Top-Importe Januar

Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top 5 Fisch-Importe sponsored by Aquarium Glaser!

Erstmals können wir die bildhübschen, schwarz-weißen Mustang-Shrimps anbieten. Die Zwerggarnelen gehören nach dem „Papst der Zwerggarnelen“, Werner Klotz, zur Art Paracaridina zijinica. Bezüglich der Pflege und Zucht gleichen die Tierchen den bekannten Bienengarnelen oder „Crystal Red“.
Apropos: diese wohl dienstälteste aller Zwerggarnelen im Aquarium hat nach intensiven Studien jetzt auch einen wissenschaftlichen Namen erhalten: Caridina logemanni Klotz & van Rintelen, 2014, benannt zu Ehren der Brüder Logemann, bekannten Garnelenzüchtern.
In der gleichen Arbeit benennen die Autoren auch die gut bekannte „Tiger Shrimp“, sie heißt jetzt Caridina mariae Klotz & van Rintelen, 2014, zu Ehren von Maria Klotz, der Ehefrau von Werner Klotz.


Platz 2 – Dicrossus foirni (= sp. Rio Negro)

Endlich ist Dicrossus foirni wieder lieferbar!
Dieser nur extrem selten importierte Zwergbuntbarsch war früher unter dem Namen Dicrossus sp. „Rio Negro“ bekannt. Ausgewachsen sind diese Fische eine echte Schau. Die Pflege ist nicht sehr schwierig, doch zur Zucht braucht man ziemlich extreme Wasserwerte (pH unter 5, Härte praktisch null), damit sich der Laich entwickeln kann.
Einen kleinen Film von der Art finden Sie auf unserer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/video.php?v=1430331670514501&set=vb.119893808211837&type=3&theater


Platz 3 – Trigonostigma somphongsi

Der Siamesische Zwergbärbling (Trigonostigma somphongsi, früher Rasbora somphongsi) wurde 1958 anhand von Tieren beschrieben, die Ende 1957 aus Thailand für den Zierfischhandel importiert wurden. Schon damals war daher der exakte Fundort unklar, was sich in der sehr ungenauen Angabe der Typuslokalität (in der eigentlichen Erstbeschreibung gibt es gar keine Angaben hierzu, in der etwas später erfolgten wissenschaftlich genaueren Beschreibung heißt es „südliches Menam (Thailand)“.
Zwischenzeitlich galt die Art in der Natur als ausgestorben. In dem Eintrag der internationalen Roten Liste nennt der Bearbeiter (C. Vidthayanon, 2013) als ursprünglich bekanntes Verbreitungsgebiet das Becken des Mae Khlong nahe Ratchaburi in Zentral-Thailand, wo die Art aber aufgrund von großflächiger Naturzerstörung nicht mehr vorkommen soll. Der einzige Grund, den Zwergbärbling nicht als „Ausgestorben“ sondern nur als „Kritisch Gefährdet“ einzustufen, war die Tatsache, dass immer wieder einmal Einzelexemplare in gemischten Zierfischfängen auftauchten. Allerdings ließ sich nicht rekonstruieren, wo diese Tiere herstammten, man wusste nur: irgendwo gibt es sie noch!
Nun ist es aber endlich wieder gelungen, die Art in der Natur aufzuspüren. Und wir konnten einige wenige Exemplare importieren! Selbstverständlich hat der Fang für die Aquaristik keinerlei Einfluss auf die freilebenden Bestände. Im Gegenteil: nur dank des Interesses der Aquarianer gelang die Wiederentdeckung und so werden jetzt gezielte Schutzmaßnahmen erst möglich. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht aus den bekanntermaßen völlig nutzlosen Sammel- und Haltungsbeschränkungen bestehen werden, sondern dass Schutzgebiete ausgewiesen werden, in denen die Fische durchaus für den Handel gefangen werden können, ja, sogar sollten, wo aber die Natur insgesamt vor der Zerstörung bewahrt wird.
Im Aquarium ist die Pflege der niedlichen, nur 2-2,5 cm lang werdenden Tierchen völlig unproblematisch. Wie ihre nahen Verwandten, die Keilfleckbarben (Trigonostigma heteromorpha, T. hengeli und T. espei) laichen sie an der Unterseite von breitblättrigen Pflanzen ab. Die Tiere leben am liebsten im Trupp, zur Paarung sondern sich aber einzelne Paare ab, wobei das Männchen kurzfristig ein Laichrevier verteidigt. Zur Zucht eignet sich sehr gut das so genannte V-Becken, hier kann man extensiv züchten und ziemlich regelmäßig Jungtiere absammeln.
Die Liste der durch die Aquarienkunde und den Zierfischhandel entdeckten und so überhaupt erst bekannt gewordenen und nun letztendlich (hoffentlich) auch noch vor dem Aussterben geretteten Arten wird durch Trigonostigma somphongsi sehr bereichert. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Aquarianer nun nach dieser Art fragen, so dass es sich vielleicht sogar lohnt, das niedliche Fischchen kommerziell nachzuzüchten. Damit wäre ein weiterer, sehr wichtiger Schritt zum Artenschutz getan.


Platz 4 – Pao baileyi (= Tetraodon baileyi)

Wir konnten den wohl seltsamsten aller Süßwasserkugelfische importieren: Pao baileyi. Diese Art kommt in den Stromschnellen des Mekong in Thailand, Laos und Kambodscha vor und wurde erst 1985 entdeckt. Der Fisch erreicht eine Maximallänge von ca. 12-15 cm. Der seltsame Bart, den manche Tiere zeigen, ist wohl nur bedingt ein Geschlechtsmerkmal. Es gibt sowohl bartlose Tiere, die aber aufgrund der sonstigen Proportionen Männchen zu sein scheinen, wie auch leicht bärtige Tiere, die Weibchen sein könnten. Nur manchmal lassen sich die Geschlechter so leicht erkennen, wie es auf einigen unserer Bilder zu sehen ist. Überhaupt ist die Art sehr variabel bezüglich der Färbung und der Ausprägung des Bartes.

Das hängt wohl mit der einzigartigen Form des Beutemachens bei Pao baileyi zusammen. Dieser Kugelfisch saugt sich mit dem Bauch an den Untergrund an. Dabei imitiert er einen Stein. Daraus erklärt sich auch die Funktion des „Bartes“: diese Hautanhängsel imitieren Algenbewuchs. Kommt ein Fisch oder eine Garnele vorbei, der oder die den Stein nach Aufwuchs absuchen oder die Algen vom „Stein“ fressen will, wird das Tier zur Beute des Kugelfisches, der so mit minimalem Kraftaufwand Nahrung findet. Anders könnte ein relativ schlechter Schwimmer, wie es ein Kugelfisch ist, wohl kaum in Stromschnellen überleben.
Gegenüber Artgenossen ist Pao baileyi sehr unverträglich. Man pflegt die Tiere am besten einzeln und setzt sie nur für Zuchtversuche zusammen. Die Wasserzusammensetzung ist unwichtig, aber P. baileyi braucht unbedingt relativ sauberes, sauerstoffreiches Wasser.


Platz 5 – Acestrorhynchus altus

Aus dem brasilianischen Bundesstaat Para haben wir prachtvolle Barrakudasalmler erhalten. Sie sehen den Fischen, die wir gelegentlich aus Paraguay importieren, sehr ähnlich. Aus Paraguay stammt jedoch Acestrorhynchus pantaneiro, während die Art Acestrorhynchus altus aus Para in Brasilien beschrieben wurde.
Wenn A. pantaneiro und A. altus der gleichen Art angehören, wäre übrigen A. altus der gültige Name. Der Zeit gehen wir aber davon aus, dass es sich um zwei verschiedene, wenngleich identisch gefärbte Arten handelt. Uns erscheint die Schnauze von A. altus kürzer als bei A. pantaneiro. Für ein Bild von A. pantaneiro bitte hier klicken: http://www.aquariumglaser.de/de/archiv.php?news_id=1190 Acestrorhynchus altus  wird etwa 25 cm lang. Man pflegt diese prächtigen Räuber am besten im Trupp, untereinander sind sie sehr friedlich.


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