Die Echten Salamander (Gattung Salamandra) gehören seit Anbeginn der Terraristik zu den beliebten Pfleglingen. Sie vereinigen alle Vorzüge eines idealen Terrarientieres in sich: Anspruchslosigkeit, attraktives Aussehen und ein ruhiges und ausgeglichenes Gemüt.
Der Feuersalamander bewohnt eines der größten Verbreitungsgebiete aller Amphibienarten weltweit. Während der Eiszeiten wurde ein Areal von Nordafrika über ganz Europa bis ins westliche Asien hinein besiedelt. Feuersalamander brauchen kühle, feuchte Lebensräume. Nach dem Ende der Eiszeit wurden daher in dem riesigen Siedlungsgebiet viele Populationen voneinander getrennt, weil dazwischenliegende Landstriche für Feuersalamander unbewohnbar wurden. Diese isolierten Vorkommen werden heutzutage meist als eigenständige Arten angesehen, während sie früher eher als Unterarten eingestuft wurden. Heute bezeichnet man nur noch solche Feuersalamander als Unterarten, die sich mit benachbarten Populationen in einem Übergangsgebiet vermischen und dort Tiere vorkommen, die keiner Unterart zweifelsfrei zugeordnet werden können.
Formenvielfalt
Es gibt in Europa zahlreiche Unterarten Arten von Feuersalamandern. Sie unterscheiden sich durch ihre Größe, ihre Färbung und ihre Lebensweise voneinander. Zwar bekommen alle Feuersalamander lebende, fertig entwickelte Junge, doch unterscheiden sich die Neugeborenen je nach Art/Unterart in ihrem Entwicklungsgrad. Manche Spanischen Feuersalamander bringen z.B. Jungtiere zur Welt, die bereits ohne äußere Kiemen perfekte Kopien ihrer Eltern sind. Damit sind diese Populationen vom Wasser weitgehend unabhängig geworden. Die meisten Feuersalamander setzen ihre Jungtiere aber noch mit äußeren Kiemen in die Welt. Dazu müssen die Weibchen das Wasser aufsuchen, worin sich die Larven fertig entwickeln. Die Paarung erfolgt allerdings an Land und erwachsene Feuersalamander verabscheuen regelrecht Wasser, das tiefer als wenige Zentimeter ist. Im Terrarium ertrinken Feuersalamander sehr leicht, weshalb die Badeschale immer klein und flach sein muss.
Kühle Gesellen
Der Algerische Feuersalamander wird gegenwärtig als eigene Art angesehen. Er besiedelt bergige Regionen in Nordafrika, wo es feuchte Wälder gibt. Die Larven werden mit äußeren Kiemen geboren und oft in stehendem Wasser oder Zisternen abgesetzt. Ein Terrarium für diese hübschen Burschen sollte als Waldterrarium mit Farnen und Moosen eingerichtet werden. Einige größere Rindenstücke bieten Versteckmöglichkeiten. Gefüttert werden die Salamander am besten mit kleinen Nacktschnecken und Regenwürmern. Da Feuersalamander sehr rasch zahm werden und sich an das Füttern von der Pinzette gewöhnen, kann man eingewöhnten Tieren auch Heimchen reichen, die sonst nur schwer von den langsamen Salamandern erbeutet werden können. Die Temperatur im Terrarium sollte 20-22°C nicht für längere Zeiträume überschreiten, eine Heizung erübrigt sich also.
Frank Schäfer
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