Moden kommen und Moden gehen; auch in der Aquaristik. Mal sind es Salmler, dann L-Welse, es folgen Malawi-Buntbarsche, Rochen oder Barben. Nur ein Fisch ist und bleibt durch alle Zeiten begehrt: der Diskus. Über die Anzahl der Arten und ihre richtige Benennung streiten die Gelehrten. Die hier vorgestellten Fische gehören in den Formenkreis um Symphysodon discus.
Der Diskusbuntbarsch, bei dem das mittlere senkrechte Körperband so auffällig verbreitert ist, wurde als erste Diskusbuntbarschart wissenschaftlich beschrieben, und zwar von Johann Jakob Heckel im Jahre 1840. Nach ihrem Beschreiber heißt die Art im Hobby „Heckel-Diskus“.
Die Fische, die wir hier zeigen, haben nicht nur Merkmale des Heckel-Diskus, sondern auch manche der verwandten Arten Brauner und Grüner Diskus. Es handelt sich um Wildfänge, die in den Oberläufen der Flüsse Nhamunda und Jatapu in Brasilien gesammelt wurden. Ob es sich wirklich um Kreuzungen handelt, ist unbekannt, aber unwahrscheinlich. Wenn im Handel solche Fische als „Heckel Cross“, also Heckel-Kreuzungen angeboten werden, so geschieht das, um auf ihr besonderes Aussehen hinzuweisen.
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Bereits in Brasilien werden in den Fangstationen die Diskusbuntbarsche sortiert und nach äußerlichen Gesichtspunkten zu Sendungen zusammengestellt. Gemeinsam importierte Exemplare müssen daher nicht auch gemeinsam gefangen worden sein.
Die „Heckel Cross“, die Sie auf dieser Seite sehen, stammen sämtlich aus solchen Sendungen. Sie sehen naturgemäß relativ uneinheitlich aus. Während manche Exemplare dem Blaukopf-Heckel ähneln, erinnern andere eher an Royal Blue Varianten der nahe verwandten Art Symphysodon haraldi, dem Braun/Blauen Diskus.
Diese gibt es im Rio Nhamunda übrigens auch. Sie sind besonders berühmt für den hohen Rotanteil in ihrer Färbung (vor allem der Weibchen) und werden gerne als „Nhamunda Rosé“ bezeichnet.
Die „Heckel Cross“ haben sich bislang als robuste und gut haltbare Pfleglinge erwiesen. Selbstverständlich sollten Aquarianer aber bereits über etwas Erfahrung verfügen, bevor sie Diskusbuntbarsche erwerben denn sie nehmen Fehler in der Pflege schneller übel als viele andere Fische und es kann ziemlich lange dauern, bis sie sich wieder vollständig erholen.
Frank Schäfer