Die AQUALOG Blogger waren unterwegs. Wo haben wir wohl diese schöne Stuckarbeit gesehen? Es zeigt ein Pärchen Flächentürkis-Diskus mit halbwüchsigen Jungtieren. Flächentürkis sind eine Zuchtform des Blauen Diskus, Symphysodon haraldi, in manche Stämme wurde wohl auch Grüner Diskus, Symphysodon aequifasciatus eingekreuzt. Flächentürkis-Diskus entstanden in den 1950er Jahren, wie der Türstock mit Jahreszahl eindrucksvoll belegt. Die Pflege und Zucht solcher Tiere galt bis in die späten 1980er als Krönung der Laufbahn jedes zünftigen Aquarianers. Es wurden zeitweise geradezu unsinnige Preise für diese Fische bezahlt.
Ich erinnere mich an einen Flächentürkis-Wildfang, der im Jahr 2000 als Wildfang über Manaus importiert wurde. Das Tier erregte gehöriges Aufsehen; es zeigt, dass auch Zuchtformen in freier Natur überleben können. Eine Naturform stellte das Tier nicht dar, schließlich gibt es ja auch in Brasilien viele Aquarianer. Wahrscheinlich hatte ein Aquarianer Flächentürkis-Diskus in der Hoffnung ausgesetzt, dass diese sich in der Natur leicht vermehren würden und später dann für den Export gefangen werden könnten.
Wir wissen aber von Goldfisch und Guppy, dass sich solche verwilderten Populationen sehr schnell zu wildfarbenen Tieren zurückverwandeln. Jedenfalls hat man später nie wieder von Flächentürkis-Diskus-Wildfängen gehört.
Diskusfische kann man heutzutage ebenso leicht im Aquarium pflegen wie jeden anderen Fisch. Die Probleme früherer Tage hatten ihre Ursache hauptsächlich in den für diese Fische unzulänglichen Transportmethoden. Anspruchsvoll sind Diskus eigentlich nur in einer Hinsicht: sie brauchen sauberes, keimarmes Wasser. Die chemische Zusammensetzung des Wassers (pH-Wert, Härte) ist für Diskus aus physiologischen Gründen (fast) egal, man sollte sie aber wegen der dort erheblich niedrigeren Keimdichte bevorzugt in sehr weichem und ziemlich sauren Wasser pflegen. Viel wichtiger sind jedoch relativ hohe Temperaturen, Diskusfische erkranken bei dauerhafter Haltung unter 28°C sehr leicht. Besser sind Temperaturen um 30°C, dazu kräftige Strömung, Sandboden, sekundäre Pflanzenstoffe aus Totlaub, Torf und Erlenzäpfchen und Artgenossen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Buntbarschen sind Diskus zumindest außerhalb der Fortpflanzungszeit sehr gesellige Tiere.
Wer diese Ratschläge beherzigt und den wöchentlichen Teilwasserwechsel mit Wasser von gleicher chemischer Zusammensetzung bezüglich Härte und pH-Wert nicht vernachlässigt wird in aller Regel keine nennenswerten Schwierigkeiten bei der Diskuspflege haben. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man gesunde Tiere erwirbt.
So, jetzt nochmal die Quizfrage: wo wurde das Photo mit den Diskus in Stuck aufgenommen? Der Name der Stadt reicht uns als Antwort. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 10 NEWS Bookazines! Einsendeschluss ist der 20. November 2016, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!
Das Gewinnspiel wurde am 20.11.2016 beendet und die Gewinner per E-Mail benachrichtigt. Die Lösung lautete: Fassade des Hotels „Barons van Leyden“ in Leiden/Holland.