In den 1950er Jahren flimmerte ”Der Schrecken vom Amazonas” (Originaltitel: The creature from the black Lagoon) über die Kinoleinwände. Gruseln kann sich das heutige Filmpublikum kaum noch über diesen Trash-Klassiker (Spaß macht es hingegen schon, ihn anzuschauen!). Doch es gibt sie wirklich, die Monster aus dem Amazonas…..
Trahiras, also Arten der Gattung Hoplias, finden sich in ganz Südamerika. Diese urtümlichen Raubfische verfügen über ein schreckliches Scherengebiss, mit dem große Exemplare (die größten werden gut einen Meter lang) einem Menschen locker die Hand abbeißen können. Glücklicherweise greifen Trahiras normalerweise nicht unprovoziert an. Nur eine Art, Hoplias aimara (ein bekanntes Synonym ist Hoplias macrophthalmus) ist eine Ausnahme. Bei im Aquarium gepflegten Tieren muss man wirklich aufpassen, denn sie beißen nach allem und jedem! Auch geangelte Hoplias können einem Menschen ganz schön zusetzen, aber das kann man ihnen nicht wirklich verübeln.
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Da sie über eine Hilfsatmung verfügen, die ihnen erlaubt, auch atmosphärische Luft zu veratmen, findet man in der Natur oft riesige Trahiras in winzigen Restwasserpfützen, die sie buchstäblich leer gefressen haben.
Bis vor wenigen Jahren glaubte man, es gäbe nur nur ganz wenige, sehr weit verbreitete Trahira-Arten. Gegenwärtig sieht man das etwas differenzierter. Über ein dutzend Arten sind anerkannt, von etlichen weiteren weiß man – sie sind bereits genetisch identifiziert -, aber es ist angesichts der großen Verbreitung der Gattung in Südamerika eine Mammutaufgabe, sie morphologisch zu trennen, da jeweils relativ große Serien unterschiedlich alter Tiere aus definierten Verbreitungsgebieten miteinander verglichen werden müssen.
Im Aquarium sind Trahiras leicht zu pflegen, werden aber groß (man muss auch bei den kleinsten Arten 30-40 cm einplanen) und müssen oft einzeln gepflegt werden, weil sie in ihrer Gier während der Fütterung nach allem beißen. Die Ernährung ist einfach, die obligatorischen Raubfische sind gut mit Tiefkühlfisch (am besten ganze, unausgenommene Tiere) zu ernähren. An die Wasserzusammensetzung werden keine Ansprüche gestellt, jedes Trinkwasser ist geeignet.
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Auch die Zucht von Trahiras ist im Aquarium möglich, dazu braucht man aber wirklich große Aquarien von mehreren tausend Litern Inhalt. Äußerlich lassen sich die Geschlechter nur anhand der Bauchwölbung Die Tiere betreiben eine Brutpflege, beide Eltern reagieren hoch aggressiv auf andere Fische (oder die Hand des Pflegers!), die sich der Ablaichstelle nähern.
Frank Schäfer