Aus China kommt gelegentlich einer der schönsten Süßwasserkugelfische zu uns: Takifugu ocellatus. Dieser Fisch führt uns deutlich vor Augen, dass die Begriffe „Süßwasserfisch“ und „Meerwasserfisch“ durchaus auf ein und die selbe Art angewendet werden können. Denn seine Jugend verbringt T. ocellatus in reinem Süßwasser und wandert später, genau wie der Lachs, in das Meer ab.
Im Meer wächst er zum geschlechtsreifen Tier heran. Wo und wie genau die Fische ablaichen ist unbekannt. Mit etwa 15 cm Gesamtlänge bleibt die Art für Takifugu-Verhältnisse recht klein. Es gibt insgesamt 26 Takifugu-Arten, von denen einige bis zu 50 cm lang werden können. Die Gattung ist auf den westlichen Pazifik beschränkt. Die Mehrzahl der Arten, so auch T. ocellatus, besiedelt subtropische oder temperierte Zonen. Man braucht also in Wohnräumen keine Zusatzheizung für die Pflege der Tiere im Aquarium.
Untereinander sind die Tiere ausgesprochen aggressiv, bis sie sich erst einmal eingewöhnt haben. Gegen andere Fischarten, die nicht als Futter in Frage kommen, sind sie hingegen nach bisherigen Erfahrungen als friedlich einzustufen.
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Als Futter brauchen sie kräftige, fleischliche Nahrung, also Frost- und Lebendfutter. Muscheln und Schnecken werden sehr gerne genommen, aber auch Garnelen, kleine Futterfische, Regenwürmer etc.
Takifugu ocellatus ist, wie viele andere Kugelfische auch, recht variabel in der Färbung und es gibt eine Menge individueller Farbspielarten. Recht häufig findet man Exemplare, die zahlreiche goldgelbe Punkte auf dem Rücken haben. Gelegentlich treten auch so spektakulär gezeichnete Exemplare auf, wie man es auf dem einen Bild erkennen kann. Solche Tiere scheinen nicht selten zu sein, denn auf rund 100 importierte Exemplare kommt mindestens eines mit einer ungewöhnlichen, abweichenden Zeichnung. Doch immerhin zeigt die Mehrzahl der Tiere die so typische Brillenzeichnung über dem Rücken. Der Augenfleck um die Rückenflosse ist übrigens immer vorhanden, auch bei abweichend gezeichneten Tieren.
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Der Bodengrund im Aquarium sollte aus feinem Sand bestehen, denn darin graben sich diese Kugelfische gerne ein. Der Versuch, Jungtiere von 6-8 cm Länge auf Meerwasser umzugewöhnen, schlug immer fehl, man sollte das also unterlassen. Tatsächlich ist das schwierigste bei der Pflege dieses Kugelfisches die Wahl des Zeitpunktes, wann er ins Seewasser muss. Lebenslang im Süßwasser kann er nicht leben. Hier ist viel Fingerspitzengefühl seitens des Pflegers gefordert. Erfolgreich ins Meerwasser überführte T. ocellatus können wieder als einfach bezüglioch der Pflege erachtet werden.Takifugu ocellatus neigt etwas zu Erkrankungen an der Pünktchenkrankeit (Ichthyophthirius), man sollte Neuerwerbung gut im Auge behalten.
Frank Schäfer