Die San Francisco Strumpfbandnatter, Thamnophis sirtalis tetrataenia, gehört zu den schönsten Schlangen der Welt, leider aber auch zu den am stärksten gefährdeten.
Das Verbreitungsgebiet dieses Juwels unter den Terrarientieren umfasst nur einen sehr kleinen Teil der USA. Sie kommt ausschließlich auf der San Mateo Halbinsel von San Francisco vor. In erster Linie leider auf dem Gelände des dortigen internationalen Flughafens. Allein diese Tatsache macht deutlich, wie schlecht es um die Erhaltung dieser Unterart der gewöhnlichen Strumpfbandnatter bestellt ist. Charakteristisches Merkmal aller drei in Kalifornien vorkommenden Unterarten (Thamnophis sirtalis concinnus, T. s. infernalis und T. s. tetrataenia) ist der leuchtend rote Kopf. Von der dunklen Grundfärbung des Dorsums hebt sich bei der San Francisco Strumpfbandnatter vom Kopf bis zum Schwanz ein deutlicher grünlicher manchmal auch hellblauer Dorsalstreifen ab. Einen starken Kontrast bilden ebenfalls die zu beiden Seiten angeordneten meist knallroten Lateralstreifen. Die Ventralseite ist wiederum meist grün oder hellblau. Bei ausgewachsenen Tieren sind die Weibchen stets größer (bis. ca. 110 cm) und massiger als die Männchen (bis ca. 70 cm). Die männlichen Schlangen haben einen längeren und sich nur allmählich verjüngenden Schwanz. Bei Thamnophis sirtalis tetrataenia tritt dieses Unterscheidungsmerkmal jedoch erst relativ spät im Wachstum auf, so dass nur die Sondierung bleibt, um das Geschlecht bereits bei Jungtieren sicher feststellen zu können.
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Entscheidend bei der Haltung von Strumpfbandnattern ist die gute Belüftung des Terrariums. Probleme traten früher häufig auf, da die Tiere zu feucht und stickig gehalten würden. Thamnophen sind zwar hervorragende Schwimmer, jedoch mögen sie Staunässe überhaupt nicht. Die Temperaturen sollten nicht zu hoch gewählt werden. 24 – 28 °C im Sommer bei einer Nachtabsenkung von 4 °C sind ausreichend. Die Tiere sollten ca. 2 bis 3 Monate bei 10 – 15°C überwintert werden. Teilweise wird auch eine echte Überwinterung im Kühlschrank bei 8 – 10 °C empfohlen. Für die Haltung eignen sich Behältergrößen ab 80x40x30 cm. Größere Behälter sind jedoch vorzuziehen.
Die Ernährung der Tiere ist nicht schwierig. In erster Linie können Strumpfbandnattern mit Fisch oder Regenwürmern ernährt werden. Bei Verfüttern von Karpfenfischen (wie z.B. Goldfischen) ist diesen ausreichend Vitamin B zuzusetzen, um eine Unterversorgung (Thiaminhypovitaminose) zu vermeiden. Wie alle Strumpfbandnattern ist auch die San Francisco Strumpfbandnatter eine etwas unruhige Schlange, die sich nicht gerne aus dem Terrarium nehmen lässt. Fühlt sie sich stark gestört, sondert sie ein stinkendes Sekret aus der Kloake ab. Ansonsten handelt es sich um harmlose Tiere, die schon wegen der relativ geringen Größe keinen ernsthaften Schaden anrichten können.
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Die Dramatik um diese Unterart wird leider dadurch verstärkt, dass die zuständigen Behörden einerseits wirtschaftlichen Interessen den Vorrang vor außerökonomischen Zielen geben, auf der anderen Seite aber so starke Schutzgesetzte erlassen haben, dass ein legaler Export von Wildtieren unmöglich ist. Nur so wäre es jedoch möglich, außerhalb der USA genügend blutsfremde Tiere zu versammeln, dass ein gesunder Genpool entstehen könnte und so eine Erhaltungszucht realistisch wäre. In Anbetracht der Gefahr, eines ihrer Wahrzeichen für immer zu verlieren, entschloss sich der Staat Kalifornien im Jahr 1986 dazu, 3 Tiere an den Zoo von Jersey (Jersey-Linie) zu vergeben. 1988 wurden von dort einige Jungtiere an den Zoo von Lodz weitergegeben. Auf demselben Weg erreichen am 23. Juni 1986 fünf adulte Tiere (2.3) den Zoo von Rotterdam. Daraus resultierende Jungtiere wurden an sechs Züchter in ganz Europa aufgeteilt. Leider war es nicht möglich, daraus dauerhaft gesunde Nachkommen zu erhalten. Inzuchteffekte verhinderten den Erfolg des Programms. 1998 tauchten auf einer niederländischen Börse fünf Wildfangnachzuchten aus den USA auf, so dass – zwar auf vermutlich nicht ganz legalem Wege – eine zweite Blutlinie in Europa etabliert werden konnte (Österreichische Linie).
Hoffnung macht die Nachricht, dass eine dritte Blutlinie in Deutschland aufgetaucht sein könnte.
Tim Tomaszewski