L90 gehört zu den variabel gefärbten Arten. Aquarium Glaser hat wunderschöne Tiere aus Peru erhalten, die statt des weißen einen orange-roten Halbmond in der Schwanzflosse haben. Der spanische Name (Ojo = Auge und Rojo = Rot) bezieht sich nicht darauf, sondern auf das verhältnismäßig kleine Auge, das für L90 im Vergleich zu anderen Panaque so typisch ist und im dem Fall rot erscheint – jedenfalls manchmal. L90 wird in Peru allgemein Panaque Papa genannt, warum, entzieht sich meiner Kenntnis.
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Die hübsche Schwanzflossen-Färbung bleibt auch bei erwachsenen Tiere erhalten. Wie alle L90 wird auch diese Art mindestens 30 cm lang, was sich ausschließlich auf den Körper bezieht. Bei Arten mit derart langen Schwanzflossenfilamenten, wie sie L90 haben, eine Gesamtlänge anzugeben, ist wenig sinnvoll.
Diese Panaque fressen vor allem Holz. Reichlich mit weichem Holz dekorierte Aquarien und (wegen des bei dieser nährstoffarmen Nahrung üppig anfallenden Kotes) eine kräftige Filterung sind die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Pflege dieser wunderschönen Tiere.
Gelegentlich haben Aquarianer Probleme mit der Haltung von Panaque. Trotz guten Appetits wachsen sie manchmal nicht richtig oder bleiben sogar kümmerhaft klein. In vielen Fällen liegt die Ursache für dieses Phänomen in einer gestörten Darmflora. Man darf nie vergessen, dass sich grundsätzlich kein Tier ohne Mithilfe von Einzellern und Bakterien von pflanzlicher Kost ernähren kann, denn allen Tieren fehlen die zur Verdauung notwendigen Enzyme. Durch eine eventuell notwendige Behandlung der Fische kann die aus Bakterien und Einzellern bestehende Darmflora so geschädigt werden, dass die Fische die aufgenommene Nahrung nicht verdauen können. Magern pflanzenfressende Saugwelse also trotz guter Futteraufnahme ab oder wachsen sie nicht mehr richtig, kann das Einbringen von Kot aus gesunden Beständen die betroffenen Fische u. U. retten. Das kann ruhig Kot von Ancistrus oder anderen Saugwelsen sein. Schaden anrichten kann man damit kaum, einen Versuch ist es daher immer wert.
Frank Schäfer