Bereits 1897 wurde dieser kleine gelbe Reiskärpfling, eine Zuchtform des in Ostasien weit verbreiteten Oryzias latipes, als „Japanischer Goldhecht“ nach Deutschland importiert. Damit gehört die maximal 4 cm lange Art zu den frühesten exotischen Zierfischen, die der Aquaristik zur Verfügung standen.
Heute erleben die hübschen Tiere eine Renaissance, nachdem sie jahrzehntelang praktisch nicht in den Aquarien westlicher Hobbyisten zu finden waren. Viele, sehr attraktive neue Zuchtformen sind im Angebot. Aber es gibt auch noch die ziemlich schlichten und trotzdem hübschen „Goldhechte“. Da die Fische aufgrund ihrer Herkunft nur mäßige Temperaturansprüche stellen – in milden Wintern können sie in klimabegünstigten Regionen in Deutschland sogar im Freiland überwintern – sind sie sehr gut geeignet, in Miniteichen oder Balkonaquarien für Stechmückenfreiheit zu sorgen. Man sollte sie allerdings unter normalen Umständen im Oktober, bevor es zu Nachtfrösten kommt, abfischen und im Haus überwintern.
Die Gold-Medakas, so eine weitere Bezeichnung für diese Tiere, sind friedliche Schwarmfische, die am besten im Trupp von 10 oder mehr Exemplaren gepflegt werden sollten. Die Männchen unterscheiden sich durch die Form der Rücken- und Afterflosse deutlich von den Weibchen. Bei den Männchen ist die Afterflosse viel länger und erscheint rechteckig, die Rückenflosse der Männchen ist zweiteilig; Uneingeweihte könnten meinen, die Dorsale der Männchen sei eingerissen.
Wie bei allen Oryzias tragen die Weibchen die Eier eine Weile in Form einer Traube am Bauch mit sich herum, bis sie in Wasserpflanzen abgestreift werden. Man sollte O. latipes nicht in weichem, sauren Wasser pflegen, dort sind sie anfällig, während sie in mittelhartem bis harten Wasser und einem pH zwischen 7,5 und 8,5 sehr ausdauernd sind. Gefressen wird jegliches Trocken-, Frost- und Lebendfutter, wenn es nur ins Maul passt. Pflanzen werden nicht beachtet.
Frank Schäfer
Danke Frank, schöner Blog Artikel! Einzig würde ich sagen das die Mindest Beckengrösse 60cm betragen sollte. Viele Grüße, Detlef