Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top 5 Fisch-Importe sponsored by Aquarium Glaser!
Platz 1 – Rüsselzahnwelse aus dem Rio Tapajós: L263 und L264
Aus Brasilien haben wir zwei schöne, fleischfressende L-Welse erhalten. Beide stammen aus dem Rio Tapajós, wo sie sogar gemeinsam vorkommen. L264 wurde als Leporacanthicus joselimai bereits wissenschaftlich beschrieben, L263 wartet noch auf eine wissenschaftliche Bearbeitung.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass zwei derartig nah verwandte Arten gemeinsam vorkommen, ohne sich Konkurrenz zu machen. Es handelt sich aber mit einiger Sicherheit um zwei verschiedene Arten, nicht etwa um Männchen und Weibchen der gleichen Art, denn beide wurden bereits erfolgreich nachgezüchtet.
Mit 15-20 cm Länge gehören L263 und L264 zu den mittelgroßen L-Welsen.
Platz 2 – Botia kubotai
Manche Prachtschmerlen, darunter Botia kubotai, sind nur saisonal und für kurze Zeit lieferbar. Die bildschöne Art stammt aus dem Salween-Zufluss Ataran im Grenzgebiet zwischen Burma und Thailand und wird etwa 8-10 cm lang, die bisher gemeldete Maximallänge beträgt 13 cm. Es handelt sich um eine der sozialsten Prachtschmerlen, man sollte sie unbedingt in einer Gruppe pflegen.
Platz 3 – Ein brandneuer Panzerwels!
Manchmal können wir es selbst kaum glauben. Angesichts von aktuell 160 wissenschaftlich allgemein anerkannten Corydoras-Arten, plus 159 C-Nummern, plus 107 CW-Nummern sollte doch jede importierte Corydoras-Art zuordenbar sein. Denkste! Wir erhielten unter der Bezeichnung „Corydoras potaroensis“ einen Panzerwels, der dieser Art zwar sehr ähnlich sieht, jedoch am ganzen Körper und auf den Flossen feine schwarze Punkte hat. In der Erstbeschreibung von C. potaroensis wird hingegen ausdrücklich geschrieben, dass die Art keinerlei Punkte auf dem Körper oder den Flossen aufweist, abgesehen von dem großen schwarzen Fleck in der Rückenflosse und der schwarzen Augenbinde. Wir haben den neuen Panzerwels darum vorläufig als Corydoras sp. aff, potaroensis „Spotted“ in unserer Stockliste aufgenommen.
Platz 4 – Retroculus lapidifer
Retroculus-Arten – es gibt deren vier, drei beschriebene und eine unbeschriebene – waren und sind stets extreme Seltenheiten in der Aquaristik. Jetzt können wir endlich wieder einmal den schönen Retroculus lapidifer aus Brasilien in idealer Größe (7-9 cm) anbieten, wenn auch nur in sehr begrenzter Stückzahl.
Trotz ihrer äußerlichen Ähnlichkeit sind Retroculus nicht näher mit den Geophagus-Arten verwandt, sondern bilden eine eigene Unterfamilie im zoologischen System, die Retroculinae. Sie gelten als die urspünglichsten Buntbarsche unter den Arten der Neuen Welt.
Die Schwimmblase ist bei Retroculus verkümmert, wodurch ihnen ein freies Schweben im Wasser unmöglich wird. In der Natur leben diese Fische in unmittelbarer Nähe von Stromschnellen. Bei Gefahr flüchten sie in die starke Strömung, wohin ihnen nur schwer gefolgt werden kann. Aber wenn die Gefahr vorrüber ist, ruhen sich die Fische sehr gerne in ruhigem oder stehenden Wasser aus. Eine kräftige Filterung und gute Strömung ist daher im Aquarium zwar wichtig – auch weil Retroculus sehr empfindlich auf Verschmutzungen reagieren – aber man sollte unbedingt auch für Ruhezonen sorgen.
Der wissenschaftliche Artname „lapidifer“ bedeutet „Steinträger“, weil man schon 1855 wusste, dass die Tiere in Nestern aus Steinen laichen. Die Tiere tragen dabei Stein für Stein im Maul zum Nest. Im Aquarium haben die Tiere schon verschiedentlich gelaicht, es gelang auch Jungtiere aufzuziehen, doch ist eine natürliche Zucht, bei der die Eltern die komplette Brutpflege ausübten, bislang scheinbar noch nicht gelungen.
Man sollte Retroculus immer im Trupp von mindestens vier Exemplaren pflegen, sonst werden sie scheu. Der Bodengrund im Aquarium sollte hauptsächlich aus feinem Sand bestehen, der von den Fischen oft nach Nahrung durchwühlt wird. Bezüglich der Nahrungsaufnahme sind die Tiere nicht wählerisch, sie fressen jedes übliche Fischfutter. Das Wasser sollte weich und leicht sauer (pH 5,5 bis 6,8) sein. Bezüglich der Wassertemperatur sind die Fische anpassungsfähig, in der Natur wurden im Biotop Temperaturen zwischen 21,5 und 35°C gemessen. Im Aquarium sind 22-28°C, zur Zucht etwa 2°C höher, angemessen. Retroculus lapidifer wird etwa 20-25 cm lang.
Platz 5 – Laetacara fulvipinnis
Nur sehr selten gelingt der Import dieses schönen Zwergbuntbarsches. Aquaristisch kennt man die Art, die in den Oberläufen der Flüsse Orinoko und Rio Negro in Venezuela vorkommen, bereits seit 1978. Damals nannte man sie noch Aequidens sp. „Orangeflossen“, später, nachdem die Zwergbuntbarschgattung Laetacara von Aequidens abgetrennt war, Laetacara sp. „Orangeflossen“. Wissenschaftlich gültig beschrieben sie Staeck und Schindler erst im Jahr 2007 als L. fulvipinnis.
Wir konnten jetzt erstmals seit vielen Jahren wieder einmal L. fulvipinnis importieren. Es sind große, voll ausgewachsene Tiere. Die größten Männchen sind (inklusive Schwanzflosse) fast 9 cm lang! Wie alle Laetacara sind diese Fische vergleichsweise friedlich und schonen die Pflanzen. Es sind Offenbrüter mit Elternfamilie.
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