Devario chrysotaeniatus – ein seltener Gast aus dem Norden Thailands

Vergangene Woche erreichte eine schöne Sendung des schlanken Danio roseus Aquarium Glaser. Diese Art wurde im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben und ist ein sehr naher Verwandter von D. albolineatus, dem Schillerbärbling. D. roseus stammt aus dem Norden Thailands und dem angrenzenden Laos.

Die genaue Betrachtung des Imports gab, dass ein Beifang enthalten war: ein einzelner Devario drehte seine Runden mit den Cousins. Die genauere Begutachtung ergab, dass der Fisch wohl der bislang nur äußerst selten importierten Art Devario chrysotaeniatus angehört. Es ist das erste Tier seiner Art, das ich bislang zu Gesicht bekam. Dieser Bärbling wurde 1981 aus China, genauer gesagt, aus Yunnan, beschrieben. Es gibt aber schon seit 2005 Nachweise der Art aus Thailand. Dort lebt der Fisch in der Umgebung von Chiang Mai. Vermutlich hat die Art also im oberen Mekong-Einzug eine relativ weite Verbreitung und kommt in Thailand, Laos und China vor.

Wie bei so vielen Devario-Arten hängt die Färbung stark vom Lichteinfall ab. Bei flachem Auflicht wirkt das Tier wenig attraktiv, aber bei seitlichem Lichteinfall leuchten die Streifen, die das mittlere, dunkle Körperband einfassen, golden bis blutrot auf. Die Maximallänge von D. chrysotaeniatus liegt vermutlich bei 7-8 cm. Wenn man dieser Seltenheit habhaft werden kann, sollte man sie zumindest zeitweise etwas kühler pflegen, 16-18°C erscheinen angemessen. Als Gesellschaft bieten sich z.B. Kardinalfische (Tanichthys albonubes) an, die ein ähnliches Temperaturregime mögen.

Text & Photos: Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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