Die Prachtbuntbarsche aus Westafrika gehörten schon einmal zu den begehrtesten Aquarienfischen überhaupt. Aber wie das so ist mit Moden: sie wechseln. Und noch etwas haben Moden in allen Bereichen des Lebens gemeinsam: sie kommen wieder!
Paar von Pelvicachromis taeniatus „Nigeria Rot“, Weibchen links.Paar von Pelvicachromis taeniatus „Nigeria Rot“
Eine Renaissance erleben zur Zeit die Prachtbuntbarsche der Art Pelvicachromis taeniatus. Obwohl die Art schon um 1911 erstmals für die Aquaristik eingeführt wurde erlangte sie nie den Bekanntheitsgrad ihres engen Verwandten, des Königscichliden oder Purpur-Prachtbarsches, Pelvicachromis pulcher. Ihren bisherigen aquaristischen Höhepunkt erlebten P. taeniatus, deren Populärname “Smaragd-Prachtbarsch” lautet, in den 1980er und 1990er Jahren, als die Zwergcichliden aus Zentral- und Westafrika einen regelrechten Boom hatten. Dann wurde es still um die Tiere, viele Züchter gaben ihre Stämme auf, da die Preise rapide verfielen.
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Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Gelb”, Nachzucht. Diese Form ist wegen ihrer besonderen Farbenpracht bei Züchtern sehr beliebt. Nachzuchtexemplare sind erheblich kräftiger als Wildfänge, sowohl in den Farben wie auch bezüglich der Statur.Nachzucht-Pärchen von „Nigeria Gelb“Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Gelb”, Wildfangpaar. So sehen wilde Tiere aus; allerdings ist das Paar auf dem Bild noch jung.
Viele Farbvarianten Zu den Besonderheiten der Smaragdbuntbarsche gehört es, dass sie viele farblich unterscheidbare Varianten ausgebildet haben. Etliche der bislang aquaristisch unterschiedenen Formen erhielten in früheren Jahren sogar Artstatus und bis heute ist die taxonomische Situation dieser Fische nicht befriedigend geklärt. Tatsache ist jedoch, dass es in der Natur Übergangs- und Zwischenformen gibt und zweifellos sind etliche unserer aktuellen Aquarienstämme das Ergebnis von planmäßigen oder zufälligen Kreuzungen. Wer sich also mit der Systematik von Pelvicachromis taeniatus beschäftigen will, sollte ausschließlich auf Wildfänge zurückgreifen.
Pelvicachromis taeniatus “Calabar” stammt aus dem Grenzgebiet zwischen Nigeria und Kamerun. Das Bild zeigt ein Männchen.Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Grün”. Diese Wildfänge fanden sich zwischen P. pulcher der gelben Variante, stammen also aus dem westlichen Nigeria. Wahrscheinlich ist die Form “Calabar” mit dieser Variante identisch.Wildfang-Weibchen von „Nigeria Grün“
Natürliche Verbreitung Die Art Pelvicachromis taeniatus ist von Ostbenin bis Südwest-Nigeria verbreitet. Die Populationen aus Kamerun wurden zwischenzeitlich als eigenständig abgetrennt (P. kribensis, P. drachenfelsi). Die Lebensräume sind meist kleinere Fließgewässer mit weichem und leicht sauren Wasser (Leitwert um 10 µS/cm, pH ca. 5,5), die Wassertemperatur liegt gewöhnlich im Bereich von 24 bis 26°C.
Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Grün”, Wildfang. Das Besondere an dieser grünen Variante ist die Schwanzflossenzeichnung des Männchens, das in der oberen Hälfte einen dunklen Halbmond statt Punkte hat. Das Weibchen (Bild unten) war ausgesprochen unscheinbar, was stimmungsbedingt vorkommen kann.
Zwergbuntbarsche Die Männchen des Smaragdbuntbarsches werden maximal 8-9 cm lang, die Weibchen bleiben immer deutlich kleiner. Damit fällt Pelvicachromis taeniatus unter die Kategorie “Zwergbuntbarsche”, mit der man alle Buntbarsche belegt, die nicht größer als 10 cm werden. Die Pflege und Zucht ist in Aquarien ab 60-80 cm Kantenlänge möglich, man hat aber mehr von den Fischen, wenn sie in größeren Aquarien, dann auch in Gesellschaft anderer Arten, gepflegt werden. Hier können sie ihr gesamtes Verhaltensrepertoire ausleben und schließlich pflegt man Fische, um das zu beobachten.
Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Red Wimple”. Diese Zuchtform, die sich durch die rote Zone im Weichteil der Rückenflosse des Männchens und rote Bauchflossen des Weibchens auszeichnet, ist wohl verschwunden. Für den modernen Geschmack ist sie nicht bunt genug.
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Geschlechtsunterschiede Die Geschlechter sind bei Smaragdbuntbarschen sehr leicht an der Färbung zu unterscheiden. Zusätzlich verraten die Bauchflossen immer sicher, um welches Geschlecht es sich handelt. Die Bauchflossen sind bei den Männchen lang und spitz ausgezogen, bei den Weibchen waagerecht abgestutzt.
Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Rotwange”. Die “Rotwange” war ein erster Entwicklungsschritt zum “Nigeria Red”. Das Bild zeigt ein Männchen.
Zucht Smaragdbuntbarsche sind Bodenhöhlenbrüter mit Mutter-Vater-Familie. Das heißt das Weibchen besetzt die Höhle, versorgt Laich und die frischgeschlüpften Jungtiere, während das Männchen das Revier verteidigt. Die freischwimmende Brut wird von beiden Elterntieren betreut. Zur Zucht ist auf nicht zu hartes Wasser zu achten, der pH-Wert sollte im leicht sauren Bereich liegen.
Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Rot”. So fing es an, mit derartig gefärbten Tieren begann man zu züchten. Das Bild zeigt ein Männchen.Pelvicachromis taeniatus “Nigeria Rot”. Dies ist ohne jeden Zweifel die beliebteste aller Smaragdbuntbarsch-Varianten. In der Natur kommt sie aber nicht vor. Es handelt sich um das Produkt züchterischer Auslesearbeit.
Zur Pflege und Zucht noch einige allgemeine Hinweise: Sandboden ist für die dauerhafte Gesunderhaltung der Fische erheblich bedeutsamer als pH-Wert oder Härtegrade. Die Wasserchemie ist nur bei der Zucht zu wichtig, da sie das Befruchtungsergebnis beeinflusst. Man sollte Pelvicachromis-Arten nicht überfüttern, vor allem Wurmfutter (Tubifex, Enchyträen) sind nur als seltene Leckerbissen zu reichen, sonst verfetten die Organe und die Fische erkranken.
Insgesamt ist die Wiederkehr von Pelvicachromis taeniatus nur zu begrüßen, denn nur wenige Fischarten vereinen interessantes Verhalten und Farbenpracht mit leichter Pflege in so idealer Weise.
In den 1950er Jahren flimmerte ”Der Schrecken vom Amazonas” (Originaltitel: The creature from the black Lagoon) über die Kinoleinwände. Gruseln kann sich das heutige Filmpublikum kaum noch über diesen Trash-Klassiker (Spaß macht es hingegen schon, ihn anzuschauen!). Doch es gibt sie wirklich, die Monster aus dem Amazonas…..
Hoplias aimara ist gegenüber Menschen völlig furchtlos
Trahiras, also Arten der Gattung Hoplias, finden sich in ganz Südamerika. Diese urtümlichen Raubfische verfügen über ein schreckliches Scherengebiss, mit dem große Exemplare (die größten werden gut einen Meter lang) einem Menschen locker die Hand abbeißen können. Glücklicherweise greifen Trahiras normalerweise nicht unprovoziert an. Nur eine Art, Hoplias aimara (ein bekanntes Synonym ist Hoplias macrophthalmus) ist eine Ausnahme. Bei im Aquarium gepflegten Tieren muss man wirklich aufpassen, denn sie beißen nach allem und jedem! Auch geangelte Hoplias können einem Menschen ganz schön zusetzen, aber das kann man ihnen nicht wirklich verübeln.
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Hoplias curupira
Da sie über eine Hilfsatmung verfügen, die ihnen erlaubt, auch atmosphärische Luft zu veratmen, findet man in der Natur oft riesige Trahiras in winzigen Restwasserpfützen, die sie buchstäblich leer gefressen haben.
Hoplias malabaricus
Bis vor wenigen Jahren glaubte man, es gäbe nur nur ganz wenige, sehr weit verbreitete Trahira-Arten. Gegenwärtig sieht man das etwas differenzierter. Über ein dutzend Arten sind anerkannt, von etlichen weiteren weiß man – sie sind bereits genetisch identifiziert -, aber es ist angesichts der großen Verbreitung der Gattung in Südamerika eine Mammutaufgabe, sie morphologisch zu trennen, da jeweils relativ große Serien unterschiedlich alter Tiere aus definierten Verbreitungsgebieten miteinander verglichen werden müssen.
Bei dieser Hoplias-Art aus Paraguay handelt es sich wahrscheinlich um H. mbigua
Im Aquarium sind Trahiras leicht zu pflegen, werden aber groß (man muss auch bei den kleinsten Arten 30-40 cm einplanen) und müssen oft einzeln gepflegt werden, weil sie in ihrer Gier während der Fütterung nach allem beißen. Die Ernährung ist einfach, die obligatorischen Raubfische sind gut mit Tiefkühlfisch (am besten ganze, unausgenommene Tiere) zu ernähren. An die Wasserzusammensetzung werden keine Ansprüche gestellt, jedes Trinkwasser ist geeignet.
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Dieser Hoplias mit grünen Augen konnte noch nicht auf Artniveau identifiziert werden
Auch die Zucht von Trahiras ist im Aquarium möglich, dazu braucht man aber wirklich große Aquarien von mehreren tausend Litern Inhalt. Äußerlich lassen sich die Geschlechter nur anhand der Bauchwölbung Die Tiere betreiben eine Brutpflege, beide Eltern reagieren hoch aggressiv auf andere Fische (oder die Hand des Pflegers!), die sich der Ablaichstelle nähern.
Das geheimnisvollste aller Krokodile braucht dringend Hilfe
Von allen 23, vielleicht 24 Krokodilarten der Erde sind insgesamt mindestens 7 im Bestand sehr gefährdet und von der endgültigen Ausrottung bedroht. Eine dieser Arten ist der Sunda-Gavial (Tomistoma schlegelii), ein riesiges, dennoch für den Menschen ungefährliches und hinsichtlich seines Lebensraumes spezialisiertes Krokodil. Um diese Krokodilart näher zu erforschen und gezielte Rettungs- und Schutzmaßnahmen zu erarbeiten, gründete die IUCN / SSC Crocodile Spezialist Group (CSG) im Jahre 2003 die CSG Tomistoma Task Force (TTF), der etwa 12 Experten aus allen Kontinenten angehören.
Tomistomas (wie wir die Sunda-Gaviale international nennen) leben heute in weit verstreuten und meist kleinen Populationen in Sumatra, Borneo und (wohl vereinzelt) Java sowie möglicherweise auf dem Festland von Malaysia. In Thailand ist die Art bereits ausgerottet, auch wenn gelegentlich unbestätigte Berichte lokaler Gewährsleute von der Sichtung einzelner Tiere sprechen. Nach Meinung der CSG- Experten wird der weltweite Bestand wilder Tomistoma auf unter 2.500 geschätzt. Dass Tomistoma schlegelii möglicherweise sogar die größte aller rezenten Krokodilarten darstellt, darauf deuten verschiedene Hinweise: So ist der größte derzeit weltweit bekannte Krokodilschädel ein Schädel von Tomistoma, der in der Zoologischen Staatssammlung in München aufbewahrt wird. Der Sunda-Gavial legt unter allen rezenten Krokodilen die größten Eier, aus denen wiederum die größten Jungtiere schlüpfen und erreicht seine Geschlechtsreife erst im Alter von ca. 20 Jahren. Alle anderen Krokodilarten hingegen sind weit früher fortpflanzungsfähig. In Menschenobhut sind männliche Tiere mit einer Gesamtlänge von über 6 m bekannt.
Der größte bislang bekannte Krokodilschädel: Tomistoma schlegelii aus der Zoologischen Staatssammlung, München. Photo: U. Schliewen
Tomistoma schlegelii bewohnt in seinem Verbreitungsgebiet bevorzugt dichte und fast unzugängliche Torf-Sumpfwälder, ein Lebensraum, der durch vielfältige menschliche Einflüsse aufs Höchste bedroht ist. Illegaler Holzeinschlag (weil westliche Verbraucher einen unstillbaren Hunger auf Tropenholz zu haben scheinen) und Brandrodung zum Zwecke der Landgewinnung sind die Hauptgründe für die Bedrohung dieser letzten Refugien des geheimnisvollen Krokodils, über dessen Verhalten im Freileben wir aufgrund dieser zurückgezogenen Lebensweise so wenig wissen.
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Sunda-Gavial im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde
Möglichst genaue Kenntnisse der Verhaltensweisen und der Bedürfnisse von Tomistoma sind aber unbedingt notwendig, wollen wir dieses seltene Krokodil und die anderen seltenen Tierarten, die den gleichen Lebensraum bewohnen, vor dem endgültigen Verschwinden bewahren. Die TTF-Experten haben keinerlei Zweifel daran, dass Tomistoma eine ähnlich wichtige Rolle innerhalb seines Lebensraums spielt, wie andere Krokodile dies in in ihren jeweiligen Lebensräumen tun. Die Erforschung unzugänglicher Lebensräume und Grundlagenforschung an einem scheuen und zurückgezogen lebenden Krokodil erfordert Zeit – und Geld. TTF-Felduntersuchungen fanden bereits in Sumatra und West-Kalimantan sowie Zentral-Kalimantan statt, alle diese Untersuchungen wurden durch Spendengelder bezahlt und von Experten ehrenamtlich durchgeführt, kein einziger Euro floss dabei in die Taschen von TTF-Mitgliedern und kein einziger Euro wurde für Verwaltungsarbeiten verwendet. CSG-TTF garantiert, dass das gesamte gespendete Geld unmittelbar der Forschung an Tomistoma und seinem Lebensraum und damit unmittelbar dem Schutz dieser hochbedrohten Krokodilart zu Gute kommt.
Sunda-Gavial im Gondwanaland, Leipzig
Im Gegensatz zu vielen Naturschutzorganisationen, die sich der Zusammenarbeit mit anderen leider verweigern, hat die CSG-TTF diese Zusammenarbeit von Anfang an gesucht und damit ermöglicht, dass ein reger Gedankenaustausch in eine gezielte gemeinsame Aktion mündet. Dies hat insbesondere „vor Ort“, nämlich in den Ländern des Verbreitungsgebietes, Ergebnisse gezeigt: So beteiligte sich z.B. die Peoples, Resources and Conservation Foundation an den Forschungsarbeiten in West-Kalimantan, mitfinanziert durch „National Geographic“, US-amerikanische Zoos (leider halten sich europäische, besonders aber deutsche Zoos mit der Unterstützung derartiger Erhaltungsschutzmaßnahmen, die nicht auf eigener Regie basieren, auffällig zurück) und durch private Spenden. Die Arbeiten in Zentral- Kalimantan unterstützten vor allem die Orang-Utan-Foundation, aber auch die „Zoologische Gesellschaft für Arten-und Populationsschutz (www.zgap.de), die DGHT-AG Krokodile (whttp://www.kroko-treff.de/agkrokodile_neu/index.html#kat1), das Zoologische Museum und Forschungsinstitut Alexander Koenig in Bonn mit seinem angeschlossenen Förderverein. Wie so oft hat auch der Internationale Reptilleder-Verband mit Sitz in Offenbach geholfen, der viel für den Schutz bedrohter Krokodilarten tut. Aber auch hier wäre ohne privates Spendengeld die Durchführung der Forschungsarbeiten nicht möglich gewesen.
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Jugendliche Tomistoma.
Wir brauchen also Sie als engagierte Reptilienpfleger und Artenschützer, wollen wir eines der seltensten Wirbeltiere der Erde für die Nachwelt erhalten. Bitte vergessen Sie nicht: Wer den Schutz von Tomistoma unterstützt, der hilft auch vielen anderen bedrohten Tierarten wie dem Sumatra-Tiger, dem Orang-Utan und den asiatischen Java- und Sumatra-Nashörnern, die ihre Lebensräume ebenso mit Tomistoma teilen, wie viele teilweise endemische Reptilien- und Amphibienarten.
Ralf Sommerlad
Nachtrag: Seit der Erstveröffentlichung dieses Berichtes in den Aqualog/TerralogNews sind einige Jahre vergangen. Ralf Sommelad ist 2015 im Alter von 62 Jahren gestorben. Seine bahnbrechende Arbeit für die Krokodile ist jedoch unvergessen. Die Crocodile Specialist Group der Weltnaturschutzunion hat im Januar 2016 den 5. August zum „World Tomistoma Day“ (Welt-Sunda-Gavial-Tag) ausgerufen. Das Datum wurde gewählt, um postum Ralf Sommerlad zu ehren, der an einem 5. August geboren wurde. Der Kampf um den Erhalt des Sunda-Gavials geht weiter…
Dieser Fisch, er gehört zu den vorwiegend pflanzenfressenden Sägesalmlern, gibt Wissenschaftlern derzeit noch Rätsel auf. Die Art Metynnis fasciatus wurde anhand eines Jungtieres aus Brasilien (Rio Capiuru) beschrieben. Das Typusexemplar gilt als verschollen. Die Art ist nach den zählbaren Werten mit M. hypsauchen identisch, unterscheidet sich in der Jugendfärbung jedoch durch ihre regelmäßige Streifenzeichnung von dieser Art. Bisher wurden der Wissenschaft keine erwachsenen Exemplare mit regelmäßiger Streifung bekannt, weshalb man davon ausging, dass M. fasciatus nur eine jugendliche Färbungsphase von M. hypsauchen darstellt. Jedoch konnte Aquarium Glaser zum wiederholten Mal größere (8-10 cm) Exemplare dieses schönen Scheibensalmlers aus Brasilien importieren. Zwar weist jedes Tier individuell unterschiedliche Streifung auf, doch sind die Tiere bereits sexuell differenziert, also zumindest keine kleinen Jungtiere mehr.
Metynnis-Arten sind Allesfresser mit pflanzlichem Schwerpunkt und werden meist um 15 cm lang. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Form der Afterflosse.
Männchen
Weibchen
Nun beobachteten wir erstmals in einem unsere Aquarien wie die Männchen in Balzstimmung aussehen. Und dieser Anblick lohnt sich! Denn die Tiere sehen mit der dann pechschwarzen Gesichtsmaske wirklich außergewöhnlich schön aus.
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 wurde von populistischen Flügeln zweier großer Parteien ein künstlicher Zusammenhang zwischen dem Handel mit wild gefangenen exotischen Tieren und dem weltweit zu beobachtenden Artenschwund hergestellt.
Dabei wird mit der bekannten Tierliebe der Deutschen spekuliert und zusätzlich werden völlig unbegründete Ängste vor gefährlichen Tieren und vor exotischen Krankheiten geschürt. Diese fachlich unzutreffende Debatte wird leider bis zum heutigen Tag weitergeführt. Und es steht immer noch im Koaltionsvertrag der Regierungsparteien, dass man sich für ein generelles Einfuhrverbot von Wildfängen exotischer Tiere einsetzen will. Zitat aus dem Koaltionsvertrag (Seite 119): „Importe von Wildfängen in die EU sollen grundsätzlich verboten (…) werden.“ Der komplette Vertragstext ist hier einsehbar: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2013/2013-12-17-koalitionsvertrag. pdf?__blob=publicationFile
VorherNachher Der einzige ernstzunehmende Grund für das weltweite Artensterben ist die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen
Dabei wird die wissenschaftlich unumstößliche Tatsache völlig verschwiegen, DASS NOCH KEINE EINZIGE TIERART JEMALS DURCH DEN LEBENDHANDEL AUSGEROTTET WURDE! Kein Säugetier, kein Vogel, kein Reptil, kein Amphib, kein Fisch und auch kein wirbelloses Tier. Keine einzige Art!
Experten schätzen dagegen, dass durch vom Menschen verursachte Umweltzerstörungen TÄGLICH TIERARTEN AUSSTERBEN UND FÜR IMMER VON DER ERDE VERSCHWINDEN.
Ist „Exoten“-Haltung gesundheitsgefährdend?
Durch exotische, in Privathaltung gepflegte Tiere auf den Menschen übertragene Krankheiten – man nennt solche Erkrankungen Zoonosen – sind extrem selten und spielen, verglichen mit durch domestizierte Heimtiere (Hund, Katze, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Geflügel) auf den Menschen übertragene Zoonosen medizinisch keine Rolle.
Wer ganz normale Hygiene-Maßnahmen einhält, sich also nach Tierkontakt die Hände wäscht, Tiere nicht in den Mund nimmt oder küsst und sich nicht beißen, kratzen oder stechen lässt, der steckt sich nach menschlichem Ermessen nicht mit Krankheiten an. Tiere – ganz gleich welcher Art – haben zudem im Bett und am Tisch nichts zu suchen.
Wie sieht die tatsächliche Zoonosen-Gefahr bezüglich Terraristik und Aquaristik aus?
Die größte Ansteckungsgefahr geht bei der Reptilienhaltung von Salmonellen und Amöben aus, also Erregern von Durchfallerkrankungen. Diese sind für ansonsten gesunde Menschen fast immer harmlos und können ggf. medikamentös behandelt werden. Bei der Zierfischhaltung sind es Bakterien, die durch Wunden in den Körper gelangen können; man sollte darum nicht mit offenen Wunden im Aquarium hantieren. Die Hauptgefahr, die von solchen bakteriellen Infektionen ausgeht, ist die, dass sie oft nicht erkannt werden, denn diese Infektionen sind, verglichen mit der Anzahl der Aquarien, die es gibt, extrem selten. Hautärzte kommen darum meist gar nicht auf den Gedanken, um was es sich da eigentlich handelt und behandeln darum falsch.
Trotzdem bleibt es dabei: die Pflege von exotischen Reptilien und Fischen sowie von wirbellosen Tieren ist im Hinblick auf die Zoonosen-Gefahr die risikoärmste denkbare Form der Heimtierhaltung überhaupt. Auch die Gefahr, eine Allergie zu entwickeln, ist bei Reptilien, Amphibien und Fischen kaum vorhanden, ganz im Gegensatz zu allen Tieren mit Haaren oder Federn. Wer sich also ernsthaft um die Volksgesundheit sorgt, der muss unter dem Hygieneaspekt vor der Exotenhaltung die Haltung von Hunden, Katzen, Kleinsäugern und Vögeln verbieten. Dieses Argument zieht bezüglich Abschaffung von „Exoten-Haltung“ also nicht.
Aggressiv gestimmte Vogelspinnen machen ein großes Spektakel, sind aber grundsätzlich harmlos.
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Das heraufbeschworene Gefahrenpotential durch exotische Giftschlangen, Spinnen, Skorpione sind maßlos übertrieben. Während europaweit jährlich geschätzt rund 200 Menschen an den Folgen von Bienen- und Wespenstichen sterben (Quelle: Facharzt Dr. Arthur Helbling (2008) in: Bienen und Wespen „gefährlicher“ als Schlangen. Walliser Bote vom 6.9.2008: 3), sind aus Europa überhaupt keine Todesfälle seit Ende des 2. Weltkrieges bekannt geworden, die Unbeteiligte (also nicht den Tierhalter selbst) betroffen hätten und auf entwichene Terrarientiere zurückzuführen gewesen wären (Quelle: Beckstein, R. (2009): Gefährliche Tiere in Menschenhand. Sicherheitsrelevante Rechtsgrundlagen für die Haltung von gefährlichen Tieren wildlebender Arten. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München). Ob es davor so etwas gab, ist unbekannt – sehr wahrscheinlich ist es aber nicht, denn die Boulevardpresse hätte sich sicher mit Wonne auf eine solche Story gestürzt.
In absolut unzulässiger und wissenschaftlich zutiefst unkorrekter Art und Weise wird von zahlreichen sogenannten Tierschutzorganisationen (es bedarf keinerlei Qualifikation, um sich selbst als Tierschützer zu bezeichnen; dieser Begriff ist nicht urheberrechtlich geschützt oder mit gesetzlichen Auflagen verbunden. Darum ist die Seriösität von Verbänden und Vereinen, die als Tierschutzorganisationen auftreten, in den meisten Fällen nicht nachprüfbar. Es gibt seriöse Verbände, aber auch eine Menge Scharlatane auf diesem Gebiet. Stiftung Warentest hat übrigens in Heft 12/2013 einen erhellenden Testbericht über die Verwendung von Spenden bei derartigen Organisationen veröffentlicht: https://www.test.de/Spenden-Diesen-Organisationen-koennen-Sie-trauen-4633447-0/) darüber hinaus ein Zusammenhang zwischen Tierschutz und Artenschutz hergestellt. Beide Themengebiete haben überhaupt nichts miteinander zu tun.
Der Tierschutz stellt das individuelle Exemplar, das sich in menschlicher Obhut befindet, in den Mittelpunkt des Interesses. Dabei ist es vollständig unerheblich, ob dieses Exemplar eine Haustierform ist oder einer Wildform angehört, ebenso ist es unerheblich, ob es sich in letzterem Fall um ein Nachzuchtexemplar oder einen Wildfang handelt.
Beim Artenschutz von Kleintieren spielt das Individuum keine Rolle, da ohnehin – also auch ohne Zutun des Menschen – weit über 99% der in Freiheit geborenen Kleintiere vor Erreichen der Geschlechtsreife sterben.
Der Artenschutz hingegen betrachtet natürliche Fortpflanzungsgemeinschaften, also eine Vielzahl von Exemplaren, und versucht deren genetisches Überleben durch geeignete Maßnahmen zu sichern. Das Individuum spielt dabei kaum eine Rolle, da bei allen Tierarten auch in völlig intakter Umwelt ständig hohe Verluste auftreten, die von den überlebenden Artgenossen aber immer kompensiert werden können.
Süßwasserfische – durch Wildfang gefährdet?
Im Folgenden sollen die Auswirkungen des internationalen Tierhandels am Beispiel der Süßwasser-Aquarienfische analysiert werden. Im Wesentlichen gelten die hierbei gemachten Ausführungen jedoch für alle überhaupt für die private Tierhaltung in Betracht kommenden Tierarten, ungeachtet ihrer systematischen Stellung im Tierreich.
Weltweit kennt man wissenschaftlich derzeit ca. 34.200 Fischarten (s. www.fishbase.org). Die tatsächlich existierende Zahl von Arten lässt sich natürlich nur schwer schätzen. Aber aus der Erfahrung mit aquaristisch gut erschlossenen Fischgruppen kann man davon ausgehen, dass etwa weitere 15.000 bis 20.000 Fischarten wissenschaftlich noch nicht entdeckt sind, dazu später mehr. Rund die Hälfte der bekannten Fischarten kennt man aus dem Süßwasser, obwohl nur etwa 3% der Wasservorkommen dieses Planeten Süßwasser sind.
Der Keilfleckbärbling – Trigonostigma heteromorpha – lebt in der Natur bei sehr saurem pH-Wert, kann sich aber sehr gut an höhere pH-Werte im Aquarium anpassen. Malawiseebuntbarsche der Gattung Maylandia können pH-Werte unter 7 kaum ertragen, der pH-Wert sollte bei ihnen besser – wie im Meer – um pH 8 liegen.
Im Süßwasser herrscht also bei den Fischen eine extrem viel höhere Artenvielfalt (Biodiversität) als im Meer, was vor allem auf die im Süßwasser im Vergleich zum Meerwasser wenig einheitlichen Lebensbedingungen zurückzuführen ist. Während Meerwasser im Wesentlichen immer die gleiche chemische Zusammensetzung hat und sich die hier lebenden Fischarten vor allem an unterschiedliche Temperaturen und Nahrungsangebote anpassen müssen, fordert Süßwasser erheblich höhere Anpassungsfähigkeiten, da es in seiner chemischen Zusammensetzung sehr stark variiert. Das gilt sowohl bezüglich der geografischen Lage des Gewässers, aber auch für lokale Gegebenheiten und auch im Verlauf der Jahreszeiten. Zumindest teilweise erklärt sich so die höhere Biodiversität bei Süßwasserfischen.
Theoretisch kann man jede Fischart im Aquarium pflegen und züchten. Dennoch wurden von den schätzungsweise 16.000 bislang bekannten Süßwasserfischarten erst ca. 4.800 überhaupt jemals im Aquarium gepflegt (s. Mergus Aquarienatlas Bände 1-6). In letzterer Zahl sind zudem sehr viele wissenschaftlich noch unbekannte, dank der Aquarienkunde aber bereits als verschieden erkannte Arten enthalten.
Im Zoofachhandel sind regelmäßig (öfter als 1x pro Jahr) aber noch erheblich weniger Arten erhältlich, etwa 200 bis 400, der gesamte Rest kann als „Rarität“ gelten, den selbst begeisterte Aquarianer im Laufe ihres Lebens gewöhnlich nie zu Gesicht bekommen.
Der Rote Neon ist die am häufigsten als Wildfang gehandelte Zierfischart.
Von den 200-400 regelmäßig gehandelten Fischarten gibt es nur eine Art, nämlich den Roten Neon (Paracheirodon axelrodi), der in großer Stückzahl und überwiegend als Wildfang gehandelt wird. Die jährliche Exportrate aus Brasilien beträgt nach offiziellen Angaben bis zu 20.000.000 Exemplare. Sie werden aus dem brasilianischen Rio Negro-Gebiet nach Europa (und von hier aus in alle Welt) und die USA ausgeführt.
Diese Wildfangfischerei hat sich, wie die seit 1989 laufende wissenschaftliche Langzeitstudie des „Projeto Piaba“ – begründet von dem inzwischen emeritierten Prof. Ning Labbish Chao – zeigt, als nachhaltig und ohne jede negative Folge für die Umwelt herausgestellt (siehe hierzu http://projectpiaba.org/what-we-do/research/). Man kann Rote Neons durchaus in der erforderlichen Menge nachzüchten, doch ist das überhaupt nicht wünschenswert. Denn durch den Verdienst mit der nachhaltigen Wildfangfischerei werden die lokalen Caboclos nicht zu Brandrodung und Goldschürfung (mit der verheerenden, damit einher gehenden Verseuchung der Gewässer mit Quecksilber) gezwungen. Der Regenwald bleibt intakt, die Gewässer auch und mit ihnen die 400-600 Arten weiterer Süßwasserfische, die mit dem Roten Neon gemeinsam vorkommen und nur in ganz kleinen Stückzahlen für den Weltmarkt interessant sind.
Auch Tierschutzargumente greifen nicht gegen den Wildfang der Roten Neons, denn es ist wissenschaftlich unumstritten, dass die Roten Neons in der Natur nach dem Ablaichen fast immer ohnehin an Entkräftung und Nahrungsmangel sterben (Geisler, R. & S. R. Annibal (1984): Ökologie des Cardinal-Tetra Paracheirodon axelrodi (Pisces, Characoidea) im Stromgebiet des Rio Negro/Brasilien zuwie zuchtrelevante Faktoren. Amazonia IX (1): 53-86), wodurch sich auch die Verluste unmittelbar nach dem Fang erklären, die von so genannten Tierschutzorganisationen angeprangert werden. Die Tiere, die den Fang und Transport zu den Exportstationen nicht überleben, wären in der Natur mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch gestorben. In den Exportstationen werden die Fische aufgepäppelt, bevor sie verschickt werden. Die Verlustrate unter den Importfischen liegt bei 1,34% (Homuth, M. (2010): Mortalitätsraten im internationalen Zierfischhandel unter Berücksichtigung ausgewählter Wasserparameter. Masterarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin).
Während Rote Neons in der Natur zu den annuellen Arten gezählt werden müssen, weil sie unter natürlichen Lebensbedingungen nach ca. einem Jahr sterben, liegt die Lebenserwartung im Aquarium bei durchschnittlich 3-4, maximal 6-8 Jahren, die Rekordhaltungsdauer liegt sogar bei 12 Jahren. Aufgrund von Nahrungsmangel und Distress erreichen Rote Neons in freier Natur nur eine Länge von maximal 33 mm und ein Lebensalter von 12-14 Monaten, während im Aquarium optimal ernährte Tiere eine Länge von 55 mm und ein Lebensalter von 6-8 Jahren erreichen (Geisler & Annibal, 1984). Die Differenz bei den angegeben Werten „Durchschnittsalter“ 3-4 Jahre, „Maximalalter“ 6-8 Jahre und „Rekordalter“ 12 Jahre erklärt sich durch die üblichen, bei allen Lebewesen statistisch verteilten Altersklassen, bedingt durch Unfälle und Krankheiten, also höhere Gewalt. Während Maximalalter und Rekordalter in Büchern oder Fachzeitschriften gelegentlich publiziert werden (für Rote Neons etwa VDA aktuell 4/96, S.37 – 40), kann man Durchschnittsalter nur schätzen, z.B. auf Basis von Gesprächen mit Aquarianern oder den Besuch von Ausstellungen und Vereinsveranstaltungen. Es liegen keine wissenschaftlich haltbaren Hinweise darauf vor, dass unter tierschutzrechtlichen Aspekten Handlungsbedarf bezüglich der Zierfischhaltung besteht.
Neon ade – Barcelos ade?
Barcelos liegt in Brasilien, am Rio Negro. Die Stadt wurde ursprünglich von indigenen Manaus-Indianern gegründet; die Portugiesen nutzen Barcelos im 18. Jahrhundert als Brückenkopf für die Invasion und machten daraus einen Posten, der später einmal die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas werden sollte. Zunächst war Barcelos ein gottverlassener Flecken irgendwo in der grünen Hölle. Doch die industrielle Revolution in Europa und Nordamerika brachte die Wende. Der Gummi-Boom setzte in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhundert ein. Der klebrige, weiße Saft des Gummibaumes war zum weißen Gold geworden. 1876 schmuggelte Henry Wickham 70.000 Gummibaumsamen außer Landes, womit Plantagen im tropischen Asien angelegt wurden. Faktisch war damit das Gummi-Monopol Brasiliens gebrochen, auch wenn es noch 20 Jahre dauerte, bis die Plantagen in Asien Gummi lieferten. Ohne Gummi schien die Stadt Barcelos, deren Architektur bis heute von der Zeit des Gummi-Booms zeugt, zum Tode verurteilt.
Die Stadt Barcelos ist wirtschaftlich vom Export es Roten Neon abhängig. Es besteht keinerlei Gefahr einer Überfischung, aber der Export brasilianischer Roter Neon ist in den letzten Jahren drastisch eingebrochen.
Ein kleiner Fisch brachte die Rettung. 1956 entdeckte man in Nebenflüssen des Rio Negro “den schönsten Aquarienfisch der Welt”, den Roten Neon, Paracheirodon axelrodi. Und der ließ sich zunächst nicht züchten. Es wurden hohe Preise für dieses Urwald-Juwel gezahlt.
Ein großer Teil der etwa 30.000 Einwohner von Barcelos lebte und lebt noch heute direkt oder indirekt vom Roten Neon. Zu Spitzenzeiten sollen bis zu 20.000.000 Rote Neons jährlich exportiert worden sein. In den letzten Jahren ist jedoch ein enormer Rückgang zu verspüren. Schickanöse behördliche Auflagen, der Abzug von Arbeitskräften für Mammutprojekte wie den Bela Monte Staudamm am Rio Xingu und eine unkluge Geschäftspolitik ließen den Export der Roten Neons aus Brasilien drastisch zurückgehen. Andere übernehmen das Geschäft.
Hauptexporteur für Wildfänge ist heute nicht mehr Brasilien, sondern Kolumbien. In Asien züchtet man massenweise Rote Neons – wiederholt sich die Geschichte, wie einst beim Gummi?
Noch schwimmen Milliarden Roter Neon in den dunklen Gewässern des Rio Negro, doch wenn sie keine Handelsrelevanz mehr hätten, sähe ihre Zukunft düster aus: die dann folgende Abholzung der Regenwälder würde die Art – und mit ihr tausende weiterer, für den Handel uninteressanter Arten – ernsthaft gefährden, der Fang als Zierfisch hingegen nicht.
Die spezielle Naturgeschichte der für die Hobbyaquaristik hauptsächlich in Frage kommenden Arten macht eine Überfischung oder gar Ausrottung völlig unmöglich. Denn es handelt sich bei fast allen Arten um stationär lebende Kleinfische. Alle diese Arten haben zum einen ein ungeheures Vermehrungspotential (dazu gleich mehr!) und sind zum anderen hochgradig kannibalisch, d.h. sie fressen den Laich, die Larven und die Jungfische von Artgenossen. Dies ist der Grund, warum sich die meisten Aquarienfischarten nur in speziellen Zuchtaquarien vermehren lassen, in denen dem Fressen von Laich und Jungfischen vorgebeugt wird, z.B. durch das Entfernen des Laichpaares (= 100% der Ursprungspopulation!). Kannibalische Artgenossen sind der wichtigste biotische Faktor, der die Populationsgröße einer wildlebenden Kleinfischart bestimmt. Der einzige Effekt, der von einer starken Befischung einer solchen stationär lebenden Kleinfischart ausgeht, ist darum, dass die wildlebende Population wächst, nicht, dass sie schrumpft.
Die allermeisten Aquarienfische sind hochgradig kannibalisch und können darum nur in besonderen Zuchtaquarien vermehrt werden, so z.B. die Sumatrabarbe, Puntigrus anchisporus.
Das zeigen auch die Erfahrungen, die gemacht wurden, als man versuchte, unliebsam gewordene Neozoen in Mitteleuropa auszurotten. In den 1870er bis 1890er Jahren wurden gezielt verschiedene Arten nordamerikanischer Fische und Krebse in Deutschland angesiedelt, um den Speisezettel des Menschen zu erweitern. Mit zum Teil verheerenden Folgen. Durch den amerikanischen Krebs Orconectes limosus wurde die für die europäischen Krebse tödliche Krebspest verschleppt, die die europäischen Arten bis heute an den Rand der Ausrottung drängt (aufgetreten ist die Krebspest VOR dem ersten Import amerikanischer Krebse, vermutlich durch Ballastwasser von Schiffen; mit dem Import amerikanischer Krebse hoffte man, die massiven Bestandsverluste unter den europäischen Arten zu kompensieren, ein Schuss, der fürchterlich nach hinten losging). Auch der Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus) und der Katzenwels (Ameiurus melas) haben sich als für die einheimische Kleinlebewelt verhängnisvoll herausgestellt, genau wie der in den 1960er Jahren als Beifang zu Besatzfischen aus Osteuropa eingeschleppte Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva). Jeder Versuch einer mechanischen Vernichtung oder wenigstens Reduzierung der Bestände dieser Arten durch Abfischen ist bisher kläglich gescheitert. Je mehr erwachsene Fische – z.B. Sonnenbarsche – weggefangen werden, desto stärker vermehrt sich die Population. Wo vorher hundert stattliche Fische lebten, schwimmen nach deren Abfischen kurze Zeit später tausende von kleinen, sich munter fortpflanzenden Exemplaren…
Eine Ausrottung stationär lebender Kleinfische durch Fang ist unmöglich, Es ist noch nie gelungen, eine unerwünschte Spezies – hier der Sonnenbarsch, Lepomis gibbosus – durch Befischung wieder loszuwerden.
Es ist schlicht unmöglich, eine Kleinfischart in einer intakten Umwelt durch Fang auszurotten. Das hängt vor allem mit dem ungeheuren Vermehrungspotential praktisch aller Fische zusammen. Denn selbst die Arten, die nur wenige Jungtiere produzieren, vermehren sich, verglichen mit Säugetieren oder Vögeln, in riesigen Mengen. Trotzdem bleiben – statistisch gesehen – von den Millionen von Nachkommen, die ein Fischpärchen zeugen kann, immer nur zwei Exemplare übrig, die sich wieder fortpflanzen.
Zu den Arten mit der geringsten Produktivität in Sachen Nachwuchs gehören die Lebendgebärenden Zahnkarpfen, also Guppy, Platy, Schwertträger, Molly & Co. Sie bringen pro Wurf nur 10-150 Jungtiere, je nach Größe, Alter und Ernährungszustand des Muttertieres. Verglichen mit Eierlegern ist das ein Witz, laichen doch selbst die winzigen Neonsalmler 50-100 Eier pro Laichgang und das alle 6 Tage, während zwischen den Würfen der Lebendgebärenden 8-12 Wochen liegen. Selbst wenn ein Guppy nur 10 Jungfische pro Wurf hat, die ihrerseits wieder nur 10 Jungfische pro Wurf produzieren und so weiter, so ergeben sich von einem einzigen Ausgangstier nach vier Generationen eine theoretische Nachkommenzahl von 19.450 Exemplaren in etwas mehr als einem Jahr! Dabei wird eine Generationsfolge von 12 Wochen zugrunde gelegt und davon ausgegangen, dass etwa 50% der Jungtiere Männchen und 50% Weibchen sind. Bei angenommenen 20 Jungtieren pro Wurf sind es schon 46.900 Nachkommen. Und bei 50 Jungtieren pro Wurf schwindelerregende 20.411.500, also in etwa die Menge, die zu früheren Spitzenzeiten jährlich an Roten Neons aus Brasilien exportiert wird/wurde. Wohlgemerkt, das ist der Nachwuchs von einem einzigen Weibchen nach vier Generationen in etwas über einem Jahr! Die tatsächlichen Nachkommenzahlen bei Kleinfischen sind aber erheblich höher.
Guppys vermehren sich, verglichen z.B. mit Roten Neons, nur sehr langsam. Trotzdem können theoretisch aus einem Weibchen in einem Jahr über 20.000.000 Guppys werden.
Fast alle handelsrelevanten Kleinfisch-Arten – der Rote Neon ist wirklich eine Ausnahme – werden überwiegend oder gar ausschließlich als Nachzucht gehandelt. Nicht aus Artenschutzgründen. Das hängt vielmehr mit den Vertriebsstrukturen zusammen. Der gegenwärtige Aquarienfischmarkt verlangt nach ganzjährig gleichbleibender Qualität und kalkulierbaren Preisen. Das kann ein Naturprodukt, wie es ein wildgefangener Fisch nun einmal ist, kaum leisten. Die sind mal leichter und mal schwerer zu fangen, mal dicker und mal dünner, mal stabil und mal labil, je nach Saison. Darum werden praktisch alle Standardfische als Nachzuchten gehandelt.
Die überwältigende Mehrzahl der Aquarienbesitzer auf der Welt interessiert sich wenig bis gar nicht für die gewaltige Artenvielfalt, die gerade Fische zu bieten haben.
Die Kriterien, nach denen diese Aquarienbesitzer den Besatz für ihr Aquarium aussuchen, sind völlig andere, nämlich: Sind die Tiere pflegeleicht? Sehen sie gut aus? Vertragen sie sich mit den anderen Fischen? Darum gibt es im Zoofachhandel das so genannte Standard-Sortiment.
Der Hochlandkärpfling Ameca splendens gilt als in freier Wildbahn ausgestorben. Dass er noch existiert verdankt er ausschließlich einigen enthusiastischen Aquarianern.
Nach der Internationalen Roten Liste (IUCN, http:// www.iucnredlist.org, abgerufen am 2. Mai 2019) sind derzeit 63 Süßwasser-Fischarten vollständig ausgestorben. Keine einzige davon hat irgendwelche Handelsrelevanz, bei keiner einzigen wird Überfischung zum Zwecke des Zierfischhandels als Grund für das Aussterben angegeben, die Mehrzahl davon wurde überhaupt noch nie im Aquarium gepflegt. Weitere 6 Arten existieren immerhin noch in Menschenhand, sind aber in der Natur ausgestorben, nur eine davon – der Hochlandkärpfling Ameca splendens – taucht ab und zu im Handel auf, gilt aber als Seltenheit und hat keine nennenswerte Handelsrelevanz; diese und 4 weitere Arten existieren nur noch, weil spezialisierte Aquarianer sie in Erhaltungszucht pflegen. Auf das Aussterben in der Natur hatte der Fang der Zuchttiere keinerlei Einfluss, das Aussterben ist ausschließlich auf die vollständige Zerstörung der Lebensräume durch den Menschen zurückzuführen. Die sechste Art, Stenodus leucichthys, der Weißlachs, ist ein Speisefisch, der zur Zeit wildlebend nicht existieren kann, da durch Staudämme die Laichgründe nicht mehr erreicht werden und eine ausgesetzte, gebietsfremde Art die Restbestände bedroht. 459 Arten sind laut IUCN kritisch gefährdet. Einige davon werden in Erhaltungszucht von Aquarianern gepflegt, insgesamt könnte man – legt man die Zuchterfahrungen mit nahe verwandten Arten zugrunde – mindestens 152 davon auch in privater Erhaltungszucht halten. Allerdings sind diese Tiere für die überwältigende Mehrheit der Aquarianer nicht attraktiv; darum scheitern Erhaltungszuchten langfristig meist an der Tatsache, dass es unmöglich ist, für die gezüchteten Tiere Abnehmer zu finden.
Der Feuerschwanz (Epalzeorhynchus bicolor) ist von großer Handelsrelevanz, alle Exemplare im Handel sind Nachzuchten. In der Natur gilt die Art als kritisch gefährdet. Der Handel hat mit der Gefährdung nichts zu tun.
Nur bei zwei Arten der Kategorie „kritisch gefährdet“ wird die Überfischung für den internationalen Zierfischhandel als Grund für den Niedergang der freilebenden Populationen angegeben, nämlich bei der thailändische Haibarbe (siehe hierzu Schäfer, F. (2014): Die Haibarbe. AqualogNews 110: 42) und bei einem großwüchsiger Tigerbarsch (Datnioides pulcher), einer bis zu 40 cm lange Art. Nur eine Art dieser Kategorie ist auch gegenwärtig handelsrelevant, nämlich der Feuerschwanz (Epalzeorhynchus bicolor). Mit Ausnahme der zwei bereits erwähnten Arten (Haibarbe und Tigerbarsch) ist bei keiner der oben genannten Gefährdungs-Kategorien das Besammeln für die Aquaristik Grund für das Seltenwerden, es sind ausschließlich Umweltveränderungen, die dafür verantwortlich sind. Jegliche behördliche Behinderung der Zucht und des Handels mit diesen Tiere – z.B. durch die Listung in CITES – könnte das schnelle Aussterben dieser Arten nach sich ziehen.
Natürlich handelt niemand mit Wildfängen solch gefährdeter Arten. Das wäre auch vollkommen unwirtschaftlich. Aber die Erkenntnis, dass staatliche Kontrollen und Reglementierungen des Handels von Nachzuchten auch solcher in der Natur hochgradig gefährdeter Arten kontraproduktiv sind und das Gefährdungspotential nur erhöhen, aber niemals verringern, ist grundlegend und kann nicht oft genug wiederholt werden.
Wenn also überhaupt ein Zusammenhang von „Roter Liste“ und Aquaristik hergestellt werden kann, so der, dass beliebte Aquarienfische dadurch, dass sie eine gewisse Handelsrelevanz haben, vom Aussterben bewahrt werden können. Niemals ist der Lebendhandel die Ursache des Aussterbens, auch bei den beiden Fallbeispielen Siamesische Haibarbe und Tigerbarsch sind die Arten ja nicht durch den Lebendhandel ausgestorben, sondern „nur“ gefährdet und beide Arten könnten, wären sie aktuell noch handelsrelevant (was sie allerdings nicht sind, die Siamesische Haibarbe wird seit ca. 30 Jahren nicht mehr als Aquarienfisch gehandelt, der Tigerbarsch nur ganz vereinzelt in Asien, es handelt sich immerhin um einen Speisefisch) in großer Stückzahl nachgezüchtet werden.
Warum Handel mit Wildfängen?
Warum wehren sich die Aquarianer so gegen Beschränkungen? Wie bereits dargestellt, sind die alle handelsrelevanten Arten entweder Nachzuchten oder entstammen einer nachhaltigen Fischerei. 99% der Aquarienbesitzer geben sich mit diesen Arten zufrieden. Doch ein kleiner Teil, etwa 20.000 Aquarianer und Aquarianerinnen, sind in Vereinen bundesweit oder international organisiert, betreiben die Aquarienkunde ernsthafter und mit einem hohen Forschungsanspruch. Ausnahmslos alles, was wir über die Biologie von Kleinfischen weltweit wissen, verdanken wir der Aquarienkunde. Man muss sich nur einmal vor Augen halten, dass noch 1858 in einem der wichtigsten Werke über die Fische der Donaumonarchie (Heckel & Kner) nichts über das Laichverhalten des Bitterlings (Rhodeus amarus), der als Brutparasit in Süßwassermuscheln laicht, bekannt war. Das wurde erst durch die Entstehung der Aquarienkunde (in Deutschland etwa zeitgleich mit Heckel & Kner) erforscht!
Es war noch vor 200 Jahren völlig unbekannt, dass Bitterlinge (dies ist die heimische Art Rhodeus amarus) in Muscheln laichen. Alles, was wir über das Verhalten von Kleinfischen wissen, verdanken wir der Aquaristik. Wissen über die Biologie einer Art ist jedoch die absolute Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Artenschutz.
Biodiversitätsforschung und Erfassung der Arten sind von höchster Bedeutung. Soweit es die Kleinfische betrifft, ist derartiges ohne die Aquarienkunde gar nicht leistbar. Allein in einer Fischgattung, den Prachtzwergguramis (Parosphromenus), die durch die Rodung des Urwaldes in Südostasien und die großflächige Anlage von Ölpalmplantagen allesamt am Rande der Ausrottung stehen, wurden dank der Aquarienkunde bis heute 28 Arten bekannt. Zuvor, bevor diese Tiere für die Aquaristik entdeckt wurden, zwischen 1859 und 1955, erfasste man gerade einmal 3 Arten. Diese Fischarten unterscheiden sich nur in der Lebendfärbung, die allerdings ganz wundervoll und vielfältig ist. Ohne die Aquarienkunde hätte man diese Artenvielfalt nie kennengelernt. Und dieses Beispiel ist KEINE AUSNAHME!
Parosphromenus cf. bintan “Jambi Blue Line” – eine der zahlreichen Neuentdeckungen in der Gattung der Prachtzwergguramis. Alle Arten sind durch Palmölanbau stark gefährdet, der Handel mit Wildfängen dieser Arten ist ohne jede Bedeutung für die Bestände.
Jede rechtliche Einschränkung des Fangs, des Handels, der Pflege und Zucht von Kleinfischen – AUCH UND BESONDERS VON WILDFÄNGEN – muss unterbleiben. Dadurch würden Arten unnötig gefährdet und das Niveau der Biodiversitäts-Forschung um Jahrzehnte zurückgeworfen. Analoges gilt für sämtliche Kleintiere, auch Korallenfische, Reptilien, Amphibien, Kleinvögel, Kleinsäuger und Wirbellose.
Die bestehenden Gesetze, vor allem das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), sind völlig ausreichend. Eine Listung in CITES bedeutet ja nicht, dass die Arten in irgendeiner Art und Weise selten sind. Meist sind sie es nicht. Die Listung bedeutet, dass die Arten so attraktiv sind, dass man bei einem unkontrollierten Handel eine Gefährdung befürchtet. Eine exzessive CITES-Listung von Arten ist jedoch kontraproduktiv. Ist nämlich eine in CITES gelistete Art gar nicht handelsrelevant, so wird durch eine Handelsbeschränkung lediglich ein Schwarzmarkt geschaffen, der vorher überhaupt nicht existierte. Es ist ein ehernes Gesetz der Marktwirtschaft, dass eine Angebotsverknappung zu steigenden Preisen führt. Zuvor frei handelbare, aber eigentlich unverkäufliche und für eine breite Käuferschicht uninteressante Arten werden durch eine CITES-Listung plötzlich teuer und das allein macht sie zum Ziel skrupelloser, gesetzloser Geschäftemacher. Auf diese Gefahr machte in großer Weitsicht bereits Horst Stern 1973 in seiner unübertroffenen Fernsehserie „Sterns Stunde“ in der Folge „Bemerkungen über das Tier im Handel“ aufmerksam.
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Die einzigen Süßwasserfische, die Handelsrelevanz haben und unter CITES fallen, sind die Drachenfische des Formenkreises um Scleropages formosus. Auf dem Bild ist eine goldene Zuchtform von S. legendrei. Diese Tiere werden hauptsächlich in Asien gehandelt, sie werden mit über 60 cm Länge für den Geschmack europäischer Aquarianer zu groß. Ob es sinnvoll ist, solche Tiere in CITES zu belassen, ist unter Wissenschaftler heftig umstritten.
In einer empörten Stellungnahme wurde im Wahlkampf 2013 der Tierverbrauch der Terrarianer angeprangert: 440.000 bis 840.000 legal gehandelten Reptilien pro Jahr würden pro Jahr verbraucht. Dabei heißen diese Zahlen erst einmal gar nichts. Das dürfte, nur um dem einmal einen Vergleich entgegen zu stellen, in etwa der Zahl der in einer Woche von streunenden Hauskatzen in einer Großstadt der Tropen oder Subtropen getöteten Echsen entsprechen. Die von den bearbeitenden Fachleuten der Ursprungsländer ausgegebenen Exportquoten grundsätzlich in Frage zu stellen, ist koloniale Arroganz. Zumal ja bereits jetzt die EU der Einfuhr erst zustimmen muss, worauf kein Rechtsanspruch seitens des Importeurs besteht, auch wenn er bereits eine Exportgenehmigung des Ursprungslandes hat.
Chindongo saulosi kommt nur an einem einzigen Riff im Malawisee vor. Daher befürchtete man, die Art könne durch Fang und Export bedroht sein – grundlos!
Der nachhaltige Fang von Vivarientieren ermöglicht in strukturarmen Ländern ein Einkommen aus der Natur. Das ist aktive Entwicklungshilfe! Gleichzeitig wird dadurch aus „wertlosen“ Brachflächen, die stets von Brandrodung und Urbarmachung bedroht sind, ein wirtschaftlich interessanter und darum schützens- und erhaltenswerter Raum.
Der Schlammpeitzger, Misgurnus fossilis, ist eine der bedrohtesten einheimischen Fischarten. Fang- und Haltungsverbote sind aber völlig sinnlos, denn die Art leidet unter Lebensraumverlust.
Fang- und Handelsverbote haben per se keinerlei positive Auswirkungen auf die natürlichen Bestände, wie man anhand der jährlich länger werdenden Roten Listen europäischer Kleintierarten sehen kann. Keine einzige europäische Art wird in nennenswertem Umfang als Wildfang in Privathand gepflegt, der Handel mit wildgefangenen Tieren europäischer Arten ist seit 40 Jahre verboten…
Diskuswildfänge. Der Handel mit diesen schönen ist Tieren ist nachhaltig und muss unbehindert bleiben!
Da Kleintiere nur in intakten Lebensräumen überleben, ist der Kauf von Wildfängen direkter Natur- und Umweltschutz und damit der effektivste Artenschutz, den man sich vorstellen kann. Denn dadurch, dass die Wildfänge ein Einkommen ermöglichen, schützen die Fänger die Lebensräume, die ansonsten zerstört würden.
Raubfische sind faszinierende Geschöpfe. Sie mussten zahlreiche Strategien entwickeln, um an ihre Nahrung zu gelangen – andere Fische, also Tiere, die den Räubern bezüglich Intelligenz und Anpassungsvermögen ebenbürtig sind. Eben darum sind Raubfische besonders spannende Beobachtungsobjekte im Aquarium. Wie beschleichen sie ihre Beute? Welche Beutefische werden bevorzugt erjagt? Wie reagieren sie auf Artgenossen – sehen sie in ihnen Konkurrenten oder jagen sie gemeinsam? Wie finden sich bei einzelgängerischen Raubfischen die Geschlechtspartner zur Fortpflanzungszeit? Das sind nur einige wenige Fragen, auf die für die meisten Arten bislang kaum Antworten gegeben werden können. Ein weites Feld also für forschende Aquarianer.
Acestrorhynchus cf. minimus aus Peru
Hinzu kommt noch, dass die meisten Raubfische entweder sehr elegante oder aber sehr bizarre Körperformen haben. Und fast alle sind – für Fischverhältnisse – besonders intelligent und manchmal scheint es gar, als könne man zu diesen uns stammesgeschichtlich so fern stehenden Geschöpfen sogar eine Art gegenseitiger Beziehung aufbauen.
Acestrorhynchus altus ist wunderschön, wird aber mit 25-30 cm Länge ziemlich groß
Leider haben fast alle Raubfische aber eine unangenehme Eigenschaft: die meisten werden zu groß für durchschnittliche Aquarienmaße. In vielen Fällen können wir darum nur Jungtiere auf Zeit pflegen und müssen uns von ihnen wieder trennen, wenn es gerade schön wird. Schade!
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Acestrorhynchus microlepis sieht fast genau so aus wie A. minimus, wird aber viel größer (ca. 40 cm). Der kleine schwarze Fleck hinter dem Kiemendeckel verrät ihn.
Eine diesbezüglich Ausnahme findet sich mit Acestrorhynchus minimus, einem Barrakuda-Salmler aus Amazonien. Die Barrakuda-Salmler sind mit 14 derzeit anerkannten Arten weit in Südamerika verbreitet. Die meisten Arten werden 20-30 cm lang, können in sehr großen Aquarien also noch ganz gut gepflegt werden. Doch Acestrorhynchus minimus wird sogar nur etwa 8-10 cm lang und kann somit auch in mittelgroßen Aquarien von vielleicht 120 cm Kantenlänge noch hervorragend untergebracht werden. Leider wird die Art nur sehr selten importiert. Aus wissenschaftlichen Aufsammlungen kennt man den Fisch, dessen Typuslokalität der Lago Jacaré am Rio Trombetas in Brasilien ist, aus Brasilien, Venezuela und dem brasilianisch-kolumbianischen Grenzgebiet. Das abgebildete Exemplar stammt aber aus Peru, jedoch passen alle diagnostischen Merkmale der Art. Von morphologisch ähnlichen, großwüchsigen Arten, kann man A. minimus am sichersten dadurch unterscheiden, dass A. minimus nur einen dunklen Fleck auf der Schwanzwurzel hat, nicht aber am Ende des Kiemendeckels.
Sehr hübsch und ebenfalls ziemlich klein bleibend (10-12 cm): A. isalinae
Die herrliche grüne Körperfarbe zeigen die Fische leider nur bei entsprechender Beleuchtung von der Seite; am schönsten wirken sie, wenn zeitweise die Sonne in das Aquarium scheint. Die Aufnahme entstand ohne Blitzlicht bei seitlichem Tageslichteinfall.
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Die Zähne zeigen: alle Barrakuda-Salmler sind obligatorische Raubfische. Dies ist A. heterolepis.
Der Zwerg-Barrakuda-Salmler ist gegenüber Artgenossen und artfremden Fischen, die als Beute nicht in Frage kommen, vollkommen friedlich. Futterfische sollten die Länge des Kopfes von Acestrorhynchus minimus nicht wesentlich überschreiten. Es ist aber grundsätzlich empfehlenswert, die Fische frühzeitig an tiefgekühlte Fischstückchen (ideal eignet sich dazu Stint, Osmerus eperlanus) zu gewöhnen, denn die ständige Gabe von lebenden Futterfischen ist aus mehreren Gründen problematisch: die ganzjährige, ausreichende Beschaffung kann Probleme bereiten und die Futterfische können sehr leicht Krankheiten mitbringen. Sehr sentimentale Menschen könnten mit der Zeit auch Skrupel entwickeln, lebende Fische zu verfüttern.
Insgesamt ist der Zwerg-Barrakuda-Salmler ein ideales Beobachtungsobjekt für Aquarianer, die Raubfische studieren wollen, jedoch nur eingeschränkte räumliche Möglichkeiten dazu haben.
Gespenstheuschrecken oder Phasmiden sind ideale Terrarientiere. Etwas Anspruchsloseres kann man sich kaum denken und die Pflege und selbst die Zucht gelingen daher auch jedem Anfänger. Lediglich vor dem Wehrsekret einiger Arten muss man sich in Acht nehmen.
Fast alle hier genannten Arten haben eines gemeinsam: sie lassen sich problemlos mit Brombeerlaub ernähren. Da Bromberren sogar in Großstädten ein allgegenwärtiges “Unkraut” darstellen und ganzjährig grüne Blätter haben, steht Futter immer problemfrei zur Verfügung. Nur Peruphasma schultei muss mit Liguster oder Cotoneaster ernährt werden.
An Phasmiden, wie die Gespenstheuschrecken auch genannt werden, fasziniert die Vielfalt der Gestalt. An Lebensäußerungen haben sie nicht allzu viel zu bieten, es sei denn, man ärgert sie. Dann zeigen sie ein arttypisches Abwehrverhalten, das darin bestehen kann, stark bedornte Körperteile schwungvoll gegen den Angreifer einzusetzen (was bei großen Arten durchaus blutende Wunden verursachen kann) oder sie packen die chemische Keule aus. Ernsthaft zu Schaden kommt man als Mensch dabei nicht, aber es kann sehr unangenehm sein und lehrt, dass man Tiere gefälligst nicht zu ärgern hat. Prädikat: Pädagogisch wertvoll!
Hier zehn beliebt und häufig erhältliche Arten:
Exastoma tiaratum
Nummer 1 ist Extatosoma tiaratum. Diese ursprünglich aus Australien stammende Art ist die häufigste Phasmide im Handel. Die Weibchen werden bis zu 14 cm lang, die Männchen bleiben, wie bei Phasmiden üblich, deutlich kleiner. Sie sehen auch ganz anders aus und als Laie könnte man sie für eine andere Art halten. Die Jungtiere imitieren Ameisen und sind recht lebhaft.
Heteropteryx dilatata
Nummer 2 ist ein Schwergewicht: Heteropteryx dilatata gilt – zumindest das Weibchen – als schwerstes Insekt der Welt und diese Wuchtbrummen legen auch noch die größten Eier im Insektenreich. Beliebt sind vor allem die hübsch grün gefärbten Weibchen, natürlich auch ihrer imposanten Größe von ausnahmsweise bis zu 17 cm wegen. Das Bild zeigt ein jüngeres Tier.
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Pharnacia biceps
Nummer 3 ist eine Phasmide, die nicht schwer, aber lang ist: gut 30 cm kann das Weibchen von Pharnacia biceps erreichen. Leider kommt diese gewaltige Länge auf dem Photo nicht so recht rüber.
Phyllium bioculatum
Das Wandelnde Blatt, Phyllium bioculatum, ist unsere Nummer 4. Normalerweise ist die Art grün gefärbt, aber ganz selten kommen auch rote (wie im Bild) oder gelbe Exemplare vor – Wandelnde Herbstblätter! Allerdings vererbt sich die Färbung nicht. Die dauerhafte Zucht über Generationen hinweg ist bei dieser Art recht anspruchsvoll.
Peruphasma schultei
Nun Nummer 5: eine wahre Giftspritze ist Peruphasma schultei, die erst vor wenigen Jahren in Peru gefunden wurde. Sie warnt aber ausgiebig, bevor sie ihre Ladung Pfefferspray versprüht. Diese Art ist mit Liguster oder Cotoneaster zu füttern.
Aretaon asperrimus
Die 6 ist ein stacheliges Schätzchen: Aretaon asperrimus, bei dem die Weibchen 9, die Männchen etwa 5.5 cm lang werden. Sie stammt von Borneo.
Ähnlich sieht dieser Art die größte Dornschrecke, die als wir als Nummer 7 vorstellen: Eurycantha calcarata. Die Riesen-Gespenstschrecke ist bestens geeignet für alle, die erste Erfahrungen in der Insektenpflege machen wollen. Sie ist groß (Weibchen um 14.5 cm, Männchen um 12 cm), weitgehend harmlos (Männchen können mit den Stacheln an den Hinterbeinen empfindlich pieksen, giftig sind sie aber nicht) und mit Brombeerlaub extrem einfach zu ernähren. Die geselligen Tiere haben trotz ihrer Größe nur geringe Platzansprüche, da sie sich wenig bewegen. Wichtig sind für diese Gespenstschrecken, deren ursprüngliche Heimat in Neu Guinea liegt, Versteckplätze in Form von hohl liegender Rinde etc., denn sie sind – ein weiterer Vorteil dieser Tiere – nachtaktiv. So verschlafen sie den Tag, wenn der Pfleger auf Arbeit ist und sind abends, wenn er oder sie nach Hause kommt, fit. Trotz ihrer tropischen Heimat hat sich gezeigt, dass bei Unterbringung in normal beheizten Räumen keine Zusatzheizung nötig ist. Die Tiere haben jedoch einen erhöhten Wasserbedarf, weshalb es günstig ist, einen Wassernapf ins Becken zu stellen. Die Fortpflanzung erfolgt durch Eier, die in Erde abgelegt werden. Das Maximalalter liegt bei etwa 1 Jahr.
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Ramulus sp. “Blue”
Nummer 8 dient als Beispiel für eine Reihe kleinerer, unscheinbarer Arten: Ramulus sp. “Blue”, bei der es sich möglicherweise um R. nematodes handelt. Die Männchen sind hier blau, die Weibchen meist grün.
Lamponius guerini
Die Guadeloupe-Stabschrecke, Lamponius guerini, ist unsere Nummer 9. Diese Art imitiert eher einen Vogeldreck als ein Stöckchen, wie viele ihrer Verwandten.
Medauroidea extradentata
Nummer 10 schließlich ist ein Tier, das zu tausenden Schulen und Laboratorien als Lehrtier bewohnt: die Annam-Stabschrecke (Medauroidea extradentata), die viele noch als Baculum extradentatum kennen. Diese anspruchslose Schrecke kann sich wie so viele Phasmiden sowohl geschlechtlich mit Männchen wie auch in Abwesenheit von Männchen durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen.
In Menschenobhut entstehen von nahezu allen Tier- und Pflanzenarten über kurz oder lang Zuchtformen. Mancher findet sie schöner, mancher weniger begehrenswert als die Naturformen. Ich will Ihnen heute zwei seltene Wildformen von Lebendgebärenden Zahnkarpfen vorstellen, deren Zucht über Generationen hinweg mindestens so anspruchsvoll ist, wie das Erzüchten neuer Spielarten.
Priapella olmecae, Weibchen
Priapella olmecae Die Gattung Priapella umfasst derzeit 6 beschriebene Arten, von denen P. intermedia und P. compressa bisweilen im Handel auftauchen. Eine Art, P. bonita, ist wohl ausgestorben, zumindest sind alle bekannten Wohngewässer der Art durch Zuckerfabrikabwässer verseucht, die Fische dort nicht mehr nachweisbar.
Männchen
Alle Priapella-Arten sind Oberflächenfische, die in der Natur an relativ stark strömendes Wasser angepasst sind. Hier stehen sie im Schwarm mit dem Kopf gegen die Strömung und springen nach kleinen Insekten, die ihre Hauptnahrung bilden. Besonders auffallend sind die leuchtend blauen Augen, die es an Leuchtkraft leicht mit denen der Leuchtaugenfische (Aplocheilichthys) aufnehmen können.
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Weibchen
Die Pflege der schönen Tiere im Aquarium ist nicht schwer, aber anspruchsvoll. Man sollte sie im Schwarm halten, damit ihre volle Schönheit zur Geltung kommt. Es handelt sich um sehr friedliche Fische. Das Aquarium sollte nicht zu klein sein, sonst sind die Fische scheu; geeignet sind Aquarien ab 80 cm Kantenlänge, mehr ist besser. Die Tiere mögen ein gut ausgeleuchtetes Aquarium mit kräftiger Filterung, die Temperatur sollte im Bereich von 21-26°C liegen. Mittelhartes bis hartes Wasser mit einem pH-Wert über 7,5 ist zu bevorzugen, auch wenn Priapella in der Natur in vergleichsweise weichem Wasser vorkommen (GH 3-8°dH, KH 3-4°dH). Bakterielle Wasserbelastung wird nur schlecht vertragen, kräftige, möglichst häufige Teilwassserwechsel (ich rate zu 30-50% wöchentlich) sind eine wichtige Pflegemaßnahme.
Gefressen wird jegliches übliches Zierfischfutter, allerdings nicht vom Boden. Anflugnahrung (Essigfliegen) und Schwarze Mückenlarven sind Leckerbissen für die Fische. Erfahrene Züchter schwören auf die Anflugnahrung als wesentliches Mittel zur erfolgreichen Nachzucht. Die Tragzeit beträgt 35-42 Tage und es werden 8-25 Jungtiere pro Wurf geboren. Pflanzen werden von Priapella olmecae nicht beschädigt.
Zwei Männchen und ein Weibchen von Xenophallus umbratilis
Xenophallus umbratilis Aus Costa Rica stammt dieser niedliche Fisch. Hier kommt er in nur wenigen Gewässern vor, die in den Atlantik entwässern. Es handelt sich um recht zarte, dabei aber keineswegs empfindliche Fische. Die Männchen werden etwa 4 cm, die Weibchen etwa 5 cm groß.
Solche Besonderheiten pflegt man nicht in bunt zusammengewürfelten Gesellschaftsaquarien, sondern stellt ein Becken ganz gezielt für sie zusammen. Andernfalls hätte man wenig Freude an den Fischen, denn in unpassender Gesellschaft wirken sie blass und unscheinbar. Ganz anders in ruhigen, dicht bepflanzten und nicht zu hell erleuchteten Aquarien. Der Fisch trägt seinen (allerdings wenig gebräuchlichen) deutschen Namen “Schattenkärpfling” nicht zu Unrecht. Wie in der Natur meidet er offene, hell erleuchtete Partien des Aquariums. Ist das Becken wie oben beschrieben eingerichtet, mit sauberem Wasser und einer guten, wenn auch nicht übermäßigen Strömung ausgestattet, so wird man von der Farbenpracht der balzenden Männchen begeistert sein.
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Wie bei vielen anderen Lebendgebärenden machen sie eine Rangordnung untereinander aus, die man als Aquarianer an der Färbung der Rückenflosse erkennen kann. Je orangefarbener, desto höher im Rang steht das Tier.
Man pflegt Xenophallus umbratilis bei Temperaturen zwischen 20 und 24°C. Die Weibchen gebären nach etwa 28 Tagen Tragzeit 15-25 Jungtiere, die sehr zart wirken und mit Artemia-Nauplien aufgezogen werden sollten.
Das kann man nicht von vielen Fischarten sagen: Dass sie in Tümpeln, Pfützen, langsam fließenden Gewässern, Sumpfgebieten und … hohlen Baumstämmen vorkommen! Aber diese Aussage gilt tatsächlich für diesen Fisch: Sjöstedts Prachtkärpfling.
Fundulopanchax sjostedti wurde früher als der „Blaue Gularis“ bezeichnet
Es liegt nicht etwa daran, dass dieser Fisch ein besonders guter Kletterer ist. Das ist er nicht. Es liegt vielmehr daran, dass er seine Eier in den schlammigen Boden seiner Wohngewässer legt. Hier sind auch die reichen Nahrungsgründe für viele Watvögel. An den Füßen und Beinen dieser Vögel bleibt gelegentlich Schlamm kleben, wenn sie abfliegen.
Männchen (oben) und Weibchen, jüngere Wildfänge aus Nigeria, Delta-State
Wenn das während der langen Eientwicklungszeit der Prachtkärpflingseier geschieht (sie kann über 2 Monate betragen), kann es theoretisch geschehen, dass Eier im Schlamm auf diese Art und Weise verschleppt werden und mit dem Vogel auf einen Baum gelangen, wo sie abgewaschen oder abgewischt werden können. Hat der Baum nun zufällig eine wassergefüllte Höhlung können sich die Eier dort entwickeln und – voilá – wir haben Prachtkärpflinge, die in einem hohlen Baum leben!
Obwohl diese Geschichte seit Jahren kursiert, muss ich zugeben, dass mir noch niemand begegnet ist, der tatsächlich eine solche Baumpopulation eines Prachtkärpflings gefunden hätte. Sollte sich unter unseren Lesern jemand befinden, der das erlebt hat, so soll er doch bitte eine kurze Mitteilung machen.
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Männchen aus Kamerun („Funge“-Stamm)
Sjöstedts Prachtkärpfling ist heute als Fundulopanchax sjostedti bekannt, aber man findet ihn in der Aquarienliteratur immer noch unter seinem alten Gattungsnamen Aphyosemion, wo er oft in folgenden Schreibweisen auftaucht: A. sjoestedti, A. caeruleum oder A. coeruleum. Es gibt weitere Synonyme, doch die tauchen eher selten auf.
F. sjostedti ist nur eine von gut 300 Arten, die die Familie Nothobranchiidae bilden, die wiederum ein Teil der Ordnung Cyprinodontiformes (Zahnkarpfen, dazu gehören neben den Killis u. a. auch die Lebengebärenden) sind.
Bereits in der Natur gibt es eine Reihe von Farbvarianten von Sjöstedts Prachtkärpfling, was nicht weiter verwundert, denn die Art besitzt ein riesiges Verbreitungsgebiet, wo sie kleinere Gewässer im Nigerbecken von Süd- bis Südost-Nigeria, Südwest-Kamerun und sogar von Ghana besiedelt. Alle diese Varianten sind spektakuläre Fische. Hinzu kommen aber auch noch diverse Aquarienstämme, denn Sjöstedts Prachtkärpfling ist ein alter Aquarienfisch, der schon 1905 seinen Weg in die Aquarien fand. Der bekannteste Aquarienstamm ist wohl der “USA-Stamm”, der in den Staaten entstand, von dort in den 1980er Jahren nach Frankreich gelangte und von Frankreich aus weit verbreitet wurde.
Männchen des „USA-Stammes“
Sjöstedts Prachtkärpfling kann leicht im Aquarium gehalten und gezüchtet werden. Er braucht weiches Wasser, wobei der pH-Wert zwischen 6.5 und 7.5 liegen darf. Die Tempertur sollte zwischen 20 und 25°C liegen. Die Männchen sind untereinander sehr aggressiv , wogegen man Vorkehrungen treffen muss. Man kann alternativ wenige Männchen in großen, versteckreichen Becken zusammen halten, oder man pflegt nur ein Männchen pro Aquarium. Man sollte den Fisch nicht in zu kleinen Aquarien pflegen, denn mit 12.5 – 13 cm Länge gehört er zu den großen Killifischen. Im Gegensatz zu männlichen Artgenossen ist Sjöstedts Prachtkärpfling gegenüber fremden Arten relativ friedfertig und zurückhaltend. Das Aquarium sollte nicht zu grell beleuchtet sein. Wichtig ist ein dunkler, feinkörniger Bodengrund. Eine dichte Bepflanzung schätzt der Fisch sehr.
Bezüglich der Nahrungsaufnahme ist er nicht wählerisch, doch wird kräftigem Lebendfutter gegenüber jeglichem anderen Futter der Vorzug gegeben.
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Weibchen (unteres Tier) bleiben kleiner und sind unscheinbar gefärbt
Seine Eier legt er in Laichmops, Fasertorf oder den Bodengrund ab. Man sollte die Eier aus dem Aquarium entfernen und mehrere Wochen feucht lagern (dazu eignet sich eine simple Plastiktüte). Die Ruheperiode der Eier muss mindestens vier Wochen betragen, bis zu 16 Wochen sind jedoch möglich. Während dieser Periode lagert man die Eier bei einer Temperatur von 18-24°C. Im Aquarium belassene Eier können bereits nach 3 Wochen schlüpfen. Die Aufzucht ist nicht weiter kompliziert, denn die Jungfische sind von Anfang an groß genug, um frischgeschlüpfte Artemia-Nauplien aufzunehmen. Die Fische wachsen rasch heran und bereits nach 6 Wochen kann man die Geschlechter unterscheiden.
Aus China kommt gelegentlich einer der schönsten Süßwasserkugelfische zu uns: Takifugu ocellatus. Dieser Fisch führt uns deutlich vor Augen, dass die Begriffe „Süßwasserfisch“ und „Meerwasserfisch“ durchaus auf ein und die selbe Art angewendet werden können. Denn seine Jugend verbringt T. ocellatus in reinem Süßwasser und wandert später, genau wie der Lachs, in das Meer ab.
Im Meer wächst er zum geschlechtsreifen Tier heran. Wo und wie genau die Fische ablaichen ist unbekannt. Mit etwa 15 cm Gesamtlänge bleibt die Art für Takifugu-Verhältnisse recht klein. Es gibt insgesamt 26 Takifugu-Arten, von denen einige bis zu 50 cm lang werden können. Die Gattung ist auf den westlichen Pazifik beschränkt. Die Mehrzahl der Arten, so auch T. ocellatus, besiedelt subtropische oder temperierte Zonen. Man braucht also in Wohnräumen keine Zusatzheizung für die Pflege der Tiere im Aquarium. Untereinander sind die Tiere ausgesprochen aggressiv, bis sie sich erst einmal eingewöhnt haben. Gegen andere Fischarten, die nicht als Futter in Frage kommen, sind sie hingegen nach bisherigen Erfahrungen als friedlich einzustufen.
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Erwachsener T. ocellatus im Seewasseraquarium.
Ein aberrant gezeichneter, voll erwachsener T. ocellatus beim Verzehr einer Muschel
Ein aberrant gezeichneter, voll erwachsener T. ocellatus beim Verzehr einer Muschel
Als Futter brauchen sie kräftige, fleischliche Nahrung, also Frost- und Lebendfutter. Muscheln und Schnecken werden sehr gerne genommen, aber auch Garnelen, kleine Futterfische, Regenwürmer etc.
Aberrant gezeichneter T. ocellatus, Jungtier
Takifugu ocellatus ist, wie viele andere Kugelfische auch, recht variabel in der Färbung und es gibt eine Menge individueller Farbspielarten. Recht häufig findet man Exemplare, die zahlreiche goldgelbe Punkte auf dem Rücken haben. Gelegentlich treten auch so spektakulär gezeichnete Exemplare auf, wie man es auf dem einen Bild erkennen kann. Solche Tiere scheinen nicht selten zu sein, denn auf rund 100 importierte Exemplare kommt mindestens eines mit einer ungewöhnlichen, abweichenden Zeichnung. Doch immerhin zeigt die Mehrzahl der Tiere die so typische Brillenzeichnung über dem Rücken. Der Augenfleck um die Rückenflosse ist übrigens immer vorhanden, auch bei abweichend gezeichneten Tieren.
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Der Bodengrund im Aquarium sollte aus feinem Sand bestehen, denn darin graben sich diese Kugelfische gerne ein. Der Versuch, Jungtiere von 6-8 cm Länge auf Meerwasser umzugewöhnen, schlug immer fehl, man sollte das also unterlassen. Tatsächlich ist das schwierigste bei der Pflege dieses Kugelfisches die Wahl des Zeitpunktes, wann er ins Seewasser muss. Lebenslang im Süßwasser kann er nicht leben. Hier ist viel Fingerspitzengefühl seitens des Pflegers gefordert. Erfolgreich ins Meerwasser überführte T. ocellatus können wieder als einfach bezüglioch der Pflege erachtet werden.Takifugu ocellatus neigt etwas zu Erkrankungen an der Pünktchenkrankeit (Ichthyophthirius), man sollte Neuerwerbung gut im Auge behalten.
Nach dem spektakulären Import des neuen Fadenfisches aus Manipur (s. hier) gelang Aquarium Glaser auch die Einfuhr eines bildhübschen Hechtlings aus diesem nordindischen Bundesstaat.
Männchen des Panchax aus Manipur
Zur Zeit wird wissenschaftlich nur die Art Aplocheilus panchax in diesem Formenkreis anerkannt, der von China über große Teile Indiens, Burmas und Indochinas (Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos) sowie Indonesiens verbreitet ist. Selbstverständlich sehen die Tiere überall unterschiedlich aus und es ist sehr wahrscheinlich, dass in Wirklichkeit mehrere Arten hinter dem Namen A. panchax stecken. Auch der Manipur-Panchax repräsentiert wohl eine neue Art. Er unterscheidet sich von typischen A. panchax aus Westbengalen durch die vielen roten Tüpfel auf dem Körper, die intensiv orangefarbenen Flossen und ein dunkles Längsband, das bei Beunruhigung sichtbar wird.
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Weibchen des Panchax aus Manipur; man beachte das dunkle Längsband, das das Tier zeigt. Bei Beunruhigung kann es noch sehr viel deutlicher sichtbar sein.
Aplocheilus panchax wurde ursprünglich aus Bengalen beschrieben. Von dort kommen auch regelmäßig Importe nach Deutschland. Diese Fische zeichnen sich durch einen Polychromatismus aus, es gibt innerhalb der gleichen Population orangeflossige und weißflossige Männchen. Weibchen sehen alle gleich aus. Rote Tüpfel auf dem Körper fehlen aber meistens. Männchen und Weibchen unterscheidet man leicht an der Form der Afterflosse, die beim Weibchen abgerundet und kürzer als beim Männchen ist. Die Zucht ist leicht, es sind Eierleger.
Zum Vergleich: ein weißblaues Männchen des „gewöhnlichen“ A. panchax aus der Umgebung von Kakutta.Solche orangefarbenen A. panchax kommen in Bengalen gemeinsam mit den weißblauen vor.
Aplocheilus panchax ist ein idealer Fisch für das Gesellschaftsaquarium, wo er oberflächennahe Regionen bewohnt. Mitbewohner sollten nicht zu klein sein, sonst werden sie gefressen. Ansonsten nimmt A. panchax jedes übliche Fischfutter, auch Flockenfutter, gerne an. Die neuen Panchax aus Manipur sollte man nicht dauerhaft zu warm halten, es sind Bergfische und im natürlichen Lebensraum kann die Temperatur leicht auf 15°C absinken. Andererseits steigt die Wassertemperatur in den seichten Tümpeln, die der Panchax gerne besiedelt, an sonnigen Tagen auch schnell auf 30°C und mehr an.
Der Leopardengecko (Eublepharis macularius) gehört wegen seiner Anspruchslosigkeit zu den beliebtesten Terrarientieren. Als nachtaktiver Wüstenbewohner, der es gewohnt ist, mit wenig Nahrung und Wasser auszukommen und starke Temperaturschwankungen zu tolerieren, verzeiht er auch im Terrarium nahezu jeden Anfängerfehler. Ein enger Verwandter des in Asien (Afghanistan, Pakistan, Teile Indiens, Iran, Irak) lebenden Leopardengeckos kommt aus den Savannen Westafrikas: der Fettschwanzgecko (Hemitheconyx caudicinctus).
Fettschwanzgeckos gehören genau wie die Leopardengeckos zu den so genannten Lidgeckos. Diese Gruppe wird als Unterfamilie der Eublepharinae innerhalb der Familie der Geckos (Gekkonidae) geführt und umfasst fünf Gattungen (Coleonyx, Eublepharis, Goniurosaurus, Hemitheconyx und Holodactylus) mit insgesamt 37 Arten. Die meisten Arten gibt es in Asien, doch zeigt die Präsenz der Lidgeckos in der Neuen Welt (Coleonyx), dass die Gruppe alt ist und schon existierte, als Afrika, Asien und Südamerika noch einen gemeinsamen Kontinent darstellten.
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Der Fettschwanzgecko besiedelt, wie schon erwähnt, den breiten Savannengürtel Westafrikas und wird in Benin, Ghana, Guinea, Kamerun, Liberia, Mali, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo gefunden. Dieses Gebiet zeichnet sich durch eine Trockenzeit im Winter (November bis Februar) und eine feuchte Zeit im Rest des Jahres aus. Die durchschnittliche Temperatur liegt über 18°C, wobei die Mindesttemperatur in der Trockenzeit bei 13-14°C, die Höchsttemperatur in dieser Zeit bei etwa 33°C liegt. In der feuchten Zeit sind die Differenzen etwas weniger heftig, hier liegen auch die Mindesttemperaturen um 20°C, dafür sind die Maximaltemperaturen etwas höher.
Die Fettschwanzgeckos ficht das nur bedingt an. Sie sind ohnehin nachtaktiv, werden also den Höchsttemperaturen niemals ausgesetzt. Den Tag verbringen Fettschwanzgeckos in Höhlen, in denen es immer etwas feucht ist. Wie in alten Kellern herrscht hier ein relativ ausgeglichenes Klima. Gefährlich wird es für die Geckos vor allem während der niederschlagsreichen Zeit. Ihr Mikrohabitat muss dann so gewählt sein, dass sie in ihren Höhlen nicht absaufen.
Für die Terrarienhaltung des Fettschwanzgeckos bedeuten diese Befunde: Es sind energiesparfreundliche Tiere! Eine stromfressende Intensivbeleuchtung des Terrariums ist ebenso überflüssig wie eine starke Heizung. In normalen Wohnräumen reicht die Raumtemperatur für ein Gedeihen der Tiere vollkommen aus. Eine Lampe wird man vor allem anbringen, um die Tiere in Ruhe beobachten zu können. Ihre Stärke richtet sich nach dem Geschmack des Terrarianers, wobei berücksichtigt werden sollte, dass Vollmondnächte in den Tropen zwar taghell sind, aber dieses Ereignis tritt nur wenige Tage im Monat ein. Auf zu lange und intensive Beleuchtung reagieren Fettschwanzgeckos mit Stresssymptomen: Sie magern ab und werden krankheitsanfällig.
Eine wichtige Rolle spielt die Wahl des richtigen Bodengrundes für die erfolgreiche Dauerpflege dieser hübschen Gesellen. Reiner Sand ist völlig ungeeignet, denn er lässt sich weder in der richtigen Art und Weise feucht halten noch erlaubt er, dass sich die Tiere Wohnhöhlen graben können. Stark lehmhaltiger Sand, besser aber noch gute Gartenerde sind als Bodengrund geeignet. Gartenerde hat gegenüber lehmhaltigen Sand den Vorteil, biologisch bereits aktiv zu sein. Sie enthält Unmengen von Bakterien, Pilzen, Milben, Urinsekten etc., die helfen, Kot, Urin und Futterreste schnell zu entsorgen, ohne dass sich gefährliche Keimherde bilden können. Eine Pflanze, die wenig Licht benötigt (z. B. die Schusterpalme, Aspidistra elatior) dient als Bioindikator, ob der Bodengrund die richtige Feuchte hat. Ideal ist eine Bodenhöhe von etwa 15 cm.
Obwohl die Fettschwanzgeckos einen großen Teil ihres Feuchtigkeitsbedarfes über die Haut decken, sollte ein Trinkgefäß mit stets sauberem Wasser nicht fehlen. Morgens wird der Behälter mit Wasser besprüht, was den Morgentau simuliert. Gefressen werden alle üblichen Futterinsekten, Heimchen und andere Grillen sind, da nachtaktiv, am besten geeignet, aber auch der vielgeschmähte Mehlwurm ist als Kraftnahrung nicht zu unterschätzen.
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Wildfang der gestreiften Phase
Die Geckos werden etwa 22 cm lang, ca. ein Viertel der Gesamtlänge entfällt auf den Schwanz. Vom Fettschwanzgecko gibt es zwei Farbphasen, die “normale” ohne Rückenstrich und die “gestreifte” mit weißem Rückenstrich. Dies ist kein Geschlechtsmerkmal (man erkennt die Männchen leicht an den dicken Hemipenistaschen), sondern kommt bei Männchen und Weibchen vor. Beide Farbphasen kommen in der Natur zusammen vor, es handelt sich nicht um Unterarten.
Die Fortpflanzung erfolgt durch jeweils zwei weichschalige Eier, die vom Weibchen im Boden vergraben werden. Unter Terrarienbedingungen legen die Weibchen bis zu acht mal pro Jahr. Die Brutdauer beträgt, je nach Temperatur, 6-12 Wochen. Wie bei so vielen Reptilien bestimmt die Bruttemperatur das Geschlecht. Bei 26°C inkubierte Eier ergeben fast vollständig Weibchen, bei 29,5°C ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen, bei 32°C gibt es überwiegend Männchen, bei 33,3°C nahezu ausschließlich Männchen. Schlüpfen bei dieser hohen Temperatur doch einmal Weibchen, so sind sie nach Aussage erfahrener Züchter so aggressiv, dass sie zur Zucht nicht zu gebrauchen sind. Untereinander sind diese Geckos sonst relativ verträglich, sie brauchen aber keineswegs Gesellschaft ihresgleichen.
Der Pfauenaugen-Falterfisch ist einer der wenigen Falterfische aus der Karibik. Die Art ist vergleichsweise einfach in der Pflege. Sie akzeptiert das gereichte Frostfutter und hat sich als wenig anfällig gegen Ektoparasiten gezeigt. Sie frisst Korallen, doch lässt sich über „Versuch und Irrtum“ ein geeigneter Korallenbestand aufbauen, der von dem Fisch zufriedengelassen wird. Man sollte diese Fische unbedingt paarweise pflegen, weil die Kommunikation der Tiere mit dem Augenfleck beeindruckend ist.
Nur wenige Arten der Hochlandkärpflinge (Goodeidae) haben sich als Aquarienfische etablieren können, obwohl sie sich im Prinzip hervorragend für die Pflege und Zucht im Aquarium eignen. Etliche Arten kommen in der Natur nur in winzigen Verbreitungsgebieten vor und sind dort durch Umweltzerstörung vom Aussterben bedroht. Die Erhaltungszucht im Aquarium hat schon einige Arten vor dem endgültigen Aussterben bewahren können, doch müssten, um solche Erfolge abzusichern, möglichst viele Menschen diese Tiere halten.
Männchen
Xenotoca variata ist in der Natur nicht bedroht, aber einer der schönsten Hochlandkärpflinge. Leider wird auch er nur selten angeboten, was in diesem Falle wohl damit zusammenhängt, dass die Männchen erst recht spät ihre volle Farbenpracht entwickeln, ein Phänomen, was man ja auch von vielen Regenbogenfischen her kennt.
Im Aquarium pflegt man diese Fische am besten in einer Gruppe, in der sich dann eine feste Rangordnung bildet, was spannende Verhaltensstudien erlaubt. Wichtig ist für diese Hochlandkärpflinge eine ausreichende Zufütterung pflanzlichen Futters. Die lebendgebärenden Fische stellen ihren Jungen leider sehr stark nach, weshalb man trächtige Weibchen einige Tage vor dem erwarteten Geburtstermin in ein separates Wurfaquarium setzen sollte.
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Weibchen
In der Natur sind die Fische relativ starken Temperaturschwankungen im Tagesverlauf ausgesetzt. Im Aquarium bekommt es ihnen sehr gut, wenn man die Heizung an die Zeitschaltuhr für das Licht koppelt, so dass es im Tag-Nacht-Rhythmus zu leichten Temperaturdifferenzen kommt. Die Fische danken das mit Langlebigkeit und robuster Gesundheit. Etwas härteres, leicht alkalisches Wasser wird bevorzugt, doch sind die Fische anpassungsfähig. Die Temperaturtoleranz liegt zwischen 16 und etwas über 30°C, im Sommer kann man die Tiere sehr gut im Gartenteich halten, aus dem man im Herbst dann besonders prächtige Tiere erhält.
Die Zweifarben-Meerbarbe wäre bei einer maximalen Länge von 25 cm durchaus für ein Riffaquarium geeignet. Leider erweist sie sich anfangs als heikler Pflegling, der das obligatorische Frostfutter nur zögerlich akzeptiert. Dieses erbeutet die Barbe auf der großzügig angelegten Sandfläche. Ihrer Krankheitsanfälligkeit lässt sich mit UV-Lampen entgegenwirken. Leider ist diese scheue Art ausgesprochen springfreudig, vor allem bei aktiver Fischgesellschaft.