So vielfältig war eine JBL Expedition noch nie: Zoogeschäfte in Tokio – japanische Kultur in Nikko – Koizüchter in Mushigame – Meerwasserforschung bei Ishigaki und Dschungel mit Süßwasserbiotopen auf Iriomote!
16 Tage volles Programm für 32 Teilnehmer, die hinterher zwar erschöpft, aber um viele Erfahrungen reicher waren. Da schmeckten auch schon fast die Schweineohrenknorpel zum Abendessen!
Nach Tokio und Nikko wurde es für alle bei den Koizüchtern richtig spannend: Wie unterscheiden sich die Wasserwerte von den Naturteichen (Mud Ponds) zu den Indoor-Haltungsanlagen? Die Koizüchter waren an den Ergebnissen mindestens so interessiert wie die Teilnehmer, denn sie beschäftigen sich eher selten mit den Wasserwerten. Bei Wassertemperaturen knapp unter 20 °C lagen die Härtewerte in den Naturteichen zwischen 0 und 2 °dGH (KH: 0,5-2 °dKH), während in der Indoorhälterung bis zu 15 °GH und 5 °KH ermittelt werden konnten. Die starken Regenfälle werden sicherlich eine der Ursachen für das extrem weiche Wasser in den Naturteichen sein! Zwei der Topzüchter (Kaneko und Yamamatsu-Koi Farm) zeigten mit Stolz ihre Koi, die seit zwei Jahren mit JBL PROPOND Koifutter aufgezogen wurden. JBL Chef, Roland Böhme, hörte sehr genau hin, als die beiden Koizüchter berichteten, dass sie weniger Futter im Vergleich zu früher brauchten und damit auch die Wasserbelastung zurückgegangen sei. Die Koizüchter messen zwar ausschließlich den Ammonium-/Ammoniakgehalt, bekommen aber durch Schaumbildung an der Wasseroberfläche eine optisch sichtbare Rückmeldung über die Eiweißbelastung des Wassers.
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Nach 2500 km Flug Richtung Süden landete das JBL Expeditionsteam auf der von Korallenriffen umsäumten Insel Ishigaki. Die eine Hälfte des Teams fuhr per Fähre gleich weiter auf die mit Dschungel bewachsene Nachbarinsel Iriomote, während die andere Hälfte, die eine Tauchlizenz hatten, drei Tage mit einem Tauchboot verschiedene Ziele zum Tauchen und Forsche ansteuerte. Besonders eindrucksvoll war eine Manta-Putzstation, bei der mehrere Mantas beobachtet werden konnten. Nach den obligatorischen Meerwassermessungen (KH 5,5-7,5; pH 8,2-8,4; Ca 440 mg/l; Mg 1360-1480 mg/l; Dichte 1,025) wurden intakte Riffabschnitte ebenso wie durch Sturm zerstörte Riffabschnitte untersucht. Die neugierigen Seeschlangen wuchsen den Teilnehmern bei den vielen Tauchgängen besonders ans Herz. Die neugierigen Tiere hatten überhaupt keine Scheu und durchsuchten die Taucher ebenso gründlich nach Fischen wie die ganzen kleinen Löcher im Riff.
Nach drei Tagen tauschten die Teams, und die Taucher fuhren auf die Dschungelinsel, während die Schnorchler nun die Riffe in flacheren Bereichen erkundeten.
Auf der Dschungelinsel Iriomote waren kleine Klarwasserbäche und Brackwasserbiotope die Highlights. Stundenlang waren die Teilnehmer im rund 24 °C frischen Wasser unterwegs, um Argusfische, Stiphodon-Grundeln, Macrobrachiumgarnelen und viele weitere Fischarten zu beobachten. Nur in der Natur sind echte Beobachtungen über den Platzbedarf der Tiere (Aktionsradius) und über die Ernährungsgewohnheiten möglich. Bei den kleinen Revieren der Grundeln kamen sofort Gespräche über Tieraktivisten auf, die ein 60 cm Aquarium für ungeeignet halten. Die Grundeln lebten zum Teil auf deutlich engerem Raum, freiwillig!
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Auch der Regenwald selbst hielt einige extrem spannende Bewohner parat. Nach langem Suchen konnte der größte Landkrebs der Welt, der Palmendieb, gefunden werden. Vier Schlangenarten wurden beobachtet und auch die einzige Landschildkrötenart (Cuora flavomarginata evelynae) wurde entdeckt. Zum Abschluss durfte das Team einem Schildkrötenbaby noch das Leben retten: Eine Schlange hatte es umschlungen und versuchte vergeblich, die Schildkröte zu verschlingen. Ja, ja – man sollte sich in die Natur nie einmischen. Aber beim überflüssigen Töten einer Schildkröte, die als Nahrung zu groß war, kann einfach niemand zusehen…
Die nächste JBL Expedition, die für alle Naturbegeisterten ausgeschrieben ist, führt 2021 nach Kolumbien. Anmeldungen sind jetzt über die JBL Homepage möglich: www.jbl.de/de/expedition-2021/detail/24/expedition-kolumbien-2021. Erstanmelder haben für die Teilnahme immer Vorrang vor „Wiederholern“.