Salamandra algira Bedriaga, 1883 – der Algerische Feuersalamander

Die Echten Salamander (Gattung Salamandra) gehören seit Anbeginn der Terraristik zu den beliebten Pfleglingen. Sie vereinigen alle Vorzüge eines idealen Terrarientieres in sich: Anspruchslosigkeit, attraktives Aussehen und ein ruhiges und ausgeglichenes Gemüt.

Der Feuersalamander bewohnt eines der größten Verbreitungsgebiete aller Amphibienarten weltweit. Während der Eiszeiten wurde ein Areal von Nordafrika über ganz Europa bis ins westliche Asien hinein besiedelt. Feuersalamander brauchen kühle, feuchte Lebensräume. Nach dem Ende der Eiszeit wurden daher in dem riesigen Siedlungsgebiet viele Populationen vonein­ander getrennt, weil dazwischenliegende Landstriche für Feuersalamander unbe­wohnbar wurden. Diese isolierten Vor­kommen werden heutzutage meist als eigenständige Arten angesehen, während sie früher eher als Unterarten eingestuft wurden. Heute bezeichnet man nur noch solche Feuersalamander als Unterarten, die sich mit benachbarten Populationen in einem Übergangsgebiet vermischen und dort Tiere vorkommen, die keiner Unterart zweifelsfrei zugeordnet werden können.

Formenvielfalt

Es gibt in Europa zahlreiche Unterarten Arten von Feuersala­man­dern. Sie unterscheiden sich durch ihre Größe, ihre Färbung und ihre Lebensweise voneinander. Zwar bekommen alle Feuersalamander lebende, fertig entwickelte Junge, doch unterscheiden sich die Neuge­borenen je nach Art/Unterart in ihrem Ent­wicklungsgrad. Manche Spanischen Feu­er­­salamander bringen z.B. Jungtiere zur Welt, die bereits ohne äußere Kiemen perfekte Kopien ihrer Eltern sind. Damit sind diese Populationen vom Wasser weitgehend un­ab­hängig geworden. Die meisten Feuer­salamander setzen ihre Jungtiere aber noch mit äußeren Kiemen in die Welt. Dazu müssen die Weibchen das Wasser aufsuchen, worin sich die Larven fertig entwickeln. Die Paarung erfolgt allerdings an Land und erwachsene Feuersalamander verabscheu­en regelrecht Wasser, das tiefer als wenige Zentimeter ist. Im Terrarium ertrinken Feuer­salamander sehr leicht, weshalb die Bade­schale immer klein und flach sein muss.

Kühle Gesellen

Der Algerische Feuersalamander wird gegenwärtig als eigene Art angesehen. Er besiedelt berg­ige Regionen in Nordafrika, wo es feuchte Wälder gibt. Die Larven werden mit äußeren Kiemen geboren und oft in stehendem Wasser oder Zisternen abgesetzt. Ein Terra­rium für diese hübschen Burschen sollte als Waldterra­rium mit Farnen und Moosen eingerichtet werden. Einige größere Rinden­stücke bieten Versteckmöglichkeiten. Gefüttert wer­den die Salamander am besten mit kleinen Nacktschnecken und Regenwür­mern. Da Feuersalamander sehr rasch zahm werden und sich an das Füttern von der Pinzette gewöhnen, kann man einge­wöhnten Tieren auch Heimchen reichen, die sonst nur schwer von den langsamen Salamandern erbeutet werden können. Die Temperatur im Terrarium sollte 20-22°C nicht für längere Zeiträume überschreiten, eine Heizung erübrigt sich also.

Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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