Die Begeisterung, die der kleine Celestichthys margaritatus hervorrief, lenkte das Augenmerk der asiatischen Exporteure auch auf andere Kleinstfische. Und so kam eine weitere nette Microrasbora zu uns, die allerdings mit gut 3 cm Länge deutlich größer als die ”Galaxy” wird.
Bei den ersten Fotos der Art, die ich sah (sie waren von Ingo Seidel, Aqua Global, Berlin), dachte ich, Ingo verulkt mich. Das Tier sah aus wie ein Blauer Neon (Paracheirodon simulans)! Allerdings fehlt die salmlertypische Fettflosse. Als kurze Zeit darauf auch Aquarium Glaser diese Fische erhielt, erkannte ich sie erstmal gar nicht.
Diese blassen Viecher sollen die ”Asiatischen Neons” sein? Erst beim Fotografieren merkte ich: Sie sind es! Nur wenn das (Blitz-)Licht in einem ganz bestimmten Winkel auf die Tiere fällt, wird ihre Neonfärbung sichtbar. Sonst überlagert ein silbriger Glanz diese Färbung und die Fische sehen aus wie auf dem mittleren Foto. Die unglaublich flinken Fischchen sind aber grundsätzlich sehr schwer zu fotografieren. Vielleicht sollte man sie nach dem Zauberkünstler David Copperfield ”Copperfield-Bärbling” nennen – denn auch bei Zaubertricks kommt es auf Geschwindigkeit an, damit man sieht, was gar nicht da ist…
Dieser Erstimport erfolgte im Jahr 2007. Seither hat man nichts mehr von dem Tierchen gehört, das zweifellos in die unmittelbare Verwandtschaft von Microrasbora rubescens gehört. Sollte der Fisch einmal im Handel auftauchen, sollte man sich darum an den Pflegeansprüchen von M. rubescens orientieren.
Frank Schäfer