Pseudacanthicus sp. „Typhoon“ LDA 105

Unbekannte oder unbeschriebene Harnischwelse gibt es immer noch eine ganze Menge, aber so richtige “Kracher” über die auch die “Harnischwels-Fan-Gemeinde” in Entzücken gerät, sind doch ein wenig rar geworden. Der hier vorgestellte Taifun-Kaktuswels ist mit seinen orangen Flossenstrahlen zwiefelsohne aber ein solcher “Hingucker”. Mit LDA 105 erhielt er auch eine Code-Nummer.

Im Internet wurde die Art bereits in den Foren der internationalen Fan-Gemeinde besprochen. Allerdings konnten sich die über­wiegend englisch­sprachigen Quellen nicht auf einen einzigen Namen einigen. So findet man in Importmeldungen sowohl die Bezeichnung “Typhoon-” als auch “Fire Spot Cactus Pleco”. Wie das so üblich ist, wird der genaue Fund­ort der Art von ihren Entdeckern geheim gehalten. Wem ist es auch zu ver­den­ken, wenn er lieber nicht verraten möch­te, wo er die hochpreisigen Fische gefangen hat. Inzwischen gilt es als relativ gesichert, dass die Art im Rio Jamanxim, einem Zufluss des Rio Tapajós im Bundesstaat Para gefunden wird. Ursprünglich dachte man, der Fisch käme aus dem Tocantins-Einzug.

Aquarium Glaser, der die Wel­se erstmals nach Europa einführen konnte, bezog sie über einen Lieferanten aus Belem. Dieser brachte auch ein Foto mit einem er­wachsenen Wels dieser Art in Umflauf, auf dem zu erkennen ist, dass sie wohl, wie die meisten Pseudacanthicus, die 40 Zemtimeter Marke locker erreicht. Im Handel waren bislang vor allem kleinere Tiere zu finden, mit Größen von 10 bis 15 Zentimetern. Der kauf­inter­essierte Liebhaber sollte sich also bewußt machen, dass er auf längere Sicht einen geeignet großen Behälter zur Unter­bringung benötigt. Da Harnischwelse nicht sehr schwimmfreudig sind, genügen zwar 200 bis 400 Liter für ein solches Tier, dann ist aller­dings nicht mehr viel Platz für weitere Becken­genossen, vor allem nicht für weitere Harnischwelse oder gar gleichartige Exem­plare. Im Alter werden Kaktuswelse nämlich un­ver­träglich weil sie ein Revier bean­spruchen. Mit den kräftigen Zähnen sind sie problemlos in der Lage, auch gepanzerten Wel­sen empfindliche Verletzungen beizu­bringen. Da Harnischwelse extrem langlebig sein können und einen in Gefangenschaft jahr­zehn­telang durch das Aquarianerleben begleiten können, werden sie oft zu rich­tigen Haustieren, denen man auch gern ein ei­genes Aquarium gönnt, vielleicht mit kleine­ren Begleitfischen, die keine Kon­kurrenz für die Welse darstellen und pro­blem­los zur Vergesellschaftung geeignet sind. Da LDA 105 mit zunehmendem Alter so­gar kontrastreicher gefärbt ist (die Grund­färbung wird fast schwarz) und damit immer attraktiver wird, steht einer langen Freund­schaft kaum etwas im Weg.

Erwin Schraml


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