafteten Füße, mit denen er auch senk­rechte Glaswände emporlaufen konnte. Und wieder war er frei…

Tokehs fressen gerne und viel

Diesmal war sein Vorhandensein im Terrarienzimmer aber nicht unproblematisch. Ich pflegte zu dieser Zeit viele Vögel und brütende Paare bekamen Freiflug im Zimmer, weil sie dann am bequemsten kleine Insekten zur Jungenaufzucht sammeln konnten. Ein mir sehr wertvoller Zeisig ver­schwand dabei im Rachen des Tokehs.

Seine Verfressenheit wurde dem Tokeh schließlich auch zum Verhängnis. Vier Jahre und einen Umzug später (diesmal hatte ich erst gar keinen Versuch ge­macht, ihn einzusperren, sondern sofort im Terrarienkeller ausgesetzt) hatte ich ein großes Problem mit Mäusen. Sie nag­ten die Stromkabel an und das wurde richtig gefährlich. Der herbeigerufene Kammer­jäger legte schließlich Gift aus. Mein Tokeh muss so eine vergiftete, sterbende Maus gefressen haben. Wenig später lag er nämlich am hellichten Tage draussen, vor seinem üblichen Versteck, in das er sonst sofort verschwand, wenn ich den Raum betrat, und liess sich widerstandslos in die Hand nehmen. Zehn Minuten später war er tot.

Mir ist nur selten der Tod einer Echse so nahe gegangen, wie der dieses „ganz banalen“ Tokehs – er war halt eine richtige Persönlichkeit.

Frank Schäfer


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Tetra Minions Aquarium – Gewinnspiel auf Aqualog.de

Willkommen zu einem neuen Aqualog.de Gewinnspiel in Zusammenarbeit mit unserem Partner Tetra!

Für einen guten Start ins neue Jahr bringen wir mit den Minions-Aquarien von Tetra Farbe und Spaß in Euer Leben!

Gewinne 1 von 3 Minions-Aquarien von Tetra!

Quirlig und quietschgelb: Minions erobern das Aquarium

Du findest Fische total spannend und wünschst dir ein eigenes Aquarium? Dann mach mit bei unserem Gewinnspiel: Aqualog verlost drei Tetra Minions Aquarien, lizensiert von NBC Universal. Damit kannst du dich in das Abenteuer Aquaristik stürzen und dir ein großartiges Zuhause für farbenfrohe Süßwasserfische einrichten.

In deinem 54 l Tetra StarterLine Aquarium findest du jede Menge Zubehör: Die Tetra EasyCrystal FilterBox sorgt für kristallklares Aquarienwasser, das durch den Heizer auf die richtige Temperatur erwärmt wird. Beide Geräte sind wichtig, schließlich ist das Wasser das Lebenselement deiner Fische und muss entsprechend gesund und richtig für sie sein. Eine LED-Beleuchtung unterstützt das gesunde Wachstum deiner Wasserpflanzen, die zum Beispiel für die Sauerstoffproduktion wichtig sind. Auch findest du in deinem Komplett-Set Futter und Pflegemittel, zum Beispiel die Haftfuttertabletten Tetra FunTips: Diese klebst du einfach von innen an die Aquarienscheibe, schon schwimmen deine Flossenfreunde heran und du kannst sie super beim Fressen beobachten. In der Broschüre findest du viele Infos, Tipps und Tricks für die artgerechte Gestaltung deiner Unterwasserwelt. Frag auch bitte deine Eltern, damit sie dir bei der Einrichtung und Pflege deines Aquariums helfen.

Damit du deine Unterwasserwelt im Minions Look stylen kannst, gibt es außerdem noch viele tolle Sachen zum Dekorieren: Klebe die witzigen Minions Sticker an die Aquarienscheibe oder gestalte dein Aquarium mit dem Rückwandposter, das auf beiden Seiten ein Minions-Bild zeigt. Außerdem ist Minion Dave als drehbare Figur mit an Bord, die du per Saugnapf außen an der Aquarienscheibe befestigen kannst. Und die Aquarien-Blende mit Margo, Agnes, Edith und den Minions kannst du auf dem Deckel deines Aquariums anbringen.

Wir wünschen dir ganz viel Spaß und spannende Erlebnisse mit deiner neuen Unterwasserwelt!

Das Gewinnspiel wurde am 31.01.2018 beendet und die Gewinner per E-Mail benachrichtigt!


 

Tierärzte fordern Sachkundenachweis bei der Exotenhaltung

Soll in Baden-Württemberg die Haltung sogenannter exotischer, bzw. gefährlicher Tiere verboten werden? Diese Frage wurde heute im Rahmen einer Anhörung im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erörtert; dazu geladen waren verschiedenste Einrichtungen und Organisationen, 15 davon nutzten die Möglichkeit zur mündlichen Stellungnahme, auch die Landestierärztekammer Baden-Württemberg (LTK BW).

Durch Pferde kommen in Deutschland durchschnittlich 15 Menschen jährlich zu Tode.

„Die Landestierärztekammer spricht sich gegen jegliche Einschränkung oder Verbote der Haltung sogenannter Exoten sowie gegen Positiv- wie auch Negativlisten aus. Der verpflichtende Sachkundenachweis ist die einzige Möglichkeit, bei jeglicher Tierhaltung – welcher Tiere auch immer – den Tierschutz zu gewährleisten. Tierärztinnen und Tierärzte sind Fachleute für den Tierschutz. Wir hoffen, dass sich in dieser Diskussion der Sachverstand der Tierärzteschaft gegenüber populistischen Argumenten durchsetzen wird,“ so Dr. Thomas Steidl als Präsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg stellvertretend für alle Tierärztinnen und Tierärzte. In anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, wie z.B. Autofahren, Fischen, Waffenbesitz, etc. sind solche Sachkundenachweise selbstverständlich. „Die Überprüfung der Sachkunde ist die einzige Möglichkeit, den Tierschutz bei der Haltung sogenannter Exoten nachhaltig zu gewährleisten, und die Gefahr für Dritte durch potentiell gefährliche Tiere – welcher Art auch immer – zu minimieren“, sagt auch Dr. Julia Stubenbord, Landestierschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, und weiter: „Wir würden uns diesen Sachkundenachweis auch für die Haltung von Hunden wünschen.“

Wenn die Haltung langlebiger Tiere – hier ein Kaimanbaby (Caiman crocodilus) – kriminalisiert wird, ist das zum Schaden der Tiere.

Bereits seit längerem werden in der Politik Stimmen laut, die in Deutschland ein Haltungsverbot für sogenannte exotische Tiere fordern. „Die Einschränkung „sogenannte“ Exoten ist vollkommen korrekt“, so Steidl. „Exoten als Tiergruppe sind überhaupt nicht definiert: somit könnte jeder Kanarienvogel und jeder Wellensittich unter dieses Verbot fallen, denn beide sind originär nicht in Mitteleuropa heimisch und somit genaugenommen exotische Tiere“, ergänzt Prof. Thomas Richter von der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG).
Dr. Tobias Knauf-Witzens, Zootierarzt der Stuttgarter Wilhelma, erklärt, dass die Erfahrungen aus Norwegen, wo entsprechende Verbote erlassen wurden, zeigen, dass diese unwirksam sind: in Zeiten von ebay kann jedes beliebige Tier über das Internet bestellt werden. Die Halter dieser Tiere würden durch ein Haltungsverbot kriminalisiert und hätten Scheu davor, sich wie bisher mit erkrankten Tieren an den Tierarzt zu wenden. „Einzig und allein die betroffenen Tiere, die man ja eigentlich schützen will, würden darunter leiden“, so Dr. Markus Baur von der Reptilienauffangstation in München.

Antennen-Rotfeuerfische (Pterois antennata) verfügen über ein starke Schmerzen verursachendes Gift. Allerdings ist es nur für Allergiker bedrohlich.

„Es ist unklar, was man politisch damit umsetzen will“, meint Dr. Heike Roloff vom Veterinäramt Stuttgart für den Landesverband der im öffentlichen Dienst beschäftigten Tierärzte (LbT). „Durch Tiergifte kommt es in Deutschland durchschnittlich alle 6 Jahre zu einem Todesfall, hingegen gibt es jährlich 3 Tote durch Hunde und ca. 15 durch Reitunfälle. Gebissen werden übrigens fast ausschließlich die Schlangenhalter selbst.“
Auch andere Verbände sehen in der Sachkunde den einzigen Ansatz für Verbesserungen. „Der BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier-und Artenschutz) hat sowohl in Baden-Württemberg als auch länderübergreifend große Erfahrung mit der Überprüfung von Sachkunde für die Haltung von Tieren“, unterstreicht Dr. Gisela von Hegel, Präsidentin des BNA. „Vorstellbar wäre ein Sachkundenachweis, z.B. in Form eines Ampelsystems, den Prof. Richter und Dr. Steidl bereits seit langem fordern. Bedenken wegen der praktischen Durchführbarkeit dürfen den Sachkundenachweis nicht ausbremsen, bevor man sich überhaupt ernsthaft mit ihnen auseinandergesetzt hat.“

Züchter tauschen und verkaufen auf Börsen ihre Nachzuchten, die im traditionellen Zoofachhandel nicht geführt werden.

Auch die Problematik der Tierbörsen kam zur Sprache. Als Vorschlag zur Verbesserung der Situation bei diesen Veranstaltungen schlug Prof. Richter vor, Veranstalter dieser Börsen zu verpflichten, für die Anwesenheit eines entsprechend qualifizierten Tierarztes zu sorgen. Dies ist bei Pferdesportveranstaltungen schon seit langem Usus; seit Neuestem ist der Veranstalter sogar verpflichtet, den beauftragten Tierarzt bereits bei der Anmeldung des Turnieres zu benennen.

Zusatzinformation: Die Landestierärztekammer Baden-Württembergs ist das Selbstverwaltungsorgan des tierärztlichen Berufsstandes, in der alle Tierärzte des Bundeslandes Mitglied sind.
In der Kammer sind aktuell ca. 4.000 Tierärzte Mitglied. Die Mehrzahl ist kurativ in der Groß- oder Kleintierpraxis tätig. Mehr als 500 Tierärztinnen und Tierärzte nehmen im öffentlichen Dienst hoheitliche Aufgaben wahr. Sie überprüfen die Unbedenklichkeit von Lebensmitteln und die Hygiene in Lebensmittelbetrieben, kontrollieren Tiertransporte und Tierhaltungen auf Einhaltungen der tierschutzrechtlichen Bestimmungen, überwachen Einfuhren von Tieren und Lebensmitteln tierischen Ursprungs an den Grenzen und Flughäfen und untersuchen im Labor Lebensmittel und Proben von Tieren.

Weitere Informationen:

Julia Schultz
Landestierärztekammer Baden-Württemberg
Telefon: 0711–7228632 14; Fax: 0711–722863220; E-Mail: j.schultz@ltk-bw.de


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Das EU-weite Channa-Verbot ist vom Tisch!

Wie wir aus gut unterrichteten Quellen erfahren haben, ist der Antrag, alle Arten der Schlangenkopffische (Channa) unter ein EU-weites Handels- und Haltungsverbot zu stellen, abgelehnt worden. Offenbar gerade noch rechtzeitig konnte der Widerspruch eingereicht werden, dem zufolge ein generelles Verbot einer ganzen Gattung ohne eine separate Risikoanalyse jeder einzelnen Art gegen das Gesetz ist.

Wir freuen uns sehr, dass in diesem Fall offenbar die Vernunft über den weltweit zunehmenden Populismus und völlig überzogenen Aktionismus siegte und dass u.a. auch unser Engagement, das Channa-Verbot noch zu verhindern, dazu beigetragen hat, dass nun auch weiterhin Aquarianerinnen und Aquarianer in der EU diesen faszinierenden Beutegreifern in ihren Becken Heimatrecht gewähren dürfen.

Channa bleheri


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Ein variabler Panzerwels aus dem Madre de Dios und viele Namen

Aus der Madre de Dios-Region in Peru kommen diese extrem seltenen, wunderschönen Langschnäuzer unter der Bezeichnung Corydoras sp. Eder I und II. Zoologisch handelt es sich um die gleiche Art, die farblich äußerst variabel ist und schon verschiedene Bezeichnungen im Hobby erhalten hat, etwa C115, C116 und Corydoras sp. Manu 1, 4, 7 und 8.

Sie sind wie folgt zu unterscheiden:

Mit großem dunklen Schulterfleck: Corydoras sp. Eder I , C116, Manu 4, Manu 7 oder Manu 8

Ohne Schulterfleck: Corydoras sp. Eder II , C115 oder Manu 1

Die Unterscheidung ist jedoch recht willkür­lich und die Fische sind auch in der Lage, sich bis zu einem gewissen Grad umzufärben.

Nachzuchten von Peter und Martin Hoffmann zeigen deutlich, dass diese unterschiedlichen Phänotypen allesamt zur gleichen Art gehören, denn unter den Nachkommen identisch gefärbter Elterntiere fielen die unterschiedlichsten Varianten.

Frank Schäfer

 


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Brachygobius sp. Ozelot

Dies ist eine Zwerg-Goldringelgrundel (die Art wird höchstens 2 cm lang), die sich keiner der bisher beschriebenen Arten zuordnen lässt. Nach Auskunft des Lieferanten stammen die Tierchen aus Indonesien. Es gibt bei Brachygobius ein wichtiges Bestimmungs-Merkmal das sich auch gut auf Photos erkennen lässt. Bei einigen Arten ist nämlich der Rücken vor dem Ansatz der ersten Rückenflosse beschuppt, bei anderen nicht. Diese neu importierte Art ist hier unbeschuppt. In Verbindung mit der Färbung und der Herkunft ergibt das, dass unsere Neuimporte wohl einer wissenschaftlich noch unbeschriebenen Art angehören.

Die farbliche Varianz der Tiere ist unglaublich, es gibt nicht zwei exakt gleich gezeichnete Tiere. Wir haben uns darum dafür entschieden, sie vorläufig „Ozelot“ zu nennen. Es handelt sich auf jeden Fall um eine sehr attraktive neue Art, die sich ideal für kleine Aquarien eignet.

Frank Schäfer


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