Ein Aquarienfisch ist dieser bis zu 2.5 m lange Gigant sicher nicht. Trotzdem werden Aquarium Glaser die wenigen gelegentlich aus Nigeria importierten Exemplare förmlich aus den Händen gerissen!
Es handelt sich nämlich um ein ganz außergewöhnliches Tier. Da ist natürlich zum einen die gigantische Größe. Bis zu 160 kg Gewicht kann dieser Raubfisch erreichen! Dann ist er euryhalin, kann also problemlos zwischen Süß- und Meerwasser wechseln. Und er hat eine Schwimmblasenatmung, kann also auch in sauerstoffarmen Gewässern überleben. Der Tarpun ist wahrlich ein Erfolgmodell der Evolution und kommt auf beiden Seiten des Atlantiks vor.
Es gibt nur noch eine zweite Art in der Gattung Megalops, M. cyprinoides, die deutlich kleiner bleibt (maximal 150 cm, gewöhnlich aber nur 30-40 cm) und den Pazifik besiedelt. Auch diese Art konnte Aquarium Glaser schon in kleinen Stückzahlen importieren.
Auch wenn der Tarpun auf den ersten Blick heringsähnlich wirkt, hat er mit Heringen nicht viel zu tun. Seine Larve gleicht vielmehr der der Aale! Es handelt sich um eine so genannte Leptocephalus-Larve, die aussieht wie das hochovale Blatt eines Weidenbaumes.
Im Aquarium verlangt Megalops nach Fischen als Nahrung und kann erstaunlich große Brocken vertilgen.
Das erstaunlichste an diesen großen Tieren ist, dass sie in keinster Weise zu Hektik oder gar Panik neigen. Der Betrachter hat im Gegenteil das Gefühl, dass Megalops stets überlegt handelt und alles außerhalb des Aquarium aufmerksam beobachtet. Das abgebildete, etwa 25 cm lange Exemplar von M. atlanticus ließ sich bereits nach wenigen Wochen an gefrostete Futterfische (Stinte) gewöhnen, die es kurz darauf sogar von der Pinzette nahm. Ein faszinierender, eleganter Räuber!
Frank Schäfer
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