Es gibt nur wenige in Mitteleuropa heimische Pflanzen, die sich gut für die dauerhafte Zimmerkultur eignen. Das zu den Schlüsselblumengewächsen zählende Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist eine bemerkenswerte Ausnahme.
Universell einsetzbar
Es ist ein wenig erstaunlich, wie wenig diese Pflanze unter Vivarianern bekannt ist, obwohl sie wirklich für jeden Zweck einsetzbar ist. Sie wächst als bodendeckende Landpflanze in mäßig feuchten Wald-Terrarien genau so gut wie vollständig untergetaucht als Aquarienpflanze. Hier geht sie zu einer aufrecht wachsenden Wuchsform über. Man kann sie natürlich auch im und um den Gartenteich herum einsetzen, wo sie vollständig winterhart ist und von Mai bis Juli zudem mit ihren wunderhübschen, große, dottergelben Blüten erfreut. In Mitteleuropa ist die Pflanze ausgesprochen häufig und kann im Prinzip auch gesammelt werden, da sie nicht unter Naturschutz steht. Jedoch bieten sowohl Wasserpflanzengärtnereien wie auch Staudengärtnereien das Pfennigkraut für wenig Geld an, so dass es nicht nötig ist, wildwachsende Bestände zu stören.
Kultur
Die Kultur des Pfennigkrautes ist wirklich einfach. Jeder Steckling mit etwa 5 Blattpaaren eignet sich zum setzen. Man steckt ihn einfach in den Boden. In der Natur bilden sich an jedem Blattknoten – die Blätter sind gegenständig – Wurzeln, wo sie den Boden berühren. Genau so problemlos bewurzelt sich die Pflanze im Terrarium oder Aquarium. Im Terrarium bietet sich humose Laubwalderde als Kultursubstrat an, die zudem mit zahlreichen Mikrolebewesen (Bakterien, Pilze, Milben etc.) besiedelt ist, was viele Vorteile im Alltagsbetrieb des Terrariums bietet. Im Aquarium genügt zur Not ungewaschener Sand, doch wächst die Pflanze üppiger, wenn ein Depotbodengrund eingebracht wurde. Bereits bei mittlerer Beleuchtung (ab 0,5 Watt Leuchstoffröhrenlicht bei Aquarien bis 30 cm Höhe) ist das Wachstum zufriedenstellend. Die Wasserchemie (Härte, pH-Wert) ist von untergeordneter Bedeutung. Da die Landform ohne Blattverlust zur Wasserform werden kann, eignet sich das Pfennigkraut in idealer Weise für Behälter – etwa für Molche – die im jahreszeitlichen Wechsel sowohl als Aquarium als auch als Terrarium betrieben werden.
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