Akklimatisierung in Aquarien, die erst seit wenigen Wochen in Betrieb sind:
Sind die Tiere wohl genährt, bereitet die Eingewöhnung an ein Leben im Aquarium keine Probleme, vorausgesetzt, es befindet sich ein feiner, ausreichend hoher Bodengrund, den sie nach Fressbarem durchkauen können. Unterernährte Exemplare erkennt der Aquarianer an einem sichelartig eingefallenen Bauch.
Futteraufnahme
Kann bei älteren Tieren zu Problemen führen, da sich diese Tiere nur schwer daran gewöhnen lassen, das Futter aus dem freien Wasser zu fangen, und nicht, wie ihnen angeboren, durch Aussieben des Sands. Bewährt hat es sich, während der Fütterung einige Futterstücke in den Sand einzugraben, der sich in der näheren Umgebung des Unterschlupfs der Grundeln befindet. Durch das der Grundel typische Fressverhalten findet sie solche Nahrung schnell.
Reaktionen auf Ektoparasiten
Es fällt es Ektoparasiten äußerst schwer, in die obere Körperschicht der Grundel einzudringen, da diese durch eine dicke Schleimhaut geschützt ist. Wenn den Parasiten dieses aber gelingt, endet dies für die Grundel nicht selten dramatisch. Der erfolgreiche Eintritt in die oberen Körperschichten der Grundel ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass bei Amblygobius bynoensis die Schleimhaut nicht den benötigten Schutz bietet. So raffen bakterielle Sekundärinfektionen die Grundel dahin.
Vergesellschaftung
Die gemeinschaftliche Pflege der Grundeln untereinander sollte besser nur als Paar erfolgen. Lediglich in größeren Aquarien (> 700 Liter) ist eine Vergesellschaftung mehrerer Exemplare möglich, da sich diese hier aus dem Wege gehen können. Eine gemeinschaftliche Pflege mit schnellen Fressern ist so lange zu vermeiden, bis die Grundeln gelernt haben, das gereichte Futter aus dem freien Wasser zu schnappen.
Zu erwartende Körpergröße
Mit einer maximalen Länge von bis zu 10 cm ist die Byno-Höhlengrundel für Aquarien ab 400 Litern empfehlenswert.
Schwimmfreudigkeit
Grundeln dieser Gattung sind im allgemeinen wenig schwimmfreudig, da sie nur ungern den sicheren Unterschlupf in einem größeren Radius verlassen. In der Umgebung ihrer Behausung verbringen sie die meiste Zeit des Tags damit, den Sand nach Fressbarem durchzukauen. Erst mit zunehmendem Alter erkennen die Byno-Höhlengrundeln, dass ihnen im Aquarium keine Gefahr droht und sie beginnen damit, ihre Streifzüge auszudehnen.
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Besonderheiten
Nach meinen Beobachtungen unterscheiden sich geschlechtsreife Tiere in der Form ihrer ersten Rückenflosse. Während die der Weibchen rund verläuft, bilden Männchen ein spitzes Ende aus. Nach Publikationen über unterschiedliche Arten aus der Gattung Amblygobius scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass wir in dieser Grundelgattung Vertreter finden, die Fadenalgen vertilgen. Besonders auffallend zeigt sich dabei Amblygobius bynoensis, die Fadenalgen jeglicher Länge abzurupfen – sie aber dann ausspuckt. Ansonsten finden sich unter anderem je nach Art diverse Farbvarianten, die jedoch weder einen Geschlechtsdichromatismus noch eine eigene Art widerspiegeln. Vor allem Amblygobius phalaena wird mehr oder minder regelmäßig eingeführt.
Empfehlung
Amblygobius bynoensis möchte ich dem Anfänger ans Herz legen, wenn dessen Aquarium die ersten Wochen der Einlaufphase hinter sich gebracht hat. Wenn der Bodengrund mit genügend Kleinstorganismen besiedelt ist, gewährleisten diese, dass die Grundeln in den ersten Wochen ihrer Pflege Nahrung findet und sich so allmählich auf Ersatzfutter umstellen kann. Wie bereits erwähnt, sollen halbwüchsige Exemplare erworben werden, die einen guten Ernährungszustand vorweisen.
Joachim Frische