1975 fing der Berliner Aquarianer Günter Daul bei einer Urlaubsreise einige Schwertträger im Bundesstaat Quintana Roo in Mexiko und brachte sie mit nach Hause. Dieser Stamm erhielt in der Folge den irreführenden Namen Xiphophorus hellerii ”Yucatan”. Der Bundesstaat Yucatan liegt westlich von Quintana Roo. Eigentlich müssten die Fische darum korrekt Xiphophorus hellerii ”Quintana Roo” heißen; doch ist die Form schon so oft als Xiphophorus hellerii ”Yucatan” in Büchern bezeichnet worden, dass eine Umbenennung keinen Sinn macht. Zur Geschichte dieses Fisches siehe Wagenknecht, U. (2012): Der Yucatan-Schwertträger. Viviparos 1/2012: 26-29 (online hier:http://www.lebendgebaerende-aquarienfische.de/media/files/Wagenknecht%20%282012%29%20Der%20Yucatan-Schwerttraeger.pdf).
Besonders interessant ist, dass diese Fundortpopulation jetzt schon 42 Jahre bei den Liebhabern erhalten blieb. Die Genetik der Farbvererbung der vielfarbigen (polychromatischen) Form ist ebenfalls spannend. Es gibt nämlich Weibchen mit eher gelbem Bauch, die, wenn sie mit Männchen mit viel Rot in der Färbung verpaart werden, reinerbig rotbäuchige Männchen und gelbbäuchige Weibchen als Nachkommen haben, während weißbäuchige Weibchen mit blaugrünen Männchen ebenfalls reinerbig die Farben der Elterntiere an die Nachkommen weitergeben. Die Liebhaber der Wildformen der Lebengebärenden Zahnkarpfen züchten allerdings meist in gemischten Schwärmen, damit die genetische Vielfalt dieser Fische auch in künftigen Aquarien-Generationen erhalten bleibt.
Frank Schäfer
Anzeige