Die rührige Firma Aquaristik Service Reuter, der wir viele interessante Neuimporte besonders im Bereich der wirbellosen Süßwassertiere verdanken, entdeckte diese schön gefärbte Schnecke für die Aquaristik im Jahr 2007. Das etwa 2-3 cm lange Tierchen ist nicht nur schön gefärbt, sondern auch seiner Ernährungsgewohnheiten wegen ein begehrter Aquarienbewohner: Clea (Anentome) helena, so ihr Name, frisst nämlich am liebsten andere Schnecken!
Auf den ersten Blick erinnert die kleine Schnecke an die bekannte Turmdeckelschnecke, Melanoides tuberculata, doch ist sie mit ihr nicht näher verwandt. Der darmstädter Verein für Aquarien- und Terrarienkunde, Hottonia, unternahm 2005 eine Exkursion nach Zentral-Thailand, genauer gesagt in die Umgebung der Stadt Pak Chong. Dort fanden sie Clea helena in dem abgebildeten Biotop. Im Uferbereich war die Art nicht sehr häufig zu finden, nur fünf Exemplare wurden aufgesammelt. Der Berliner Schneckenspezialist Frank Köhler bestimmte freundlicherweise die Art. Die früher eigenständige Gattung Anentome ist heute nur noch eine Untergattung zu Clea.
Heute wissen wir, dass diese ausgefallene Wasserschnecke in Thailand und weiteren Teilen Südostasiens weit verbreitet und an kein bestimmtes Biotop gebunden ist. Die Tiere sind bezüglich der Wasserwerte daher unproblematisch und für (fast) jedes Aquarium geeignet; der pH-Wert sollte allerdings nicht im sauren Bereich liegen.
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In der Natur sind diese Schnecken hauptsächlich Aasfresser. Im Aquarium werden außer Schnecken auch andere Futtermittel tierischen Ursprungs gefressen. Doch kleine Schnecken sind die Lieblingsnahrung von Anentome und daher eignet sie sich gut zur Bekämpfung einer Schneckenplage. Sie selbst vermehrt sich eher langsam. Die Schnecke ist getrennt geschlechtlich (die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden) und produziert oft nur ein einziges Ei pro Gelege, das an hartes Substrat angeheftet wird. Interessanterweise ist die Art nicht kannibalisch, so dass sich im Laufe der Jahre eine gute Population aufbaut. Anfänglich leben die Babyschnecken in Substrat vergraben, weshalb man sie oft gar nicht bemerkt.
Frank Schäfer
Ja, die Clea helena eignet sich, um eine „Schneckenplage“ zu beenden, aber sie ist nicht unproblematisch.
Das Problem besteht darin, dass man sie ebensowenig wieder aus dem Aquarium herausbekommt, wie die Schnecken, die man loswerden wollte. Man verbaut sich den Weg zu echten Schmuckschnecken.