Nach dem spektakulären Import des neuen Fadenfisches aus Manipur (s. hier) gelang Aquarium Glaser auch die Einfuhr eines bildhübschen Hechtlings aus diesem nordindischen Bundesstaat.
Zur Zeit wird wissenschaftlich nur die Art Aplocheilus panchax in diesem Formenkreis anerkannt, der von China über große Teile Indiens, Burmas und Indochinas (Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos) sowie Indonesiens verbreitet ist. Selbstverständlich sehen die Tiere überall unterschiedlich aus und es ist sehr wahrscheinlich, dass in Wirklichkeit mehrere Arten hinter dem Namen A. panchax stecken. Auch der Manipur-Panchax repräsentiert wohl eine neue Art. Er unterscheidet sich von typischen A. panchax aus Westbengalen durch die vielen roten Tüpfel auf dem Körper, die intensiv orangefarbenen Flossen und ein dunkles Längsband, das bei Beunruhigung sichtbar wird.
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Aplocheilus panchax wurde ursprünglich aus Bengalen beschrieben. Von dort kommen auch regelmäßig Importe nach Deutschland. Diese Fische zeichnen sich durch einen Polychromatismus aus, es gibt innerhalb der gleichen Population orangeflossige und weißflossige Männchen. Weibchen sehen alle gleich aus. Rote Tüpfel auf dem Körper fehlen aber meistens. Männchen und Weibchen unterscheidet man leicht an der Form der Afterflosse, die beim Weibchen abgerundet und kürzer als beim Männchen ist. Die Zucht ist leicht, es sind Eierleger.
Aplocheilus panchax ist ein idealer Fisch für das Gesellschaftsaquarium, wo er oberflächennahe Regionen bewohnt. Mitbewohner sollten nicht zu klein sein, sonst werden sie gefressen. Ansonsten nimmt A. panchax jedes übliche Fischfutter, auch Flockenfutter, gerne an. Die neuen Panchax aus Manipur sollte man nicht dauerhaft zu warm halten, es sind Bergfische und im natürlichen Lebensraum kann die Temperatur leicht auf 15°C absinken. Andererseits steigt die Wassertemperatur in den seichten Tümpeln, die der Panchax gerne besiedelt, an sonnigen Tagen auch schnell auf 30°C und mehr an.
Frank Schäfer