Die Federsalmler der Gattung Hemiodus führen leider ein ziemliches Schattendasein in den Aquarien. Das liegt vermutlich daran, dass einige Arten ziemlich groß werden und diese Arten zudem noch als Pflanzenfresser gelten. Es gibt aber auch Arten, die sehr gut für das Aquarium geeignet sind!
Zu den besonders begehrten Arten zählt Hemiodus gracilis, denn dieser Fisch hat einen knallroten Streifen in der unteren Schwanzflossenhälfte. Die schönsten Exemplare dieser Art importierte Aquarium Glaser früher über Rio de Janeiro, also aus dem Süden Brasiliens; leider erfolgen gegenwärtig keine Exporte aus dieser Region. Importe von H. gracilis erfolgen zur Zeit aus dem Orinoko (Kolumbien).
Hemiodus gracilis sind mit etwa 8 cm Länge bereits geschlechtlich differenziert (die Männchen sind schlanker und der Schwanzstreifen ist bei den Weibchen deutlich blasser). Pflanzen werden bei guter Ernährung kaum behelligt. Man pflege diese rasanten Schwimmer immer im Schwarm in Aquarien ab 120 cm Kantenlänge. Gegenüber anderen Fischen sind sie friedlich.
Als Beifang fanden sich einige Exemplare eines Hochflossen-Federsalmlers zwischen den Rio-Importen. Bei dieser Art ist der untere Schwanzstreifen cremefarben. Männchen entwickeln eine hohe, spitze Rückenflosse, die sich in der Balz schwarz verfärbt. Früher wurden die Gattungen Hemiodopsis, Hemiodus und Pterohemiodus unterschieden, die jedoch nach neueren Untersuchungen alle in die Gattung Hemiodus gestellt werden müssen.
Der unbekannte Federsalmler gehört zu den früheren Pterohemiodus. Die Artzugehörigkeit dieser etwa 8 cm langen Tiere konnte noch nicht ermittelt werden. Die einzige bislang wissenschaftlich beschriebene Art dieser Gruppe ist H. atranalis, die jedoch nach lebenden Exemplaren noch nicht bekannt wurde, weshalb wir hier mit einer Artbezeichnung lieber zurückhaltend sind.
Frank Schäfer
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