Diese Spinne ist in Ost-, Zentral- und Südafrika sehr weit verbreitet. Daraus folgen auch etliche Synonyme. So war die rote Farbvariante der Art lange Zeit als Pterinochilus mamillatus bekannt. Es handelt sich in der Natur um einen dämmerungs- und nachtaktiven Boden- und Strauchbewohner. Im Terrarium legen die Tiere gerne einen unterirdisch gelegenen Schlupfwinkel an, weshab man einen rund 15 cm hohen lockeren, gut grabfähigen Bodengrund einbringen sollte. Gut geeignet ist z.B. Blumenerde. Man sollte sie nicht zu trocken halten, eine Pflegetemperatur von 24-30°C hat sich bewährt.
Wie alle Vogelspinnen ist auch diese Art ein strikter Einzelgänger. Nur zur Paarung treffen sich Männchen und Weibchen. Wegen des sehr großen Verbreitungsgebietes ist unbedingt darauf zu achten, dass zwei Exemplare, mit denen man zu züchten gedenkt, auch aus der selben Gegend stammen. Sonst kann es zu tödlichen Missverständnissen kommen, denn Spinnen aus verschiedenen Gegenden haben im Detail voneinander abweichende Balzrituale. Männchen und Weibchen erkennen sich daher u. U. nicht als Angehörige der gleichen Art.
Pterinochilus gelten als ziemlich angriffsustig und sind vor allem sehr, sehr schnell. Eingewöhnte Tiere ziehen eine Flucht dem Angriff in aller Regel vor. Wie bei vielen anderen Vogelspinnen ist das Mundfeld, in dem sich die Giftklauen (Chelizeren) befinden, auffällig rot-schwarz gefärbt. Dabei handelt es sich um eine Warnfärbung, denn wenn sich die Vogelpinne bedroht fühlt, hebt sie die Vorderbeine an und präsentiert das Mundfeld zur Abschreckung des potentiellen Feindes. Das Gift gilt als harmlos für den Menschen, doch ist bereits die mechanische Verletzung durch die Giftklauen ziemlich schmerzhaft und auch das Gift verursacht Schmerzen. Da man auch nie weiß, ob man eventuell allergisch reagiert und sich Spinnen nie die Zähne putzen, was eine Infektionsgefahr bedeutet, sollte man es vermeiden, gebissen zu werden.
Frank Schäfer
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Sehr guter Bericht über die Murinus. Jedoch ist die Aussage „alle Vogelspinnen sind Einzelgänger“ nicht mehr zutreffend. Hier möchte ich die Monocentropus Balfouri als eine Ausnahme erwähnen, welche gerne in Gruppen lebt und wo ich von einer Einzelhaltung abraten würde.