Top-Importe Oktober 2015

Nanochromis parilus

Platz 1 – Nanochromis parilus

Nanochromis parilus ist ein Zwergbuntbarsch der Kongoregion. Gewöhnlich bieten wir diesen schönen Fisch als Wildfang an. Jetzt haben wir aber einen Züchter gefunden, der uns mit extrem prachtvollen, gesunden und voll ausgewachsenen Exemplaren beliefert.

Es ist ziemlich interessant, dass unter den Nachzuchten zwei Färbungstypen auftreten. Manche Männchen haben eine rote Zeichnung in der unteren Schwanzflossenhälfte, andere nicht. Früher dachte man, dies sei ein Merkmal, um N. parilus von der verwandten Art N. nudiceps zu unterscheiden. Heute wissen wir, dass N. nudiceps insgesamt anders aussieht.

Text & Photos: Frank Schäfer


Platz 2 – Corydoras septentrionalis

Corydoras septentrionalis ist eine nur selten im Handel verfügbare Panzerwelsart. Sie stammt ursprünglich aus Venezuela und Kolumbien. Die Art ist sehr ähnlich zu Corydoras ellisae aus Paraguay und unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch die längere Schnauze und die weitgehend farblose Schwanzflosse (deutlich gemustert bei ellisae).

Wir waren ziemlich überrascht, jetzt erstmals ausgerechnet diese Art als Nachzucht aus Indonesien zu erhalten. Es gibt doch so viele Corydoras-Arten… Aber zwei Dinge sind bei C. septentrionalis sehr speziell. Zum einen schimmert die Art sehr schön metallisch-grün, wenn das Licht entsprechend auf sie fällt. Und zum zweiten ist das Verhalten fantastisch. Wir haben noch selten eine Corydoras-Art gesehen, die in einem derartigen Tempo balzt. Das Auge kann kaum folgen, wenn zwei Männchen miteinander konkurrieren oder das siegreiche Männchen anschließend das Weibchen umwirbt.


Platz 3 – Parotocinclus cf. variola

Erstmals überhaupt haben wir diesen interessanten Zwergsaugwels erhalten. Er stammt aus einer fischkundlich noch kaum erfassten Region, den Wasserfällen Cachoeira do el Dorado im äußersten Norden von Brasilien, direkt an der Grenze zu Venezuela. Von allen bislang beschriebenen Arten der Gattung Paraotocinclus ähnelt der Neuimport am meisten der erst in diesem Jahr aus der Umgebung von Leticia in Kolumbien beschriebenen Art P. variola.

Allerdings weichen unsere Importe auch in einigen Färbungsdetails ab. Zur Zeit können wir noch nicht beurteilen, wie bedeutend diese Abweichungen sind, denn unsere Tiere sind sehr farbvariabel (alle Tiere auf den Bildern sind in etwa gleich groß bzw. gleich klein, nämlich ca. 3 cm inkl. Schwanzflosse). Im Gegensatz zu anderen Zwerg-Paraotocinclus, die sich als ziemlich heikle Pfleglinge zeigten, sind diese offenbar ganz anspruchslos. Daneben fällt ihre enorme Lebhaftigkeit auf.

Schokoladenguramis sind sehr schöne und sehr spezialisierte Labyrinthfische. Sie stellen darum Pflegeobjekte für fortgeschrittene Aquarianer dar. Es gibt drei Gattungen Schokoladenguramis, nämlich Sphaerichthys mit vier Arten, Parasphaerichthys mit zwei Arten und Ctenops, die nur eine Art enthält, den indischen Spitzkopfgurami, Ctenops nobilis.


Ctenops ist die größte Art der Schokoguramis und wird etwa 8-10 cm lang. Es handelt sich um maulbrütende Fische, bei denen die Männchen die Brut austragen. Untereinander sind die Tiere, wie alle Schokoguramis, zur Brutzeit äußerst unverträglich.

Als subtropische Art braucht der Spitzkopfgurami nicht ganzjährig gleichbleibende Temperaturen, sondern man muss den Verlauf der Jahreszeiten mit heißen, trockenen Sommern und kühlen, niederschlagsreichen Monsunzeiten imitieren, um den Lebensbedürfnissen der Art im Aquarium gerecht zu werden. Dafür ist der Spitzkopfgurami anspruchlos, was das Wasser angeht: bekannte Aquarien-Fische, die den Lebensraum von Ctenops in der Natur teilen, sind etwa der Zebrabärbling (Danio rerio), die Prachtbarbe (Pethia conchonius) oder der Zwergfadenfisch (Colisa lalia).

Pflanzen und artfremde Fische werden ignoriert. Allein gehalten sind Spitzkopfguramis oft scheu und fressen schlecht. Am besten pflegt man sie daher in Gesellschaft anderer, friedlicher Fische, wie der oben genannten Arten.


Lexikon: Ctenops: altgriechisch, bedeutet „Kammauge“; bezieht sich auf eine anatomische Struktur. nobilis: latein, bedeutet „vornehm“. Sphaerichthys: altgriechisch, bedeutet „kugeliger Fisch“. Parasphaerichthys: altgriechisch, bedeutet „neben Sphaerichthys“, was eine vermutete Verwandtschaft der beiden Gattungen andeutet.

Deutscher Name: Spitzkopfgurami

Die Messeraale der Gattung Gymnotus gehören zu den farblich attraktivsten Vertretern ihrer Verwandtschaftsgruppe. Im Prinzip sind es kleine Zitteraale, wenngleich sie nur sehr schwach elektrisch sind und ihre elektrischen Impulse ausschließlich zur Kommunikation und zur Orientierung (ähnlich dem Echolot der Fledermäuse) einsetzen. Die Arten werden mittelgroß, gewöhnlich erreichen sie Längen zwischen 10 und 40 cm.
Leider sind die Tiere untereinander sehr unverträglich. Die Zusammenstellung von Zuchtgruppen ist auch darum ein großes Problem. Das ist schade, denn zumindest eine Art hat sich zwischenzeitlich als Maulbrüter gezeigt, die erfolgreiche Zucht verspricht also viele spannende Beobachtungsmöglichkeiten.

Gymnotus stenoleucus gehört zu den kleineren Arten, es wurden noch keine Exemplare über 15 cm Länge bekannt. Unsere Tiere sind derzeit noch erheblich kleiner, nämlich 7-10 cm. Sie stammen aus Peru.


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