Microrasbora sp. „Neon“

Die Begeisterung, die der kleine Celestichthys margaritatus hervorrief, lenkte das Augenmerk der asiatischen Exporteure auch auf andere Kleinstfische. Und so kam eine weitere nette Microrasbora zu uns, die allerdings mit gut 3 cm Länge deutlich größer als die ”Galaxy” wird.

Microrasbora sp. „Neon“ sieht den südamerikanischen Neonfischen (Paracheirodon) sehr ähnlich, Jedenfalls bei bestimmtem Lichteinfall…

Bei den ersten Fotos der Art, die ich sah (sie waren von Ingo Seidel, Aqua Global, Berlin), dachte ich, Ingo verulkt mich. Das Tier sah aus wie ein Blauer Neon (Paracheirodon simulans)! Allerdings fehlt die salmlertypische Fett­­flosse. Als kurze Zeit darauf auch Aquarium Glaser diese Fische erhielt, erkannte ich sie erstmal gar nicht.

Gewöhnlich sieht man M. sp. „Neon“ aber so.

Diese blassen Viecher sollen die ”Asiatischen Neons” sein? Erst beim Foto­grafieren merkte ich: Sie sind es! Nur wenn das (Blitz-)Licht in einem ganz bestimmten Winkel auf die Tiere fällt, wird ihre Neonfärbung sichtbar. Sonst überlagert ein silbriger Glanz diese Färbung und die Fische sehen aus wie auf dem mittleren Foto. Die unglaublich flinken Fischchen sind aber grundsätzlich sehr schwer zu fotografieren. Vielleicht sollte man sie nach dem Zau­berkünstler David Copperfield ”Copper­field-Bärbling” nennen – denn auch bei Zauber­tricks kommt es auf Geschwindigkeit an, damit man sieht, was gar nicht da ist…

Microrasbora rubescens aus dem Inle-See in Burma ist zweifellos der nächste Verwandte von M. sp. „Neon“.

Dieser Erstimport erfolgte im Jahr 2007. Seither hat man nichts mehr von dem Tierchen gehört, das zweifellos in die unmittelbare Verwandtschaft von Microrasbora rubescens gehört. Sollte der Fisch einmal im Handel auftauchen, sollte man sich darum an den Pflegeansprüchen von M. rubescens orientieren.

Frank Schäfer

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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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